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0725 - Allianz der Galaktiker

Titel: 0725 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allerdings beunruhigt. Im Konferenzsaal sprach er kein Wort und sah sich auch nur um. Was sagte er zu Ihnen, Torm?"
    Venarg Torm stand sichtlich noch unter dem Eindruck des Geschehens. Vor einer Stunde war er aufgestanden und wollte sich von der automatischen Küche ein Frühstück machen lassen, das seinen Appetit stillen würde. Anschließend war er bei Thay th' Cassar angemeldet, dem er den Standpunkt Epsals und der angeschlossenen Planeten klarmachen und ihn bitten wollte, die ablehnende Haltung noch einmal zu überdenken. Als er mit der gewaltigen Portion Essen auf einem schwebenden Tablett in seinen Wohnraum zurückkam, stand der Schatten am anderen Ende des Zimmers, also rund fünfzehn Meter entfernt.
    Der Epsaler warf Tifflor einen scharfen Blick zu.
    „Sie glauben mir noch immer?" fragte er und zwinkerte nervös.
    Tifflor nickte schweigend.
    „Also", begann Venarg, „ich rief: ,Was suchen Sie hier? Sie brechen zusammen, wenn Sie keinen Neutralisator haben!' Der Schatten schüttelte den Kopf. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen. Dann sagte er mit einer eigentümlich dunklen, etwas rauhen Stimme: ,Ich bin ein Beobachter des Vhrato!' Ich blickte schärfer hin und ging dann auf ihn zu.
    ,Vhrato?' fragte ich. ,Ja! Ich versuche, herauszufinden, was hier geschieht, und wie weit die Konferenz ist. Vielleicht komme ich wieder, vielleicht auch nicht. Ich mache nur Stichproben. Adieu, Epsaler!' Und dann verschwand er. Anschließend sagte ich mir, daß es ein Traum gewesen sein muß und frühstückte.
    Anschließend allerdings rief ich Sie an, Tifflor. Was halten Sie davon?"
    „Keine Ahnung!"
    Tifflor schloß die Augen und sagte sich, daß ein paar solcher Besuche während der nächsten Sitzungsperiode sehr hilfreich sein würden. Was das Erscheinen der Haluter nicht vermocht hatte, würde vielleicht eine Botschaft des Vhrato vollbringen.
    „Vhrato!" sagte Tifflor endlich. „Hier macht sich jemand mit einem Begriff einen schlechten Scherz. Ich könnte mir denken, daß jemand mit schwachen Mutantenfähigkeiten einen solchen Trick produziert, aber sich als Beobachter eines Traumes, einer kosmischen Sagengestalt, auszugeben - dazu gehört schon fast verbrecherischer Humor.
    Wenn ich alles so bedenke, Venarg, dann muß ich sagen, daß ich mir keinen Reim darauf machen kann. Ich habe Ihnen keine Erklärung anzubieten. Und ... wenn noch so etwas vorfällt, dann sagen Sie dem Schatten, er soll in der Konferenz erscheinen und die Zweifler zu überzeugen versuchen.
    In diesem Fall auch mich. Wir sehen uns heute auf der Konferenz?"
    „Ja", antwortete der Epsaler etwas leiser. „Ich komme vielleicht ein paar Minuten später. Vielleicht lenken heute th' Cassar und Paarunoc ein. Und vielleicht lassen sich die Haluter erweichen."
    „Vielleicht!" sagte Tifflor und verabschiedete sich. Wenn er an den Schatten dachte, stellte er sich die Schwärme der hungrigen Raben oder eine gigantische Mäuseplage vor. Nach altem terranischen Aberglauben waren dies die Vorboten schlimmer Zeitläufe. Er wußte, daß Tekener und Atlan nicht anders darüber dachten. Alle anderen Terraner in diesem Schiff, einige tausend Frauen und Männer von Gäa, dachten so.
    Beobachter des Vhrato! Lächerlich, geschmacklos - und gefährlich dazu!
     
    7.
     
    „ALLES IST VERGEBLICH, SINNLOS UND ÜBERDIES VIEL ZU TEUER - NUR DER MISSERFOLG IST PREISWERT UND EWIG!" Schrift auf einem Zettel aus Plastikfolie, Herstellungsort unidentifizierbar. Der Zettel, offensichtlich aus einem Notizblock herausgerissen, fand sich in Tekeners Sessel im Konferenzraum, eingeklemmt zwischen Sitz und Rückenlehne.
    An diesem Tag, etwa drei Stunden nach dem verspäteten Beginn der Konferenz, war es Morcas Hazard, der das Wort ergriff. Er hielt eine Rede, aber er las sie nicht ab. Jedes Wort dieser Ansprache wirkte wie ein Hammer oder wie, um einen Ertruser zu zitieren, wie eine Gigatonnenbombe. Ein unerhört ausgefeiltes, kluges Stück Rhetorik. Hundertfünfzig Millimeter groß und nur über Linsen und Verstärker zu sehen und zu hören, beschämte der Chef der siganesischen Delegation einen Großteil der Anwesenden.
    Er nannte alles beim Namen. Er sprach die ungeschminkte Wahrheit. Nach den ersten Sätzen horchte jeder auf, einige Sätze später breitete sich eine geradezu andächtige Stille zwischen den etwa zweihundert Anwesenden aus.
    Hazard sprach jeden Delegationsleiter einzeln an. Er bewies mit brillanter Logik, daß es für die Antis kein Risiko war, der Allianz

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