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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Eingang zurück. »Wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein. Ich traue ihm alles zu.«
    Sukos Augen leuchteten in der Dunkelheit. »Glaubst du, dass er hier schon lauert?«
    »Möglich ist alles.« Sie schob sich an Suko vorbei. »Ich werde vorgehen und die Lage erkunden. Halte du hier vor dem Haus so lange Wache.« Sie schloss auf und verschwand.
    Die Kälte der Nacht kroch in die Stadt hinein. Es gab kein Hindernis, das sie hätte aufhalten können.
    Suko spürte sie wie einen klammen Vorhang. Wenn er atmete, dampfte es vor seinen Lippen. Die Temperatur war noch mehr gesunken. Sie musste bereits in der Nähe des Gefrierpunkts liegen.
    Nichts Ungewöhnliches für diese Jahreszeit, denn der November stand dicht bevor. Suko dachte daran, dass sein Zustand bereits über Wochen hinweg andauerte. Ob er wirklich in dieser Nacht noch eine Chance bekam, das konnte er kaum glauben.
    Auch sein Freund John Sinclair trieb sich mittlerweile in Paris herum. John war kein Dummkopf, und Suko ging davon aus, dass er ihn finden würde. Der Geisterjäger hatte den richtigen Riecher für so etwas. Er gehörte zu denen, die wie ein Bluthund sein konnten, wenn sie einmal eine Spur aufgenommen hatten.
    Noch hörte Suko nichts. Die Gegend war sehr ruhig. Manchmal bellte ein Hund. Auch Katzen schrieen irgendwo auf düsteren Hinterhöfen, wenn sie sich stritten.
    Einmal fuhr ein Radfahrer an ihm vorbei. Er war schlecht zu erkennen gewesen, weil er ohne Licht fuhr. Trotz allem traute Suko dem Frieden nicht.
    Er wusste, dass Asmodis alles einsetzen würde, um in den Besitz der Ringe zu gelangen. Auch wenn er sie selbst nicht würde berühren können, für ihn war es wichtig, dass sie sich nicht in den Händen einer fremden Person befanden.
    Suko wartete.
    Er hatte sich in den Schatten des Hauses gedrückt. Manchmal schaute er gegen den Himmel. Über Montmartre war er dunkel, aber weiter südlich, wo das Paris der Touristen begann, da leuchtete der Widerschein zahlreicher Lichter an der dunklen Fläche.
    Yannah kehrte zurück. Suko drehte den Kopf, als er das Geräusch der Tür vernahm.
    Er sah ihr blasses Gesicht und forschte darin vergebens nach einer Antwort. Es war gleich geblieben, zeigte weder Freude noch Enttäuschung. Sie nickte ihm zu.
    »Ist die Luft rein?«
    »Ja.«
    Suko kannte den Weg. Ungefähr dort, wo er auf Yannah wartete, hatte ihn der Teufel abgesetzt.
    Yannah hielt ihm die Tür auf. Erst als Suko sie passiert hatte, drückte sie den Eingang wieder zu, ging einen Schritt vor und strich durch ihr Haar. Den Mantel hatte sie ausgezogen. Eine einsame Tischlampe gab ihr gelbliches Licht ab. Zwei Sessel standen in der Nähe. Das war der kleine Vorraum, in dem die Kunden warteten, bevor sie zu Yannah hineingingen. Auf dem Tisch lagen schon gelesene Zeitschriften.
    »Bist du sicher, dass er sich hier nicht aufhält?«, wollte Suko wissen.
    Sie lächelte kantig. »Was heißt schon sicher? Ich kann es nur hoffen. Jedenfalls habe ich ihn nicht entdeckt. Und das ist auch schon etwas, wie ich finde.«
    »Kann sein.«
    Suko hielt sich zurück, weil er in diesem Fall nicht mehr als ein Statist war. Die Aktivitäten musste er seiner neuen Verbündeten überlassen, und die würde schon das Richtige tun.
    »Was machen wir jetzt?«
    Sie deutete auf den Vorhang. »Wenn Asmodis erscheint, werden wir ihn dort erwarten.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    Yannah lächelte ihm noch einmal zu, bevor sie auf den dunklen Vorhang zuging und ihn öffnete.
    Sie drückte dabei zwei Hälften zur Seite, eine Lücke tat sich auf, und beide schauten hinein in eine andere Welt, die nicht mehr dunkel war.
    Als Suko draußen wartete, hatte Yannah das Licht eingeschaltet. Die unzähligen Kerzen leuchteten, sodass Suko der Vergleich mit einem gewaltigen Himmel in den Sinn kam.
    Sie standen überall. Zahlreiche Leuchter nahmen sie auf. Manche waren auf den Boden gestellt worden, andere wiederum hatten ihre Plätze auf verschieden hohen Podesten gefunden. Das Licht strahlte auch gegen eine Decke, ohne sie allerdings großartig erhellen zu können. Sie blieb in einem geheimnisvollen Dunkel.
    Ihre Schritte waren kaum zu hören, weil der Boden mit einem dunklen Samt bespannt worden war.
    Suko wusste nicht einmal, wie groß dieser Raum war. Das Licht verzerrte die Perspektiven. Er konnte sich in einem Saal befinden, aber auch nur in einem großen, hohen Zimmer.
    Es gab auch ein Zentrum.
    Dort standen die beiden Stühle und dazwischen der Glastisch, der das Licht auffing

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