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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehe ich, aber auch wenn ich Ihnen helfen wollte, es wäre mir leider nicht möglich. Sie ist nicht hier.«
    »Dann wohnt sie hier?«
    Eine Hand erschien aus der Luke. Ein Finger mit Trauerrand-Nagel bog sich nach links. »Sie müssen weitergehen, dann kommen Sie auf einen Hof. Der Anbau ist es. Ganz unten.«
    »Darf ich trotzdem hin?«
    Sie stöhnte und verdrehte die Augen. Als ich ihr einen Schein zwischen ihre Finger drückte, ging auf ihrem Gesicht die Sonne auf. »Ja, Sie dürfen«, sagte sie.
    »Merci.«
    Ich ging und kam mir einsam vor. Die Wände waren kahl und gleichzeitig beschmiert. Ich las einige Telefonnummern und die Vornamen der Mädchen, die über diese Nummern zu erreichen waren.
    Der Hinterhof war düster, eng, hohe Mauern umstanden ihn, aber es wehte trotzdem ein kühler Wind hinein. Er kam mir auch wie eine perfekte Falle vor, doch zum Glück lauerte mir keiner auf.
    Bis ich den Anbau betreten hatte. Da schwang mir ein Kichern entgegen, und mir war klar, wer da gewartet hatte.
    Asmodis!
    Ich zog sicherheitshalber mein Kreuz, hielt es aber noch mit der Hand bedeckt.
    »Ja, Sinclair, komm ruhig näher.«
    Bevor ich ging, schaltete ich meine kleine Lampe ein. Ihr Strahl wanderte über einen schmutzigen Boden, erreichte ein Türloch, und in diesem Rechteck hielt er sich auf.
    Grinsend schaute er mich an. »Jetzt sind wir beide reingefallen, Geisterjäger.«
    »Weshalb?«
    »Sie sind nicht da.«
    »Wer ist sie?«
    »Suko und Yannah.«
    »Pech und Glück zugleich. Dann kommst du wenigstens nicht an sie heran.«
    »Will ich das denn?«, höhnte er.
    »Gern, aber du schaffst es nicht.«
    Er trug noch immer seinen Streifenanzug. Der Kopf schaute aus dem Kragen hervor wie das bleiche Gesicht eines Pierrots. Eigentlich sah er aus wie ein Mensch, wäre da nicht die Röte in den Augen gewesen. Sie waren für einen Menschen unnormal.
    »Du riskierst eine ziemlich große Lippe, Sinclair. Denk daran, unter welcher Kontrolle dein Partner steht.«
    »Nicht unter deiner, Asmodis. Ich gebe zu, dass du es versucht hast, aber es ist dir nicht gelungen, ihn zu einem Verbrechen zu bewegen.«
    »Damals nicht.«
    »Heute auch nicht.«
    Der Teufel ballte seine rechte Hand. »Er wird sie töten, Sinclair, glaube es mir. Er wird sie vernichten, denn nur dann bekommt er von mir die alte Gestalt zurück. Ansonsten bleibt er Wachs in meinen Händen. Pures Wachs.«
    »Noch lebt Yannah.«
    »Das weiß ich«, gab er zu. »Denk nur daran, dass die Nacht nicht zu Ende ist. Sie hat gerade mal begonnen. Sie ist sehr lang, da kann verdammt viel geschehen.«
    »Die Ringe wirst du ihr nicht wegnehmen können, und sie wird sie auch nicht freiwillig hergeben. So weit reicht ihre Liebe zu Suko nicht. Du hast keine Chance, vergiss es.«
    »Dann vergiss du Suko!«
    »Nein! Ich werde ihn wieder mit nach London nehmen.«
    »Als Kind?«
    »Auch das!«
    Asmodis amüsierte sich. Wenn er das tat, geriet er stets in eine leichte Erregung. Feuer füllte seinen offenen Mund, und ich riss die rechte Hand hoch.
    Vor dem Kreuz wich er zurück. Er schabte dabei an der schmutzigen Wand entlang, die Arme hatte er hochgerissen.
    Ich hätte meinen silbernen Talisman aktivieren können, doch das ließ ich bleiben. Es hatte keinen Sinn, wenn ich Asmodis vertrieb. Irgendwie war ich auch auf ihn angewiesen. Allerdings wunderte ich mich, dass er seine Schwäche so offen zugab, und ich hielt ihm auch vor, wie schwach er im Prinzip war.
    »Noch, Sinclair! Noch bin ich schwach. Das aber wird nicht mehr lange dauern. Am Ende dieser Nacht trete ich als der große Sieger auf, das kann ich dir versprechen.«
    »Ach ja?«
    »Wir sehen uns noch.« Er drehte sich auf der. Stelle um. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er in die Wand eintauchen. Das tat er aber nicht, sondern löste sich dicht davor auf. Ich hörte noch, das leise Zischen, dann puffte die stinkende Wolke auf, und von ihm war nichts mehr zu sehen.
    Allein blieb ich zurück.
    Auf einmal kam ich mir so verloren vor. Als hätte man mich in ein großes Fass voll Tinte gesteckt.
    Okay, ich hatte mich in einen Fall eingemischt, der allerdings bisher in der Hauptsache und mit den wichtigen Dingen an mir vorbeigelaufen war. Nicht einmal Suko hatte ich zu Gesicht bekommen, ich lief ihm und auch dieser weißen Hexe nach wie zwei Phantomen.
    Das sollte sich ändern…
    ***
    Sie hatten ihr Ziel erreicht, aber sie betraten das düstere Haus noch nicht. Yannah hatte einen Schlüssel hervorgeholt. Sie hielt Suko vor

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