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0722 - Eiswind der Zeit

0722 - Eiswind der Zeit

Titel: 0722 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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nach.
    »Dein Amulett, sagte ich!«, wiederholte Gryf lauter und sehr ungehalten. »Du sollst den 6. Stern von Myrrian-ey-Llyrana gegen diesen Drecksack anwenden.«
    ***
    Neill Aspin bemerkte nicht die Hölle, die um ihn herum tobte. Der Silbermond-Druide hatte ihn nach dem zeitlosen Sprung in den Wagen von Hal Jordan und Mike Ruiz gesetzt.
    Völlig apathisch saß der Mann mit dem Dreitagebart und den halblangen dunklen Locken im geschlossenen Auto, starrte durch die Scheiben und sah doch nichts.
    Du kommst her und zwar sofort!, erreichte ihn der Gedankenbefehl so stark, dass er fast den letzten Rest Verstand verloren hätte.
    Automatisch öffnete er die Beifahrertür, stieg aus und lief, immer schneller werdend, der Feuerwand entgegen.
    Als er auf der Höhe von Gryf und seinen Gefährten war, bemerkte ihn der Silbermond-Druide. Er wollte gerade wieder springen, als Zamorra ihm die Hand auf die Schulter legte.
    »Zu spät, mein Freund«, sagte der Meister des Übersinnlichen. Da war Neill auch schon durch die Feuerwand hindurchgegangen. Einzelne Flammen leckten an seiner Jacke hoch, verglimmten aber sofort.
    Er stand mit offenen Augen vor dem Spiegelwelt-Zamorra und sah ihn doch nicht. Der intelligente, junge Mann begriff nicht, weshalb er vor dem Meister des Bösen stand und was dieser von ihm wollte.
    Der Magier sendete Duval einen starken Gedankenbefehl. Die Frau blickte ihn verächtlich an, drehte sich um und war gleich darauf in der Dunkelheit verschwunden.
    Dann wandte sich der Magier Neill Aspin zu. Wie bei den beiden Frauen keine Minute vorher legte er eine Hand auf Aspins Kopf, gerade so, als ob er ein Pfarrer wäre, der seine Gemeindemitglieder segnen wollte.
    Aspins Reaktion war fast genau dieselbe wie die seiner Freundin: Er wurde blass, röchelte, fasste sich an den Hals, als ob er keine Luft mehr bekäme, und begann zu zittern. Dabei schienen seine Augen aus den Höhlen treten zu wollen und fiel der Länge nach auf den Boden.
    Diese Aktion hatte noch nicht einmal fünf Sekunden gedauert.
    In diesem Augenblick erlosch die Feuerwand!
    Zamorra stürmte sofort auf sein Pendant zu. Dieser wob wieder sein magisches Netz, die Lebenskraft der drei Personen, die er buchstäblich »ausgesaugt« hatte, half ihm dabei.
    Zwei Meter bevor Zamorra seinen Gegner erreicht hatte, hob dieser die Hand und brüllte: »Halt, oder ich töte den Mann!« Bei diesen Worten wies er auf Aspin, der vor ihm auf dem Boden lag.
    Für einen Augenblick war Zamorra abgelenkt, diese Gelegenheit nutzte sein Gegenspieler. Er schlug Zamorra überraschend die Faust ins Gesicht. Der Parapsychologe knickte in den Beinen ein, da traf ihn ein Fausthieb an der Schläfe.
    Gryf sprang nur wenige Meter vor die beiden Zamorras. Der Schwarzmagier hielt seinen bewusstlosen Gegner in den Armen.
    »Wenn du nur einen Millimeter näher kommst, bringe ich ihn um«, drohte er dem Silbermond-Druiden.
    Gryf wusste, dass das keine leeren Worte waren. Durch seine Begabung und seinen Charakter war der Schwarzmagier gefährlicher als ein in die Enge getriebenes Tier.
    Gryf trat einen Schritt zurück, dann öffnete er beide Hände, um seine friedlichen Absichten zu beweisen. Der Schwarzmagier reagierte nicht.
    »Alles in Ordnung«, erklärte Gryf mit fester Stimme. Dann trat er noch einige Schritte zurück.
    »Nichts ist in Ordnung, und das wisst ihr genau, ihr Drecksbrut«, kochte der Spiegelwelt-Zamorra vor Wut, als in die Knie ging und sich seinen Gegner über die Schultern legte.
    Du weißt genau, dass es hier nur eine Drecksbrut gibt, dachte der Druide, aber er sagte nichts, um Zamorras Leben nicht zu gefährden.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Nicole, die um das Leben ihres Gefährten bangte. Sie blickte Ombre fragend an, doch der schüttelte den Kopf. Er hatte schon mindestens fünfmal versucht, sein Amulett zu aktivieren, aber es reagierte seltsamerweise ebenso wenig auf den Schwarzmagier wie Zamorras Zauberscheibe.
    »Das!«, schrie der Meister des Bösen, hob beide Hände und ließ drei Feuerwände, alle über fünf Meter hoch, acht Meter breit, seitlich etwas versetzt und hintereinander gestaffelt, gegen seine Feinde laufen.
    Er nutzte den Augenblick der Überraschung und war gleich darauf wie vom Erdboden verschluckt.
    ***
    »Verdammt, wo ist der hin?«, brüllte Gryf, der sich schnell durch einen zeitlosen Sprung vor den Flammenwänden in Sicherheit gebracht hatte. Auch seine Gefährten hatte er hinter die Flammenwände in Sicherheit gebracht, was

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