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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind. Ich fühle das.
    Diese undefinierbare Aura, die um die Maahks liegt, hat die Psyche der Männer angegriffen.
    Wir müssen Lookout-Station räumen."
    „Das habe ich bereits angeordnet", erwiderte ich. „Aber jene, die immun gegen die Beeinflussung sind, sollen hierbleiben. Wir müssen das Geheimnis der toten Maahks enträtseln. In welcher Verfassung befindet sichGrek-24?"
    „Er ist erschüttert - aber gegen die Beeinflussung immun."
    „Ich komme auf dem schnellsten Weg zu euch. Bleiben wir auf dieser Frequenz in Verbindung. Ich möchte ..."
    „Tek. Es war ein Trugschluß, als ich glaubte, daß wir hier sicher sind. Einige Männer stürmen das Gewölbe ... und sie sind alles andere als normal. Sie rufen immer wieder den Namen des Vhrato ..."
    Ich vernahm das Geschrei auf einer anderen Frequenz und konnte mir denken, daß es sich bei den Eindringlingen um Ambras Kotjin und seine Sekte handelte.
    Sie riefen: „Der Vhrato ist in uns Fleich geworden. Er bringt euch allen Erlösung durch den Tod!"
    Ohne mich um die Geschehnisse rundherum zu kümmern, schwebte ich im nächsten Senkrechtschacht nach oben, zum Deck mit dem Mausoleum der dreitausend Maahks.
     
    *
     
    Als ich die Bresche erreichte, die ich durch die Wand zum Gewölbe geschlagen hatte, blieb ich wie angewurzelt stehen.
    Ich erkannte, daß ich durch eine Einmischung die Situation nicht bereinigen, sondern nur komplizieren würde. Deshalb unternahm ich nichts, sondern blieb nur stiller Beobachter.
    Ich hatte mich nicht geirrt, bei den Eindringlingen handelte es sich tatsächlich um Ambras Kotjin und seine fünf Freunde.
    Kotjin hatte seinen Impulsstrahler zu einer Art Zepter verfremdet, indem er Bestandteile von technischen Geräten wahllos an den Waffenlauf und den Kolben geschweißt hatte. Drähte, die verknotet waren, baumelten herunter; an ihnen hingen Metallplättchen, die leise aneinanderklirrten.
    Die Sichtscheibe seines Raumhelms war mit Leuchtfarbe bemalt, wie sie die Wissenschaftler innerhalb von Lookout-Station für Markierungen verwendeten. Ich erkannte erst bei genauerem Hinsehen, daß die Zeichnung auf der Sichtscheibe den Schädel eines Maahks darstellte.
    Seine fünf Kameraden hatten ihre Helme ebenfalls mit stilisierten Maahkgesichtern bemalt und ihre Waffen durch angeschweißte Metalltrümmer verfremdet.
    Sie schritten durch die Reihen der entwaffneten Wissenschaftler, berührten sie mit ihren rituell verformten Waffen, als wollten sie sie durch diese Berührung zu Auserwählten machen.
    Ich stand im Dunkeln, so daß sie mich nicht sehen konnten. Als Aphon Chachmere jedoch in meine Richtung blickte, trat ich schnell einen Schritt vor, um mich zu erkennen zu geben. „Ich weiß nicht, was mit Betty ist", hörte ich gleich darauf seine Stimme in meinem Kopfhörer.
    Kotjin mußte sein Sprechfunkgerät auf die gleiche Frequenz geschaltet haben, denn seine Reaktion zeigte, daß er Chachmeres Worte mit anhörte. „Wage es niemand mehr, die geheiligte Stille dieses Augenblicks zu stören!" rief der Vhratoiker mit schriller Stimme. „Den nächsten, der gegen das Zeremoniell verstößt, werde ich mit meinem Vhrato-Stab zu Staub zerstrahlen."
    Und er schwang drohend den unförmigen Impulsstrahler.
    Ich fragte mich, warum Betty und Wuriu Sengu nicht einschritten. Jeder von ihnen hätte so lange Kotjins Körper übernehmen können, bis ein anderer ihn paralysiert hatte.
    Jetzt war ich nicht mehr so sicher, daß es sinnvoll war, mich nicht einzumischen. Und ich überlegte mir gerade, ob ich Kotjin und seine Freunde mit einem breitgef ächerten Paralysestrahl kampfunfähig schießen sollte, ohne Rücksicht auf die dabei in Mitleidenschaft gezogenen Wissenschaftler - oder ob ich es riskieren sollte, mir diese Wahnsinnigen einzeln vorzunehmen.
    Da sah ich, wie Kotjin zu einer Wabenzelle emporschwebte und davor anhielt - und ich stellte erschrocken fest, daß anstelle eines toten Maahks Grek-24 darin lag. Er hatte die Lider geschlossen.
    Für einen Moment dachte ich, er sei tot. Doch Kotjins Worte belehrten mich eines anderen.
    Er sagte: „Du schläfst jetzt wie deine Brüder, Grek-24. Ich, der Vhrato, habe dir diese Gnade gewährt.
    Solange meine Gedanken wach sind, darfst du leben und schlafen. Aber verlöschen meine Gedanken, dann wirst du zu nichts werden."
    Ich ahnte, was diese wirren Worte zu bedeuten hatten. 'Und dann sah ich die Mikrobombe, die zwischen die Lider eines der vier Augen des Maahks geklemmt worden war, und wußte endgültig

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