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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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andernfalls würde Butler William es wohl in die Loire werfen müssen. Da machte verbrennen doch weit mehr Spaß.
    Es war nur schade um das Bild.
    Es war so groß, so schön und so lebensnah gemalt, dass man es beinahe für eine Fotografie hätte halten können, wenn man es aus einigem Abstand betrachtete und die einzelnen Pinselstriche nicht mehr so genau sah. Und es war ganz bestimmt sehr wertvoll und teuer. Alle alten Gemälde waren sehr wertvoll und teuer. Das war so etwas wie ein Naturgesetz.
    Fooly seufzte.
    »Verbrennen oder versenken«, brummte der Drache. Und angesichts der Tatsache, dass Kobolde dieses Bild als Tor zum Château benutzen konnten, erschien das sogar als sehr angebracht.
    Während er noch überlegte, tauchte Mademoiselle Nicole auf.
    »Darf ich es wirklich tun?«, fragte Fooly.
    »Natürlich! Aber sieh zu, dass du dabei nicht das ganze Château in Brand setzt!«, warnte Nicole und eilte weiter, um Zamorras Arbeitszimmer aufzusuchen. Nur eine Minute später kam sie wieder heraus und trat den Rückweg an. »Du solltest nicht mehr zu lange warten«, mahnte sie im Vorbeigehen.
    Fooly nickte. Nach kurzem Überlegen fand er eine Lösung, dabei so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Er nahm das Bild nicht komplett von der Wand, sondern ritzte es mit einer Daumenkralle aus dem Rahmen heraus. Der ließ sich bestimmt noch für ein anderes Bild verwenden.
    Das Bild war ziemlich groß. Um die Oberkante zu erreichen, musste Fooly ein wenig emporflattern. Aber das schaffte er und hielt das Bild schließlich in den vierfingrigen Händen. Er faltete es ein wenig zusammen, dann ging er zum gegenüberliegenden Fenster und öffnete es. Kalter Wind fuhr herein. Irgendwie ahnte Fooly, dass das nicht sehr gut war. Aber er wollte seine Aufgabe so schnell wie möglich durchführen. Möglichst, bevor die Kobolde auf die Idee kamen, noch einmal hier aufzutauchen.
    Also breitete er die Arme aus und hielt das Bild in den Fensterrahmen. Dann holte er tief Luft und blies einen Flammenstrahl aus dem Krokodilmaul.
    Das Feuer erfasste das Bild und setzte es sofort in Brand.
    Und im Gegenzug stürmte eine Horde Kobolde daraus hervor - und prallte dabei direkt gegen den Jungdrachen, der trotz seiner Körpermasse zurückgestoßen wurde und das brennende Bild fallen ließ. Der durchs Fenster kommende Windzug fachte die Flammen noch stärker an.
    Im nächsten Moment war alles nur noch ein großes, wirbelndes Chaos.
    ***
    Noxarr schaffte es, den Kessel zur Seite zu kippen und kroch aus der Öffnung hervor »Das war aber nicht fair«, tadelte er Krax.
    Der holte mit der Suppenkelle aus, schlug aber nicht zu, sondern warf sie in den Bronzekessel. Noxarr duckte sich trotzdem.
    Und stöhnte auf.
    Baal war erschienen. Der Dämon ragte riesig wie ein Burgturm vor den beiden Kobolden auf. Er trug eine dunkle Kutte, und die gelben Augen in seinem blauen, zernarbten und von Falten übersäten Gesicht glühten hell.
    »Was treibt ihr hier für einen Unfug?«, fuhr er die Kobolde an. »Sehe ich das richtig, dass ihr einen Dämonenjäger hierher holen wollt, um mich zu vertreiben?«
    »Woher - äh, ich meine, das stimmt doch überhaupt nicht«, versicherte Krax rasch. »Herr, wie kämen wir dazu? Wir sind froh, leben zu dürfen. Warum sollten wir uns in Gefahr bringen?«
    »Das allerdings«, sagte Baal, »frage ich mich auch. Wer von uns lügt nun also - ich, der ich sage, ihr ruft einen Dämonenjäger, oder ihr, die ihr das abstreitet?«
    »Es muss ein Irrtum sein, Herr«, versuchte Krax sich aus der Affäre zu winden. Egal, welche Frage er bejahte, er würde mörderischen Ärger bekommen.
    »Es ist ganz bestimmt ein Irrtum«, pflichtete ihm Noxarr bei. »Seht Ihr diesen Topf, Herr? Darin wollen wir einen Drachen kochen. Den wollen wir hierher holen. Haltet Ihr einen Drachen wahrhaftig für einen Dämonenjäger? Herr, Ihr wollt uns doch sicher nur erschrecken, oder? Das ist Euch natürlich bestens gelungen.«
    »Was redest du für einen Unsinn, du Narr«, knurrte der Dämon. »Ich dulde es nicht, wenn einer von euch versucht, mich für dumm zu verkaufen! Wenn deine Artgenossen zurückkehren und bringen keinen Drachen, sondern einen Dämonenjäger mit hierher, werdet ihr in diesem Topf gekocht anstelle des Drachen.«
    »Wir schmecken aber niemandem«, behauptete Noxarr unsicher. »Wir sind ungenießbar. Uns wird niemand essen wollen.«
    Baal tötete ihn.
    »Ich mag es nicht, wenn jemand versucht, sich über mich lustig zu machen«, wandte

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