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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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verstorbene alte Diener Raffael Bois stets hingebungsvoll auf Hochglanz poliert hatte.
    Wild schnatternd setzten die Kobolde ihm nach. Dabei machte es ihnen gar nichts aus, über die drei Menschen hinwegzutrampeln.
    Ächzend kam Zamorra wieder auf die Beine.
    »Jetzt - ist - es - aber - genug!«, knirschte er zornig. »Ist das hier Château Montagne oder ein Irrenhaus?«
    »Im Moment dürfte die Klärung dieser Sachfrage etwas schwierig sein«, murmelte Nicole, während sie sich ebenfalls aufraffte.
    Derweil hatte Fooly unten seinen Schwung wieder einmal unterschätzt und landete zwischen zwei an der Wand auf Sockeln stehenden Ritterrüstungen. Scheppernd und krachend polterte alles durcheinander. Foolys Vorsprung verringerte sich dramatisch. Er begann, die heranhetzende Koboldhorde mit Teilen der Rüstung zu bewerfen.
    Nicole und Ted waren schon an der Treppe. Zamorra schlug die andere Richtung ein.
    Kurzerhand schwang Nicole sich aufs Geländer und rutschte darauf nach unten. Den Schwung nutzend, erreichte sie Ixi, ihres Zeichens Letzte der wilden Horde, und erwischte sie am Hemdchen. Das löste sich auf, Nicole fasste sofort nach und bekam das Koboldmädchen an einem der spitzen Ohren zu fassen.
    »Auuuua!«, jaulte Ixi. »Das tut ja weh!«
    »Soll es auch!«, fauchte Nicole. »Ruf diese Irren zurück, oder es tut noch weher!«
    Ein Ritterhelm flog heran. Der Kobold, auf den er gezielt war, duckte sich, und der Helm flog haarscharf an Ixi vorbei, um Nicole am Kopf zu treffen. Besinnungslos sank sie zu Boden. Sofort sprang Ixi zur Seite.
    Ted war inzwischen auch heran, hob den Helm auf und warf ihn zurück, traf aber keinen der Kobolde.
    Fooly spie Feuer und versuchte die Blauhäutigen damit von sich fernzuhalten. Aber durch Koboldzauber setzten sich die anderen Rüstungen in Bewegung und marschierten auf ihn zu, schoben sich zwischen die Blauhäutigen und das Drachenfeuer. Sie kreisten Fooly ein, umzingelten ihn. Auch Ted konnte das nicht verhindern.
    Da war Zamorra aus seinem Arbeitszimmer zurück.
    »Aufhören!«, brüllte er. »Sofort!«
    Ixi winkte mit beiden Händen ab. »Erst, wenn der Drache…«
    »Ich sagte: Aufhören!«, donnerte Zamorra.
    Immer noch achtete niemand auf ihn.
    Da schwang er die magische Waffe, die er aus dem Safe geholt hatte.
    Thors Hammer raste durch die Luft und schlug wuchtig zwischen Kobolden und Rüstungen ein.
    Schlagartig herrschte Ruhe!
    ***
    Die Kobolde standen da, als wären sie eingefroren. Der Hammer wurde von Elmsfeuern umlaufen. Es zischte, hier und da sprühten Funken und griffen auf die Rüstungen über, um dort weiterzutanzen.
    Langsam kam Zamorra die Treppe herunter.
    »Thors Hammer«, hauchte Ixi andächtig. »Das - das muss er sein! Das ist er, nicht Wahr, Professor Zamorra?«
    Zamorra verzichtete auf eine Antwort. Er trat zu Nicole, kauerte sich neben sie und untersuchte sie kurz. Dann richtete er sich wieder auf.
    »Ihr könnt alle verdammt froh sein, dass sie noch lebt«, sagte er dann schneidend. »Ansonsten würdet ihr das hier auch nicht überleben.« Mit ein paar Schritten war er mitten im Chaos und nahm den Hammer wieder an sich.
    Es handelte sich um ein Vermächtnis des Ewigen Thor, der bei der Zerstörung der Straße der Götter den Tod gefunden hatte. Bevor er starb, hatte er Zamorra seine mächtige Waffe geschenkt. Aber bisher hatte Zamorra sich noch nicht weiter damit befasst. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was dieser Zauberhammer alles bewirken konnte.
    Zumindest hatte er die Kobolde zur Ruhe gebracht.
    Endlich bewegten sich die Kobolde wieder. Sie wichen zurück.
    »Verschwindet«, sagte Zamorra. »Und laßt euch nie wieder hier blicken! Habt ihr mich verstanden? Beim nächsten Mal ist die Schonzeit vorbei!«
    Die Blauhäutigen mit den spitzen Ohren starrten ihn an.
    »Na los!«, fuhr Zamorra sie an und schwang drohend den Hammer. Da hetzten sie in weiten Sprüngen davon, die Treppe hinauf und zurück zum Bild mit den Regenbogen. Auch Ixi wollte ihnen folgen.
    »Du bleibst hier!«, befahl Zamorra. »Du wirst uns einiges zu erklären haben!«
    Sie warf einen furchtsamen Blick auf Fooly, der jetzt da stand wie ein Feldherr nach gewonnener Schlacht, einen Fuß auf den Harnisch einer Rüstung gestellt. »AberaberderDracheerwirdmichfressenwollen«, haspelte sie hektisch.
    »Er wird dir nichts tun«, versprach Zamorra. »Dafür verbürge ich mich!« Er fasste Ixi am Arm und zog sie mit sich.
    »Solange die mir nichts tut, tue ich ihr auch nichts«,

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