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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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automatisch auch jedes Wellenplätschern am Schiffsrumpf mit. So wie es jetzt ist, kann ich es rausfiltern. Aber unsere Filter haben ihre Grenzen.«
    »Dann tauchen wir«, beschloss April. Sie wechselte aus der FuM-Bude zum Leitstand. »Ran, Verschlusszustand. Wir tauchen ab.«
    »Okay, Boss«, sagte Munro, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen. Er schaltete die Bordsprechanlage ein. Seine Worte konnten im Schiff wie über Lautsprecher auch an Deck gehört werden. »Fertigmachen zur Tauchfahrt. Verschlusszustand in zwei Minuten.«
    ***
    Zamorra versuchte, aufwärts zu schwimmen. Aber das Krakenmonster bewegte sich um ein Vielfaches schneller als er. Er konnte dem achtarmigen Ungeheuer keinesfalls mehr rechtzeitig entkommen - selbst dann nicht, wenn er Dekompressionsschädigungen riskierte.
    Der gewaltige Oktopus kam rasend schnell heran. Jetzt bedauerte Zamorra, nicht doch ein Kabel für eine Sprechverbindung mit nach unten genommen zu haben. Damit hätte er sich sogar rascher hinaufziehen lassen können…
    Mit kraftvollen Bewegungen seiner Tentakel arbeitete der Krake sich immer näher heran. Plötzlich drehte er sich, sodass sich die Fangarme Zamorra entgegen reckten. Jetzt konnte der Dämonenjäger erkennen, dass sich die Krebsscheren nicht an den Enden der normalen, saugnapfbewehrten Tentakel befanden, sondern an zusätzlichen Greifarmen. Hier hatte also die Beschreibung durch den Fischer Ibrahim getäuscht.
    Aber die sieben Augen - sie existierten!
    Und da war der Riesenkrake bereits heran - und griff nach Zamorra!
    Der schaffte es nicht, auszuweichen. Der Druckanzug nahm ihm einen Teil seiner Beweglichkeit. Einer der Fangarme, dann ein zweiter, umschlangen Zamorra und zogen ihn an den Kraken heran.
    Der Professor entsann sich, dass er in einer Plastikscheide ein Messer mit langer, scharfer Klinge am linken Oberschenkel trug. Er versuchte, das Messer herauszuziehen - es war besser als gar keine Waffe -, aber bevor er die Klinge in der Hand hielt, wurde auch sein rechter Arm von einem Tentakel umwunden. An den Enden waren diese Fangarme so dünn und beweglich, dass sie sich mühelos um Zamorras Gliedmaßen schlingen konnten. Die Saugnäpfe hefteten sich an den Druckanzug.
    Immer größer wurden die sieben Augen des Ungeheuers vor Zamorra, das Zentralauge, das von sechs anderen kreisförmig umgeben war. Welchen Sinn diese Anordnung hatte, wusste Zamorra nicht. Er wusste nur, dass dieses Ungeheuer, das bis auf die Krebsscheren Siebenauge glich, einem Menschen die Seele aus dem Körper gesaugt hatte.
    Wann würde der Angriff auf Zamorras Seele beginnen?
    Jeden Moment konnte es geschehen, musste es geschehen!
    Wenn ihm nicht in allerletzter Sekunde noch etwas einfiel, war er verloren!
    ***
    Das saudiarabische Küstenwachboot befand sich eine halbe Seemeile entfernt. Leutnant Yussuf ben Ssallah, Kapitän des Bootes, interessierte sich für die hochseegängige 35-Meter-Yacht, die an einem bestimmten Punkt verharrte und nur so viel Maschinenkraft einsetzte, um die normale Strömungsdrift auszugleichen.
    Warum warf sie nicht den Anker? Schließlich kostete die Arbeit gegen die Strömung Treibstoff.
    Am Heck der Yacht wehte die italienische Flagge, am Bug die saudische. Das bedeutete, das Schiff stammte aus Italien, und ein saudiarabischer Hafen war sein Ziel. So weit, so gut…
    Was tat die Yacht aber nun hier, ein paar Meilen fernab der Küste?
    Irgendwo in der Ferne rauschte ein Tanker vorbei, dann ein Frachter. Der eine wollte zum Suezkanal, der andere zum Golf von Aden. Beide interessierten Leutnant ben Ssallah nicht. Es gab einen kurzen Funkkontakt, mehr nicht.
    Natürlich hätte er auch die Yacht anfunken lassen können. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass man ihn mit ein paar Floskeln abspeisen würde.
    »Kajütenkreuzer, Hersteller uns nicht bekannt. Name des Schiffes ist SEASTAR II«, meldete Omar ibn Dhamarr, ben Ssallahs Stellvertreter.
    »Ein englischer Name an einem italienischen Schiff?«, wunderte sich der Leutnant. »Ich denke, wir sehen uns das mal näher an. Ich will wissen, was die da drüben Vorhaben. Viertel Fahrt voraus, Ruder 50 Grad backbord, Kurs auf die SEASTAR II.«
    Die Turbinen nahmen ihre Arbeit auf. Das Küstenwachboot ging auf Fahrt und steuerte die Yacht an.
    Plötzlich zuckte der Leutnant zusammen.
    Die Yacht zog ihre Antennenkonstruktionen ein!
    Und die Reling!
    »Was, bei den Teufeln der Dschehenna, machen die da?«, keuchte ibn Dhamarr.
    Das Aussehen der Yacht veränderte sich

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