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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragen", sagte er. „Gut, Olw. Mir ist weiter nichts passiert, und ich habe auch begriffen, daß ich mich unglaublich dumm benommen habe. Ich habe Arautymen und Mheyrakz wirklich geglaubt, bis sie mit den Untersuchungen begannen. Da ging mir ein Licht auf."
    „Welche Untersuchungen?"
    „Das hat Zeit bis später, Olw", unterbrach uns Py. Sie legte mir die Hand auf die Brust. „Du mußt dich schonen. Außerdem haben wir auch noch eine Frage an dich."
    Irgend etwas in ihrer Stimme machte mich stutzig. Erstaunt blickte ich sie an.
    „Worum geht es denn, Py?"
    Sie blickte mich ernst an.
    „Olw, bitte, sag uns die ganze Wahrheit."
    Nun war ich überrascht und befremdet.
    „Du weißt, daß ich das immer getan habe", erwiderte ich. „Um was geht es denn?"
    „Olw, bist du einmal unabhängig von uns geweckt worden? Ich meine, hat man dich je aus dem Tiefschlaf geholt und uns schlafen lassen?"
    Ich war sprachlos.
    „Was soll das?" forschte ich endlich. „Wie kommst du auf einen derartigen Unsinn?"
    „Also nicht?"
    „Nein", erklärte ich mit harter Stimme. „Ich habe immer geschlafen, wenn ihr auch geschlafen habt. Ich bin niemals allein geweckt worden."
    Sie blickte Eiwk unsicher an. Er beugte sich zu mir herab.
    „Ich mußte dich operieren, Olw", sagte er.
    „Das habe ich schon gemerkt", antwortete ich grob. Er ließ sich durch den Ton meiner Stimme nicht beeindrucken.
    „Olw, dabei habe ich festgestellt, daß du eine künstliche Niere hast", eröffnete er mir mit ruhiger Stimme. Ich hatte mich leicht aufgerichtet. Nun sank ich zurück. Ich fühlte, daß sich ein eiskalter Kern in mir bildete. Er lag dicht über der linken Hüfte, dort, wo das künstliche Gebilde sein mußte, das nicht in mir hätte sein dürfen.
    „Was willst du damit sagen?" fragte ich flüsternd. Ich fühlte mich kraftlos und wie ausgelaugt. „Zunächst gar nichts, Olw."
    „Hast du mich untersucht?"
    „Natürlich, Olw. Wir mußten es doch wissen.
    Du kannst beruhigt sein. Erryog hat keine Androiden hergestellt.
    Deine linke Niere ist künstlich. Die rechte ist natürlich gewachsen. Py hat sich sofort für eine Untersuchung zur Verfügung gestellt, aber ich habe nicht sie operiert, sondern Wans. Deshalb ist er auch nicht hier. Er hat zwei natürlich gewachsene Nieren. Die anderen habe ich nicht geöffnet, sondern durchleuchtet. Ergebnis: Du bist der einzige von uns, der ein künstliches Organ hat."
    Ich schloß die Augen. „Glaubt mir, bitte", sagte ich. „Glaubt mir, ich habe es nicht gewußt. Kann sie mir als Kind eingepflanzt worden sein?"
    „Dazu ist sie zu groß", antwortete Eiwk.
    Was sollte ich nun noch sagen? Ich stürzte in ein Chaos quälender Gedanken. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und der Blutdruck stieg steil an. Eiwk versorgte mich mit einer Reihe von Injektionen. Aber das half auch nichts mehr. Ich verlor das Bewußtsein erneut. Als ich wieder erwachte, war nur noch Py bei mir. Stunden waren vergangen.
    „Ich glaube dir", sagte sie. „Und die anderen vertrauen dir auch."
    Ihre Worte erleichterten mich nicht. Sie erklärten ja nichts.
    Körperlich gesehen, fühlte ich mich erheblich besser.
    Das überraschte mich nicht. Im Gegenteil. Ich hatte es erwartet.
    Zgmahkonen überwanden Verletzungen und Operationen von Natur aus schnell. Erryog hatte uns darüber hinaus eröffnet, daß wir Spezialisten noch wesentlich besser mit derartigen Dingen fertig wurden.
    „Es ist unmöglich, Py", sagte ich, nachdem ich noch einmal über das Problem nachgedacht hatte. „Es sei denn, daß man Experimente mit mir durchgeführt hat, während ich im Tief schlaf lag."
    „Warum sollte man so etwas tun?" fragte sie. „Die medizinischen Probleme dieser Art sind längst gelöst. Außerdem würden Experimente, die in der Tiefschlafphase durchgeführt werden, keinen wissenschaftlichen Wert haben."
    Ich wußte es selbst. Wenn ich diese Möglichkeit dennoch erwähnt hatte, so doch nur deshalb, weil ich verzweifelt nach einer Lösung des Rätsels suchte.
    „Pewwo ist der Ansicht, daß es nur eine Antwort gibt, Olw."
    „Welche?"
    „Du bist einmal mehr geweckt worden als wir. Du hast die Schlafperiode wenigstens einmal mehr unterbrochen als wir.
    Dabei bist du verletzt worden, und zwar so schwer, daß deine Niere zerstört wurde. Sie mußte ersetzt werden."
    „Das ist unmöglich, Py. Ich wüßte es doch."
    „Man hat deine Erinnerung daran gelöscht."
    „Nein, Py, du weißt, daß so etwas bei uns nicht möglich ist." Sie senkte

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