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0720 - Todeskommando Last Hope

Titel: 0720 - Todeskommando Last Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kybernetik-Ingenieur.
    Atlan runzelte die Stirn. „Um die Mitte des vierundzwanzigsten Jahrhunderts?" überlegte er laut. „Last Hope war von 2309 bis 2329 eine wichtige geheime Stützpunktwelt des damaligen Rebellen und Obmanns von Plophos, Iratio Hondro. Vor allem wurden hier neue Waffensysteme entwickelt, die dazu beitragen sollten, Plophos zur beherrschenden Welt unserer Galaxis zu machen."
    Er blickte den Ingenieur fragend an. „Könnte das Gebilde ein Waffensystem oder Teil eines Waffensystems sein?"
    Bela Tongo zuckte die Schultern. „Ich weiß es noch nicht, Sir. Aber ich möchte diese Möglichkeit nicht ausschließen. Die Funktionsproben werden ergeben, welchem Zweck das Gebilde diente."
    „Sind Funktionsproben an Bord des MV-Roboters nicht zu gefährlich?" erkundigte sich Atlan besorgt. „Nein, Sir", erwiderte Tongo. „Eines steht fest: Das Gebilde ist nicht in der Lage, spontan eine so große Energiemenge freizusetzen, daß es für Judith oder uns gefährlich werden könnte."
    „Dann bin ich beruhigt", sagte Atlan lächelnd. „Darf ich bei der ersten Funktionsprobe dabeisein?"
    „Wenn Sie bereit sind, meine Anweisungen zu befolgen, gern, Sir", antwortete der Kybernetik-Ingenieur. „Einverstanden", erklärte Atlan. Bela Tongo nickte ihm lächelnd zu, dann deutete er auf einen großen Schild aus fingerdickem Panzertroplon. „Bitte, stellen Sie sich dahinter auf, Sir", sagte er. „Der Schild ist stark genug, um Sie vor Splittern zu schützen, falls das Ding auseinanderfliegen sollte."
    Er wartete, bis der Arkonide hinter dem Schild stand, dann ging er zu einem Schaltpult, das durch einen gleichen Schild geschützt wurde.
    Mit der ersten Schaltung aktivierte er einen Trivideokubus, einen Bildwürfel, der plastische dreidimensionale Abbildungen lieferte.
    Im nächsten Augenblick erschien in dem Bildkubus eine eiförmige Anhäufung von Funktionsblöcken, die mit unterschiedlich gefärbtem Plastik verkleidet waren. „Das ist eine Vergrößerung des Innenlebens Ihres Fundstücks, Sir", erklärte Tongo. „In erster Linie handelt es sich um Verstärkerblöcke für Elektronenströme - nicht Positronenströme. Die Blöcke sind durch halborganische Drähte vielfach miteinander verbunden, nach einem System, das ich noch nicht durchschaue. Möglicherweise handelt es sich bei den Drähten um synthetische Neuronenfibern mit Multisynapsen. Dann gibt es noch ein Kompaktsystem Auswahlschleifen, seltsamerweise ohne erkennbares Auswahlprinzip."
    „Was bedeutet das?" fragte Atlan. „Es bedeutet, daß das System seine Auswahl unter einer bestimmten Menge an Reaktionsmöglichkeiten nicht systematisch trifft, sondern zufällig", erläuterte der Kybernetik-Ingenieur. „Eigentlich ist nur der Mensch zu solchem Verhalten fähig. Bei ihm nennt man die entsprechende Fähigkeit Intuition."
    „Elektronische und positronische Systeme können nicht intuitiv entscheiden!" erklärte der Arkonide kategorisch. „Das ist schließlich der Grund dafür, warum der Mensch für alle Zeiten jeder noch so leistungsfähigen Positronik überlegen bleiben wird."
    Bela Tongo lächelte fein. „Es sei denn, eines Tages würde ein Elektronengehirn oder eine Positronik gebaut, die nicht mehr gezwungen ist, alle denkbaren Möglichkeiten durchzurechnen und gegeneinander abzuwägen, sondern die statt dessen ihre Informationen durch ein System von Rouletteschleifen schickt."
    „Rouletteschleifen?" fragte Atlan verwundert. „Was meinen Sie damit, Mr. Tongo?"
    „Roulette war ein altes terranisches Glücksspiel, Sir", erklärte Tongo. „Eine Drehscheibe mit roten und weißen numerierten Fächern und umlaufender Kugel. Die Nummer, auf der die Kugel anhielt, gewann.
    Zufall, Sir."
    „Ich verstehe", erwiderte Atlan. „Sie wollen sagen, das elektronische Ei arbeitet nach dem Zufallsprinzip."
    „Das ist natürlich sehr grob ausgedrückt, Sir", meinte Tongo. „Zufall und Intuition sind zwar miteinander verwandt, aber sie sind nicht dasselbe. Ich nehme an, die Rouletteschleifen dieses Apparats dienten dazu, alle Möglichkeiten extrapolierend durchzuspielen und die Bereitschaft zur Erleuchtung derart hochzuschaukeln, daß die Anreicherung der Quantitäten sich blitzartig in der Erfassung einer neuen Qualität - eben der Intuition - auswirkte."
    „Dann müßte der Apparat in der Lage sein, das Äquivalent eines menschlichen Bewußtseins zu erzeugen", sagte Atlan mit rauher Stimme. „Warum?" fragte Tongo dagegen. „Ich meine, warum sollte der

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