Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Leuten auf den verschiedenen Etagen Anweisungen. „Jetzt montiert Konsole vierzehn ab ... Hank und Touber! Ihr sollt die Armaturen nicht gewaltsam herausbrechen, sondern mit Gefühl aus der Verankerung holen ... Nein, Flushner, nicht diesen Hebel abmontieren. Die Hebel sind überhaupt nicht dein Ressort, sondern du sollst Tastatur MC-333 abnehmen ..."
    So ging das weiter. Es herrschte ein durchaus freundschaftliches Arbeitsklima. Ich ärgerte mich, daß man mich wegen nichts und wieder nichts hergerufen hatte. „Warum haben Sie denn Alarm gegeben?" stellte ich den Einsatzleiter wütend zur Rede. „Von einer Meuterei kann wohl keine Rede sein."
    Er drehte sich zu mir herum und schenkte mir ein seliges Lächeln. Sein Gesichtsausdruck machte mich stutzig. „Alles in Ordnung, Tekener", sagte er. „Die Männer spuren ohnehin. Ich habe nur für einen Moment die Übersicht verloren. Jetzt weiß ich wieder über unseren Aufgabenbereich Bescheid."
    „Und welche Aufgabe haben Sie und Ihre Leute?" erkundigte ich mich mißtrauisch. „Das sehen Sie doch, Tekener", sagte er lachend. „Wir demontieren diese Schaltzentrale.
    Und wenn wir hier fertig sind, dann gehen wir in die nächste Schaltzentrale. Sind das nicht prachtvolle Souvenirs? Besonders die Armatur MZ-7 hat es mir angetan ... Wir machen weiter, bis wir Lookout-Station auseinandergenommen haben."
    „Weitermachen", sagte ich mit rauher Stimme und forderte über die Erste-Hilfe-Frequenz Medo-Roboter an.
    Später erfuhr ich, daß die Techniker den Medo-Robotern ein erbittertes Gefecht geliefert hatten, als diese sie an der weiteren Demontage der Schaltzentrale hindern wollten.
    Währenddessen stieß ich auf eine Gruppe von Wissenschaftlern, die eine Korridorwand mit Formeln bekritzelten. Sie wetteiferten miteinander darin, wer schneller eine größere Fläche beschmieren konnte.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, daß zwischen den obskuren Formeln auch Kochrezepte und sogar eine alchimistische Anweisung für die Goldgewinnung aus Blei standen.
    Ich schritt nicht gegen sie ein, weil sie im Gegensatz zu anderen harmlos waren.
    Einen Techniker konnte ich nur dadurch daran hindern, seinen Raumhelm zu öffnen, indem ich ihn paralysierte. Daraufhin stürzte sich sein Kamerad auf mich, der felsenfest davon überzeugt war, daß ich, wie er, ein Maahk war - er wollte mir die Sauerstoffzuleitung mit dem Vibratormesser durchschneiden.
    Ich verpaßte ihm einen Schlag, der trotz des dämpfenden Schutzanzugs stark genug war, um ihn ins Land der Träume zu schicken.
    Die ganze Zeit über erreichten mich weitere Hiobsbotschaften über die Notfrequenz. Es zeigte sich dabei, daß selbst anfangs harmlose Fälle immer mehr ausarteten und auch jene, die sich zuerst mit irgendwelchen sinnlosen Tätigkeiten begnügt hatten, auf einmal zu Amokläufern wurden.
    Ich forderte von den drei Ultraschlachtschiffen Kampfroboter, die nur mit Paralysatoren ausgerüstet waren, und alle verfügbaren Medo-Roboter an. Dabei kostete es mich einige Mühe, Kapitän Macco Rome davon abzuhalten, weitere Landetruppen zur Wiederherstellung der Ordnung zu entsenden. Er wollte einfach nicht begreifen, daß sie ebenso gefährdet waren wie die zweihundert Techniker und Wissenschaftler, die von dieser Amokstrahlung - oder was immer für ihre psychische Irreleitung verantwortlich war - betroffen waren.
    Es gelang mir, mich über eine kaum benutzte Frequenz mit Aphon Chachmere in Verbindung zu setzen. „Alle Normalgebliebenen sollen sich ins Mausoleum der dreitausend
     
    *
     
    Maahks zurückziehen", trug ich dem Xenologen auf. „Um die Amokläufer sollen sich die Medo-Roboter kümmern. Ich möchte nicht, daß jemand zu Schaden kommt. Einige der Amokläufer schießen mit ihren Impulsstrahlern durch die Gegend. Hat man herausgefunden, worauf dieses Chaos zurückzuführen ist?"
    „Betty ist überzeugt, daß die dreitausend Maahks dafür verantwortlich sind", antwortete Chachmere. „Die Wissenschaftler dagegen stehen vor einem Rätsel."
    „Wie viele sind bei euch im Gewölbe noch normal?"
    „Zwei Dutzend. Die anderen wurden überwältigt, bevor sie Schaden anrichten konnten. Ich glaube, hier sind wir sicher. Irgend etwas scheint die Amokläufer davon abzuhalten, hier einzudringen..."
    Es entstand eine kurze Pause, die Betty benötigte, um Chachmeres Körper zu übernehmen, dann fuhr die Stimme des Xenologen in verändertem Tonfall fort: „Tek, es sind die toten Maahks, die für diesen Wahnsinn verantwortlich

Weitere Kostenlose Bücher