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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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kann ich dir nicht nennen, und ich will sie auch nicht erforschen.«
    »Was genau hast du gemacht?«, drängte Zamorra. »Wie kommst du darauf, dass Jones tatsächlich etwas auf April übertragen hat?«
    »Das Amulett reagierte entsprechend. Ich denke, wenn du April hypnotisierst und in ihre Vergangenheit führst, sollten wir dabei auch das Amulett benutzen und diese mnemonische Zeitreise entsprechend steuern. Möglicherweise bringt uns das zusätzliche Informationen.«
    »Ich werde daran denken«, sagte Zamorra. »Ich weiß inzwischen auch schon irgendwie, wie ich vorgehen muss. Wenn April sich beruhigt hat, können wir anfangen.«
    »Oh, sie ist dir gar nicht böse«, versicherte Nicole. »Sie ist nur rausgelaufen, weil sie tatsächlich nicht an die Träume erinnert werden wollte.«
    »Hat sie eigentlich >im Schlaf gesprochen oder >laut gedacht    »Nicht laut genug… die Träume waren zu verworren.« Nicole wandte den Blick ab. Ich hatte mir doch vorgenommen, April zu beichten, dass ich sie telepathisch sondiert habe, und habs bis jetzt noch nicht getan, dachte sie. Habe ich Angst davor?
    Zamorra erhob sich. »Schade«, sagte er. »Aber dann sollten wir jetzt bald anfangen. Ich habe zwar von gestern auf heute keine sichtbare Veränderung an April bemerkt, aber der Unterschied zwischen unserer Aktion auf dem Roten Meer und jetzt gibt mir gewaltig zu denken. Wir sollten nicht mehr zu lange warten.«
    ***
    »Muss ich mich auf die Couch legen, Herr Therapeut?«, fragte April.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es reicht, wenn du dich bequem hinsetzt«, sagte er. »Versuch, dich zu entspannen.«
    »Nachdem ich in dieser Nacht endlich mal vernünftig schlafen konnte, wird mir das sicher nicht schwer fallen«, erwiderte sie.
    »Hast du überhaupt von irgendetwas träumen können?«
    Sie nickte. »Ich weiß, dass es sehr intensive Träume waren, aber ich kann mich an die Einzelheiten nicht mehr erinnern.«
    »Das ist normal«, stellte der Parapsychologe fest. »Und es ist auch gut. Entspann dich. Du bist unter Freunden und nicht in Gefahr.«
    April begann von sich aus mit einer Meditationsübung. Sie lauschte der beruhigenden Stimme des Parapsychologen. Und allmählich versank sie in Trance.
    Zamorra begann, sie ganz vorsichtig in ihre Vergangenheit zurückzuführen. In das, was vor zwei Jahren geschehen war. Er orientierte sich an dem, was sie gestern Abend erzählt hatte, und stellte dann seine Fragen. Zugleich war sein Amulett aktiv.
    Was er hier versuchte, war für ihn eine Premiere. Er war nicht sicher, ob es funktionierte. Aber theoretisch musste es klappen. Das Problem war, dass er bis heute noch nicht wusste, ivas das Amulett alles konnte. Er hatte nie die Zeit gefunden, auch die letzten Geheimnisse auszuloten.
    In diesem Fall konnte er nur hoffen, dass das, was er ausprobierte, auch funktionierte.
    Wenn nicht, war das zwar kein Schaden, aber es brachte ihn dann auch nicht weiter. Er stand unter Erfolgszwang. Wenn es nicht gelang, Aprils Verjüngung zu stoppen, würde sie…
    Ja, was eigentlich? Sich bis in den Embryonalzustand zurückentwickeln? Oder noch weiter…?
    Es gab noch einen weiteren Grund, sich zu beeilen. Wenn sie äußerlich zu einer 15- oder 12-Jährigen wurde, würde niemand mehr mit ihr Geschäfte machen wollen. Ihre Firma konnte sie dann nicht mehr selbst leiten. Niemand würde glauben, dass es sich bei diesem Kind tatsächlich um Miss April Hedgeson handelte. Sie würde praktisch auf alles verzichten müssen, das sie zeitlebens erreicht hatte.
    Zamorra fragte, lauschte den Antworten und spürte ihnen mit dem Amulett nach. Er verfiel selbst in eine Art Halbtrance, konzentrierte sich fast nur noch auf die Amulett-Steuerung.
    Nicole stand im Hintergrund und sah zu. Sie war misstrauisch und hoffte, dass sie nicht eingreifen und die Sitzung stoppen musste. Zamorras Verhalten kam ihr etwas merkwürdig vor. Unterlag er etwa durch die vom Amulett hergestellte Verbindung selbst dem magischen Einfluss?
    Nach einer Weile beendete er die Sitzung und weckte April wieder aus ihrer Trance.
    Fragend sah sie ihn an. »Was habe ich dir erzählt?«
    Natürlich wusste sie im Wachzustand nicht, was sie in Trance erzählt hatte.
    Nicole rückte näher. Sie hatte nicht alles verstanden, was die beiden gesprochen hatten. Jetzt ließ sie sich in einem Sessel nieder, beugte sich leicht vor und stützte die Ellenbogen auf die Oberschenkel und das Kinn auf die Hände.
    »Erzählt hast du ziemlich wenig«, sagte Zamorra.

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