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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schräg, damit nicht zu viel von dem kostbaren Getränk auslief. Das Glas war ebenfalls kalt.
    Er füllte es bis über die Hälfte und trank es dann leer.
    Danach zog er sich aus. Er tat es langsam, als wollte er sich noch überlegen, ob er tatsächlich ein Bad nehmen sollte. Dabei wirkte er steif, auch gespannt, er lauschte, er kam sich noch immer eingeschlossen vor.
    Drei Kräne, voll aufgedreht, füllen eine Wanne schnell. So auch hier. Der Schaum wallte hoch, er war schon steif und seifig geworden. So wollte er ihn haben.
    Der Duft kostbarer Kräuter und Öle erfüllte den Raum. Über dem Schaum breitete sich eine Dampfwolke aus, die Dark wieder an den Nebel draußen erinnerte.
    Auf der einen Seite war der Wannenrand breit genug, um Handtücher, Bücher oder Flaschen und Gläser aufzunehmen. Der Autor schaufelte Eis in einen Kühler, stellte die Champagnerflasche hinein, füllte noch ein Glas und drapierte alles auf den Wannenrand.
    Dann stieg er ins Wasser. Die Mischbatterie hatte ihm die richtige Temperatur gebracht. Er zuckte nicht einmal zusammen, als er sich in die Wanne setzte.
    Nur mit dem Kopf schaute er heraus. Der Schaum vor ihm knisterte, als viele der Bläschen zerplatzten. Er nahm den Geruch auf, in dem auch ein Hauch von Minze vorhanden war, was seinen Atemwegen gut tat. Einige Male holte er tief Luft. Die Augen hielt er halb geschlossen. Er wollte vergessen. Er wollte diesen verdammten Druck nicht mehr spüren, alles sollte sich ändern. Morgen war die Feier. Er musste leider im Haus bleiben, sonst wäre er in ein Hotel gefahren und hätte die Nacht dort verbracht.
    Als das Telefon piepste, zuckte Dark zusammen. Der Apparat hing an der Wand, in Reichweite.
    Wer wollte um diese Zeit etwas von ihm? Sollte er überhaupt abnehmen oder sich einfach nicht melden?
    Es piepste in einem fort.
    Das Geräusch nervte ihn, dann hatte er sich entschlossen, den Hörer abzuheben.
    »Ja…«, meldete er sich.
    »Endlich, Damion, ich dachte schon, Sie wären nicht da. Hat ja lange gedauert.«
    Der Anrufer war sein Verleger Gordon Leland. Der Mann, der seine Romane auf den Markt brachte und an ihm das meiste Geld verdiente, denn die Gewinne seiner Bücher gaben anderen Autoren überhaupt erst die Chance, verlegt zu werden.
    »Ich sitze in der Wanne.«
    »Ah ja. Und wie geht es Ihnen?«
    »Nun ja…«
    »Also, Ihre Stimme klingt nicht gerade begeistert, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Es liegt am Nebel.«
    »Sagen Sie nur, dass der Ihnen aufs Gemüt drückt?«
    »Das nicht gerade, aber ich weiß nicht, wie dick er noch wird und ob die Feier morgen…«
    »Sie wird stattfinden, Damion, sie wird, das kann ich Ihnen versprechen. Und wenn die Gäste zu Ihnen hinkriechen. Außerdem können Sie nicht kneifen. Ich habe die Medien informiert. Es wird berichtet, Sie werden Interviews geben müssen und…«
    »Nur nicht zu viele.«
    »Ich weiß, dass Sie das hassen, aber es lässt sich bei einem derartigen Tag nicht umgehen.«
    Der Autor blies in den Schaum und verzog das Gesicht, was Leland nicht sehen konnte. »Sollen wir uns die Sache nicht teilen? Sie stehen doch gern in der Öffentlichkeit, was man von mir nun nicht gerade behaupten kann. Außerdem ist es eine gute Werbung für Ihren Verlag.«
    Dark wusste genau, wie er den Verleger packen konnte. Er hörte dessen lang gezogenes und aufgesetzt wirkendes Seufzen. »Gut, weil Sie es sind, Damion, erkläre ich mich einverstanden, einen Teil der Last zu übernehmen.«
    »Na, das ist nett.«
    »Ansonsten wird sich Bess Fisher um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Sie wird auch noch einige Statements abgeben, die Sie unterschrieben haben.«
    »Ja, das ist gut.«
    Gordon Leland sprach noch einige belanglose Sätze, erklärte zum wiederholten Male, wie toll er das alles fand, und verabschiedete sich dann.
    Auch Dark hängte den Hörer auf. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es eigentlich zu dunkel im Bad war.
    Auch den Lichtschalter konnte er von seinem Platz aus erreichen. Er drehte den Dimmer hoch.
    Schon bald tauchten die Lampen das Bad in ein ungewöhnliches Licht. Es erinnerte an die Bläue des Meeres, durchsetzt mit einigen Grüntönen. Das Licht schwamm über die hellen Kacheln hinweg, es zauberte eine Stimmung, die Dark brauchte. Er ließ noch heißes Wasser zulaufen und war im Übrigen der Meinung, dass seine Haut weich genug geworden war.
    Mit einer bestimmten Seife rieb er seinen Körper ein, ließ das Wasser auch über seine Haare laufen, massierte das Shampoo hinein

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