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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschoben. Sie blickte aus fiebrigen Augen in die Runde. Ihr Gesicht war blass. Sie wirkte auf die meisten wie ein Todesengel. Und wenn sie sprach, bewegte sich ihr grell geschminkter Mund wie eine zuckende Wunde. »Damion Dark ist uns überlegen. Er ist viel besser als wir alle zusammen. Ja, er steht mit anderen Mächten in Kontakt. Hätte er sonst so tolle Romane schreiben können, frage ich euch. Hätte er das wirklich, ihr verdammten Ignoranten?«
    Gordon Leland erlitt einen Wutanfall. Er schüttelte den hochroten Kopf und schrie dabei: »Halten Sie Ihr verdammtes Maul, Frau! Sie sind verrückt! Sie sind völlig durchgedreht. Sie sind überspannt. Sie gehören in die Klapsmühle!«
    Ruby lachte. »Ihr Narren, ihr armen Narren. Ihr werdet sehen, was ihr davon habt. Dieses Haus ist mit Geistern gefüllt. Habt ihr sie nicht gesehen? Und hat John nicht gesagt, dass sie echt sind? Er hat nicht gelogen, sie sind echt. Auch ich habe es gespürt. Es sind seine Gestalten«, jubelte sie, »und er hat sie nicht erfunden. Ich weiß das, ich habe oft mit ihm gesprochen. Ich finde es einfach irre.«
    Sie schaute jetzt in die Höhe und hatte ihre Arme angehoben. Dabei bewegte sie ihren Körper wie im Tanz nach rechts und links, sie schaukelte im Rhythmus einer Musik mit, die wohl nur sie hörte.
    »Schaffen Sie dieses verdammte Weib aus dem Haus!«, schrie Gordon Leland zwei Männern zu.
    »Nein, sie bleibt!«, setzte ich dagegen.
    »Ach ja?«
    Ich nickte. »Sie kann uns zu Dark führen. Nur sie allein. Sie kennt ihn besser.«
    »Und ich kenne ihn länger!«, rief Leland.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte ich. »Dieser Fan ist…«
    Ich kam nicht mehr weiter, denn Ruby Sarrona unterbrach mich mit ihrem Schrei.
    »Daaa!«, brüllte sie, wobei ihre Arme zuckten, und in eine bestimmte Richtung deuteten. »Da sind sie! Ja, sie sind zurückgekehrt. Ich kenne sie. Ich habe das Buch In mir die Hölle mehr als zehnmal gelesen. Ich kenne jeden Einzelnen genau. Schaut hin, ihr Narren!«
    Wir schauten hin.
    Und was wir zu sehen bekamen, gefiel uns gar nicht.
    Diesmal standen sie nicht auf der Treppe. Sie hatten sich in der kleinen Halle materialisiert, und sie sahen verdammt so aus, als wollten sie ihre Waffen diesmal einsetzen…
    ***
    Zweimal drehte Damion Dark den Schlüssel herum. Dann erst hatte er die Sicherheit, die er brauchte. Noch stand er im Dunkeln. Für einen Moment blieb er an der Wand gelehnt stehen, vor seinen Augen explodierten die Bilder.
    Immer wieder tauchten sie auf, in zuckenden, kurz hintereinander folgenden Szenen.
    Er sah den Mann, und er sah das Kreuz!
    Sinclair war nicht von ungefähr bei seiner Feier erschienen. Was hinter ihm steckte, was er verbarg, wusste Dark nicht, aber er hatte diesen unerwünschten Gast als gefährlich eingestuft. Für ihn sogar lebensgefährlich, denn dieser Sinclair trug nicht nur ein besonderes Kreuz bei sich, er schien auch einiges zu wissen. Jedenfalls hatte Dark noch keinen Menschen erlebt, der so locker über gewisse Tatsachen sprach, die jenseits der Wirklichkeit lagen.
    Sinclair musste weg. Nicht nur von dieser Feier, sondern überhaupt. Er stellte eine Gefahr für alle Wissenden dar. Er war ein Meister seines Fachs, er zeigte keine Furcht vor den Geistern.
    Damion Dark atmete schwer. Das Wissen bedrückte ihn, er musste etwas unternehmen. Allein schaffte er es nicht, er benötigte Hilfe, wieder einmal, doch er ging davon aus, dass ihn dieser Helfer nicht im Stich lassen würde.
    Dark schaltete das Licht ein. Auf die Stufen der Treppe fiel der goldgelbe Glanz. Er schaute hinab in den Keller, der leer war. Selbst seine Vorräte bewahrte er an einem anderen Ort auf. Dieser Keller diente nur einem Zweck.
    In der Eingangshalle würde bald die Hölle los sein. Es würde sicherlich zu einer Panik kommen, und genau das hatte er gewollt. Die Menschen sollten fliehen, sie sollten vor Furcht vergehen, wenn sie mit den Kräften einer anderen Welt konfrontiert wurden, nur das gab ihm die nötige Sicherheit, um weiterzumachen.
    Er lief die Stufen hinab. Die Tür war sehr stabil. Er hörte keine Geräusche mehr hinter sich. Die Stille des Kellergewölbes umgab ihn, und an der hohen Decke spiegelten sich die Lichtreflexe. Sie sah dort aus wie ein blankes Meer.
    Er lief durch einen breiten Gang, bis er vor der Tür stand, die in das »Allerheiligste« führte.
    Er hatte sie nicht abgeschlossen. Als er sie öffnete, spürte er den Odem des anderen, der ihm entgegenfloss. Es war der Hauch

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