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072 - Die Schlangengöttin

072 - Die Schlangengöttin

Titel: 072 - Die Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zugschnur.
    „Jetzt weiß ich Bescheid", sagte ich. „Wir werden jene Felshöhle aufsuchen, von der Didier sprach, und durch den Spalt ins Labyrinth eindringen. Im Höhlentempel wird sich alles entscheiden. Die jahrhundertelange Fehde zwischen mir und Ophit muß ein Ende finden."
    „Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr", sagte Professor Becker verwirrt. „Wer ist Didier? Und von welcher Felshöhle redest du?"
    Ich sagte ihm, was der unglückliche junge Franzose mir erzählt hatte. Thomas Becker staunte.
    „Und du bist sicher, daß es sich bei der Schlangenhaut um die Ophits handelt?" fragte er. „Daß Ophit jene Riesenschlange ist, die du schon in deinem früheren Leben als Michele da Mosto trafst?" Ich hatte Becker ein wenig von meinen Erinnerungsträumen erzählt.
    „Ich bin davon überzeugt", sagte ich.
    Wir machten uns auf zu der Felshöhle. Unterwegs hörten wir ein wüstes Geschrei aus der Richtung, in die die Hippies die Schlangenhaut verfolgt hatten.
    „Was ist das?" fragte Becker.
    „Die Hippies werden von Schlangenanbetern angegriffen", sagte ich. „Hoffentlich gibt es nicht viele Todesopfer."
    „Da müssen wir ihnen doch helfen, Dorian. Peter und Xenia sind dabei."
    „Es ist zwecklos, daß wir uns mit den Ophiten herumschlagen. Wir müssen in die Tropfsteinhöhle vordringen. Dort ist die Wurzel des Übels."
    Das Geschrei kam aus allen Richtungen. Die Hippies flohen.
    Ich fand die Höhle nach Didiers Lagebeschreibung ohne Schwierigkeiten. Thomas Becker und ich kletterten die Felswand hinauf. Ich leuchtete mit meinem Gasfeuerzeug. Im Hintergrund der Höhle war die Felsspalte. Für mich war sie reichlich eng.
    „Da sollen wir hinein?" fragte Thomas Becker.
    Ich nickte und löschte das Feuerzeug, denn ich brauchte den Gasvorrat noch. Im Dunkeln zwängte ich mich in den Felsspalt.
    Die Felsspalte war eng, und ich war viel größer und breiter als der kleine Franzose Didier. Ein paarmal glaubte ich, steckenzubleiben, aber dann sah ich Dämmerlicht vor mir, und Augenblicke später stand ich in einem Höhleneingang.
    Thomas Becker war leicht durch die Felsspalte gekommen. Er tauchte neben mir auf und sah sich um.
    „Unheimliche Umgebung", stellte er fest. „Hier glaube ich ohne weiteres, daß man auf Schritt und Tritt einem Dämon begegnen kann."
    Er nahm seine Pistole aus der Tasche und spannte den Schlitten. Es war kühl und roch nach Moder und schwach nach Moschus. Ich sah ein Kreidezeichen an der Wand, das von Didier stammen mußte.
    „Da lang, Thomas!"
    Schweigend wanderten wir durch die Gänge. Wir folgten den Kreidezeichen. Es war tatsächlich ein Labyrinth aus Höhlen. Ich kam mir vor wie eine verlorene Seele oder einer der Schatten des griechischen Hades. Dabei mußte ich immer wieder an Xenias Geschichte denken, daß sie in diesen Höhlen geradewegs in den Rachen der Riesenschlange gelaufen war.
    „Still!" zischte Becker plötzlich. „Es kommt jemand."
    Wir blieben stehen, und jetzt hörte auch ich Schritte und Gemurmel. Ich zog Becker in einen blind endenden Seitengang, und wir verbargen uns hinter einem Felsvorsprung.
    Das Gemurmel kam näher. Darin marschierten Ophiten vorbei. Sie trugen Kutten in Braun, Grün oder Blau und Kapuzen. Offenbar symbolisierten die Farben den jeweiligen Grad, den die Kuttenträger im Clan erreicht hatten. Ich merkte, daß Thomas Becker zusammenzuckte, als Xenia und Peter Plank gefesselt vorbeigeführt wurden. Ich nahm seinen Arm, um ihn vor einer Unbesonnenheit zu bewahren.
    Es dauerte lange, bis alle Kuttenträger vorbei waren. Ich zählte sie nicht, aber es waren sicher mehr als zweihundert.
    Als die letzten uns passiert hatten, flüsterte Becker mir zu: „Sie haben Peter und Xenia. Was sollen wir tun?"
    „Kannst du einen der Kuttenträger ausschalten, ohne daß er einen Laut von sich zu geben vermag?" fragte ich Becker.
    Der hagere Professor richtete sich auf. „Ich bin zwar kein Experte in dieser Richtung, aber wie man einen Menschen mit einem Karateschlag außer Gefecht setzt, weiß ich auch."
    „Gut. Dann komm!"
    Wir eilten hinter den Ophiten her, die um eine Biegung des Höhlenganges verschwunden waren. Sie nahmen einen anderen Weg als den, den Didier mit seiner Kreide vorgezeichnet hatte.
    Zwei Nachzügler waren etwas zurück geblieben. Als die andern Ophiten in einen Seitengang abbogen, näherten wir uns den beiden mit großen Sprüngen. Ich traf den einen Kuttenträger mit einem präzisen Handkantenschlag. Thomas Becker setzte seinen

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