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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Verfügung, konnte per Computer abgerufen und eingesehen worden. Allerdings fehlten noch viele Daten. Vor allem bei sehr alten Büchern gab es das Problem, das sie zerbrachen, wenn sie so weit geöffnet wurden, dass sie auf die Glasplatte eines Scanners gelegt werden konnten, oder dass sie überhaupt zerbröselten, wenn jemand sie berührte. Aber bei erstgenanntem Problem half auch ein fossiler Handscanner nicht, weil der nur eine geringe Erfassungsbreite hatte und es einfach viel zu umständlich und zeitaufwändig war, damit übergroße Seiten zu scannen.
    Eine andere Möglichkeit war es in solchen Fällen, die Buchseiten hochauflösend zu fotografieren. Aber dabei kam es immer auch zu Verzerrungen, durch die Krümmung der Seiten.
    Ein weiteres, nicht geringes Problem bestand darin, dass viele der uralten Bücher und Folianten handschriftlich abgefasst waren. Da versagte jegliches Texterkennungsprogramm, und die Schriften mussten einzeln übersetzt und übertragen werden. Eine Heidenarbeit, die sich über viele Jahre hinzog und sicher noch lange Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Nicole selbst war es, die sich um die Datenerfassung kümmerte. Daher wusste sie nur zu gut um das Problem, das nun auf den Butler zukam. Früher, als Raffael Bois noch lebte, hatte der Nicole bei ihrer Arbeit kräftig unterstützt. Der Mann, der beinahe hundert Jahre alt geworden war, hatte sich mit den Computerprogrammen bestens ausgekannt. Aber Raffael war im Zuge der 666-Krise verstorben. [3]
    Falls es in den Datenspeichern etwas gab, was an die aktuelle Situation erinnerte, war es sicher nicht schwierig, es zu finden. Ansonsten stände William eine unendlich lange Suche in uralten Büchern und Folianten bevor…
    »Ich mache das sofort«, sagte Nicole, obgleich sie keine großen Erfolgschancen sah.
    »Und trotzdem bleibt die Sache wohl erst mal wieder an mir hängen, wie?«, seufzte April.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Tut mir Leid…«
    »Tut dir gar nicht Leid«, widersprach April. »Gibs ruhig zu. Es ist eben so. Mein Pech, mein Problem. Gut, lass es uns versuchen.«
    »Bist du wirklich dazu bereit?«
    »Ja!«, schrie sie ihn an. »Ja, verdammt noch mal! Ich freue mich wirklich nicht darüber, ich hasse es, aber ich will überleben! Ich will nicht, dass diese Verjüngung sich fortsetzt! Verdammt, Zamorra, nun mach endlich!«
    »Dann entspann dich. Ja - ich weiß, dass das einfach gesagt und schwer getan ist. Aber du kannst dich sicher fühlen.«
    »Sagte die Spinne zur Fliege.« April verzog das Gesicht.
    Sie versuchte es ernsthaft, aber es dauerte lange, bis sie entspannt genug war, dass Zamorra sie in Hypnose-Trance versetzen und nach ihren Albträumen greifen konnte. Wieder war das Amulett im Hintergrund aktiv.
    Allmählich glitt April in den Traumzustand hinein…
    »…Ich kenne dein Sigill.«
    Zamorra versuchte sich in den Albtraum hineinzuversetzen, Einfluss zu nehmen. Er schob Aprils Geist zurück, drängte sich in den Vordergrund.
    »Das Sigill! Zeige es mir! Wie sieht es aus?«
    Es erfolgte keine Reaktion. Nur ein düster hallendes Hohngelächter des Dämons, das den Worten des Ledermanns folgte.
    »Zeige mir das Sigill, Cayman Jones! Das Sigill des Dämons!«, drängte Zamorra weiter.
    Der Traum zerbrach.
    Zamorra wurde regelrecht »hinausgeworfen«. Einen Moment lang sah es so aus, als würde April unkontrolliert aus ihrem Trancezustand geweckt. Aber Zamorra bekam es sofort wieder unter Kontrolle.
    Er verstärkte die Wächterfunktion des Amuletts. Und wieder führte er April, die sich unruhig im Sessel hin und her wand, in den Traum zurück. Ihr Körper zuckte, die Lider flackerten. Besorgt erkannte Zamorra, dass sie sich in einem Grenzzustand befand. Es bestand die Gefahr, dass sie Schaden nahm.
    Aber er setzte die Prozedur fort. Wenn es nicht gelang, Informationen zu gewinnen, würde April nicht mehr lange existieren. Die Zeit drängte.
    Wieder drängte er sich, unterstützt von der Amulett-Magie, in die Traumsequenz, präsentierte sich stärker als vorher. »Cayman Jones, zeige mir das Sigill des Dämons!«
    »Ich kenne dein Sigill.«
    »Zeige es mir!«
    »Ich kenne dein Sigill.«
    »Zeige es mir!«
    Er war in eine Endlosschleife geraten und brach den Kontakt diesmal selbst ab. April war noch unruhiger als vorher. Sie verkrampfte sich.
    Trotzdem versuchte Zamorra es ein drittes Mal!
    Diesmal »zoomte« er sich noch »näher« an das Geschehen heran. Und er nahm sich den Dämon selbst vor.
    »Zeige mir dein

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