0720 - Todeskommando Last Hope
von einer toten Besatzung", antwortete er. „Seit die Erde verschwand, hat sich niemand mehr um die Besatzung des Marschiere-Viels kümmern können."
„Und das liegt rund hundertzwanzig Jahre zurück", ergänzte Coal Xenopl.
*
Die MERKTOFF tastete sich äußerst behutsam in die Nähe der roten Riesensonne Bolo vor.
In diesem Raumsektor herrschte eine Aktivität, die noch nicht festgestellt worden war, als Vren Hortox und Vainah Mucco mit der MEGA-RA dagewesen waren. Ständig erfaßten die neuartigen Ortungsgeräte die energetischen Strukturen der SVE-Raumer sowie kleinere Verbände von Pyramidenschiffen.
Dreimal mußte die energetische Aktivität an Bord des Schlachtschiffs auf ein Minimum reduziert werden, damit es nicht geortet wurde. Zuletzt trieb die MERKTÜFF fast zwei Tage lang mit ausgeschalteten Triebwerken und Kraftstationen im freien Fall durch den Raum, bevor der Kommandant eine Gelegenheit fand, mit einem genau kalkulierten Linearmanöver direkt in die Atmosphäre der Sonne Bolo zu fliegen.
Es war kein vielversprechender Anfang der Aktion, und Atlan grübelte darüber nach, ob die anderen Aktonen. gegen das Konzil, die zur gleichen Zeit eingeleitet worden waren, ebenfalls mit Schwierigkeiten behaftet waren.
Vor allem die Aktion zur Kontaktaufnahme mit den Maahks bereitete ihm große Sorgen. Er wußte, daß die Maahks ihre Niederlassungen in der Milchstraße aufgelöst hatten, als das Konzil sich fest etabliert hatte.
Wahrscheinlich hatten sie sich über ihre Weltraumbahnhöfe in die Andromeda-Galaxis zurückgezogen, und es schien fraglich, ob sie überhaupt an einer Kontaktaufnahme mit Menschen interessiert waren oder ob sie generell alle Menschen als Angehörige eines Hilfsvolks des Konzils ansahen.
Aber dem Arkoniden blieb gar nichts anderes übrig, als das Beste zu hoffen und seinerseits alles zu tun, damit die Aktion Judith erfolgreich abgeschlossen wurde.
Vainah Mucco hatte unterdessen den Transmitter im Marschiere-Viel-Roboter aktiviert. Die Einsatzgruppe machte sich bereit, die MERKTOFF zu verlassen.
Alle Personen trugen schwere Kampfanzüge und führten Spezialausrüstungen mit. Sie drängten sich auf der Entstofflichungsplattform des Bordtransmitters, denn sie mußten alle auf einmal abgestrahlt werden, damit, falls die Laren auf Last Hope die Strukturerschütterung des Transmittersprungs anmessen sollten, sie wenigstens keine Gelegenheit bekamen, Ausgangs- und Zielpunkt einzupeilen.
Als der Entstofflichungsimpuls gegeben wurde, preßte Atlan unwillkürlich die Lippen zusammen.
Er fragte sich, was sie an Bord des MV-Roboters vorfinden würden. Immerhin mußte er mit der Möglichkeit rechnen, daß die Laren die robotische Natur des einen Marschiere-Viels längst herausgefunden und den Roboter besetzt hatten.
Die Wiederverstofflichung verlief allerdings normal. Als der ziehende Schmerz im Nacken abklang und die Augen wieder etwas sahen, erkannte Atlan als erstes die kahlen Wandungen des MV-Transmitters.
Brummend lief der Transmittergenerator aus. Ansonsten blieb es still.
Atlan musterte die Außendetektoren seines Kampfanzugs und stellte fest, daß Luftdruck, Luftzüsammensetzung und Temperatur normal waren. Das bedeutete, daß das Lebenserhaltungssystem des MV-Roboters einwandfrei arbeitete. „Vorläufig bleiben alle Personen im Transmitterraum!" befahl der Arkonide. „Nur Hortox und ich brechen zu einem Erkundungsgang auf. Miß Mucco, sollte der MV-Roboter während unseres Erkundungsgangs angegriffen werden, kehren Sie alle unverzüglich auf das Schiff zurück. Hortox und ich werden uns der Lage entsprechend verhalten."
Da keine Einwände erhoben wurden, verließ Atlan zusammen mit dem Oxtorner den Transmitterraum.
Sie begaben sich zuerst in die Schalt- und Beobachtungsstation des riesigen Roboters. Niemand begegnete ihnen. Auch die Station war menschenleer. Es war, als hätte hier noch nie ein Mensch gelebt. „Ob die Besatzung den Roboter verlassen hat?" meinte Vren Hortox.
Atlan zuckte die Schultern.
Er hatte den gleichen Gedanken erwogen, ihn aber wieder verworfen, denn die Besatzung des MV-Roboters hätte auf der Oberfläche von Last Hope nicht überleben können - es sei denn, sie hätte sich den Laren ergeben.
Er schaltete die Geräte der Außenbeobachtungssysteme ein. Der Rundsichtschirm wurde hell. Ein Kontrollgerät signalisierte, daß es draußen dunkel war. Die Aufnahmen unterschieden sich dennoch nicht von Aufnahmen, die bei Tageslicht durchgeführt
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