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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Zamorra.
    »Solange es nur eine winzige andere Chance gibt«, sagte sie, »ziehe ich die vor.«
    »Ich habe bei meinem telepathischen Abtastversuch einiges von dem Albtraum mitbekommen«, sagte Nicole. »Vielleicht lassen sich daraus Informationen holen.«
    »Aber du sagtest, es sei alles viel zu verworren gewesen.«
    »Wir können ja nachträglich ein System hineinbringen.«
    April sah Nicole an. »Was genau hast du überhaupt aus mir herausgeholt?«
    Die zuckte mit den Schultern. »So genau kann ich das auch nicht sagen. Ich habe es abgeblockt. Aber ich denke, mein Unterbewusstsein hat einiges davon gespeichert. Versuchen wir es einfach mal, es bei mir abzurufen.«
    »Und wenn es nicht funktioniert?«
    »Dann musst doch du herhalten«, sagte Nicole.
    April seufzte. »Dann kann ich nur hoffen, dass du genug mitbekommen hast. Auch wenn es das Letzte ist, was ich dir gönne… Diese Träume braucht kein Mensch.«
    »Probieren wir es einfach mal«, sagte Nicole. »Ich bin bereit.«
    ***
    Eine dämonische Fratze spie Feuer aus Maul und Augen. Ihr Gesicht verschwamm, nahm alle paar Sekunden ein anderes Aussehen an. Da glühte der Tod, da loderte der Hass. Da war jemand, der herumgewirbelt wurde in den Pranken eines Giganten. Ein in Leder gekleideter Mann, eine Frau…
    Der Mann verschwand im Hintergrund. Die Frau blieb.
    Sie sah ihre Umgebung, aber sie sah sich auch selbst darin, als könne sie sich wie mit einer Kamera beobachten. Sie lag nackt auf Steinboden in einem Raum, dessen Grenzen irgendwo im Nirgendwo verwischten, und über ihr schwebte eine Skelettfratze, in der es glühte. Immer wieder schossen Flammen aus diesem unheimlichen schwebenden Etwas. Die Flammen leckten nach der Frau, berührten sie und durchdrangen sie, ohne ihren Körper zu verletzen.
    Aber sie verletzten die Seele.
    Zamorra drang in den Hintergrund vor. Er suchte den Ledermann.
    Der wich noch weiter zurück. Aber plötzlich war er wieder bei der Frau -und schrumpfte zusammen, um in ihrem Kopf zu verschwinden!
    »Du hast mir genommen, was mein ist - nun nehme ich dir, was dein ist!«
    War das Cayman Jones?
    Der Dämon lachte Feuer. »Wie willst du nehmen, was dir nie gehörte?«
    »Es war mein!«
    »Es war geliehen! Und du warst ein Narr, der es dir nehmen ließ!«
    »Das war nicht meine Schuld!«
    »Du warst leichtsinnig. Das verdient Strafe.«
    »Es war nicht meine Schuld. Ich konnte nicht wissen , dass sie…«
    »Du wirst…«
    »Nein! Verschivinde, oder ich werde dich vernichten!«
    Der Dämon lachte. »Wie denn, wenn ein Teil von dir unerreichbar in einem anderen Körper steckt? Du hast versagt, hast das Geschenk, das ich dir machte, verloren. Fortan wirst du…«
    »Ich kenne dein Sigill!«
    ***
    »Das war alles«, sagte Zamorra. »Das ist der Inhalt dieses Albtraums.«
    »Unmöglich!«, protestierte April vehement. »Von einem solchen Larifari würde ich mich doch nicht stören lassen! Das ist doch wie ein schlechter Film - ein sauschlechter von der dämlichsten Art…«
    Nicole hob abwehrend die Hände. »Es ist das, was ich wahrgenommen habe.«
    »Dann solltest du an dir arbeiten«, empfahl April. »Scheint, als könne deine Telepathie doch nicht alles erfassen.«
    Es klang nicht einmal triumphierend oder beleidigend. Nicole fühlte, dass April ihr die telepathische Sondierung nicht übel nahm. Im Gegenteil - als sie jetzt einmal kurz »geschaut« hatte, hatte sie Vertrauen wahrgenommen.
    »Was habe ich nicht mitbekommen?«, fragte sie. »Was fehlt?«
    April erschauerte. »Ihr werdet doch nicht wirklich wollen, dass ich das schon wieder erlebe?«
    »Wir können das so machen, dass du selbst nichts davon mitbekommst«, schlug Zamorra vor. »Das geht. Ganz sicher. Bestimmt. Vertrau mir.«
    »Ungern«, gestand April. »Gibt es wirklich keine andere Lösung mehr?«
    »Diese Skelettfratze«, murmelte Zamorra. »Hast du sie so gut sehen können, dass wir sie vielleicht identifizieren können?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich kann dir eine Skizze machen, aber ich glaube kaum, dass die uns weiter hilft.«
    »Das Sigill…«
    »Ja, wenn wir das kennen würden… Aber es wurde nicht gezeigt, nur erwähnt. Wir müssten schon den Namen oder das Aussehen des Dämons kennen.«
    »Zeichne auf, was du gesehen hast«, bat Zamorra. »Wir faxen oder mailen das ans Château. William kann dann versuchen, Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten zu finden.«
    Ein großer Teil der Bibliothek war bislang erfasst worden und stand seither als Datei zur

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