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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zurückdrängen. Er kam aus seinem Inneren, wurde dort induziert. Und es war ein Schmerz, den er beinahe genießen konnte.
    Dieses Licht war Dunkelheit!
    Im übertragenen Sinne…
    Es war - das Licht der Hölle!
    Das Licht der Verdammnis. Aber er selbst gehörte doch nicht zu den Verdammten. Er stand über ihnen. Er war der Sohn des Asmodis, des Fürsten der Finsternis!
    Auch wenn er kein Dämon war!
    Aber das Dunkle wohnte in ihm.
    Deshalb konnte er den Schmerz schnell überwinden.
    »Wohin hast du mich gebracht?«, fragte er das Mädchen.
    »In die Freiheit«, sagte die Dunkelhaarige. »Du bist nicht länger ein Gefangener des Baal.«
    »Wie kannst du dich mit Baal anlegen?«, fragte er kopfschüttelnd. »So mächtig kannst du gar nicht sein, dass du ihn herausforderst. Er ist der Moloch, er ist ein…«
    »Du fragst ja schon wieder, aber ich bin es nicht, der deine Fragen beantwortet«, sagte das Mädchen. »Ich kann und darf es nicht. Ich habe dich aus dem Kerker befreit, doch dankbar musst du meinem Herrn sein!«
    »Und wer ist dieser Herr?«
    »Du wirst ihn gleich sehen. Warte hier, bis du gerufen wirst.«
    Im nächsten Moment war sie verschwunden.
    »Biest«, murmelte Seneca.
    Warum war sie so zurückhaltend und reserviert? Mit ihrem gut geformten Körper und ihrer mangelhaften Bekleidung reizte sie ihn. Aber sie schien mit ihm spielen zu wollen - oder sie war tatsächlich nur das armselige Werkzeug eines anderen. Wer aber war dieser andere?
    Das Höllenlicht strahlte weiter auf ihn ein. Es störte ihn nicht. Was ihn interessierte, war nur, wer hinter seiner Befreiung steckte.
    Er sah sich um.
    Vielleicht bekam er jetzt die Chance, sein Schicksal wieder selbst bestimmen zu können? Baals Kerker, dieses für ihn unentrinnbare Gefängnis, hielt ihn nicht mehr. Aber nun überlegte er, wie er von seinem neuen Aufenthaltsort entkommen konnte.
    Da gab es doch bestimmt einen Weg, den er auch allein beschreiten konnte…?
    Er musste ihn nur finden…
    ***
    Zamorra kehrte um. Er musste die anderen unterrichten, worauf er gestoßen war. Vorsichtshalber sollte Brack im Château anrufen, damit Nicole informiert war. Zudem wollte Zamorra sich absichern, ehe er sich mit dem Dämonentor befasste.
    »Ombre«, bat er den anderen Dämonenjäger. »Kannst du das Tor mit deinem Amulett feststellen?«
    Es war dem ›Schatten‹ nicht anzusehen, ob er beeindruckt war von dem, was Zamorra in seinem Kurzbericht erzählte. Cascal zuckte nur kurz mit den Schultern. »Zeigs mir, und ich kann deine Frage beantworten.«
    Als sie vor dem kleinen Loch standen, flammte Licht auf. Etwas ratschte und klackte laut. »Wer seid ihr, und was wollt ihr hier?«
    Zamorra sah die Mündung eines Drilling-Jagdgewehrs vor der hell strahlenden Lampe, und er konnte sich gut vorstellen, dass alle drei Läufe mit Schrot geladen waren.
    Der Lichtkegel erfasste Cascal.
    Und richtete sich auf den Boden. »Ombre«, sagte der Mann mit dem Gewehr. »Was zur Hölle tust du hier?«
    »Ich versuche, meinem schlechten Ruf nachzueilen und ihn einzufangen, ehe Leute wie du das tun, Bruder«, sagte Cascal.
    »Eine schlechte Antwort ist keine Antwort«, sagte der andere mit dunkler Blues-Stimme. »Du wirst verstehen, dass ich misstrauisch bin. Wenn Leute wie du hier im Dunkeln herumspuken, ist das meistens wie ein Adler, den man mit einem Skunk gekreuzt hat - stinkt zum Himmel!«
    »Leg dich wieder zu deiner Frau, Bruder«, sagte Ombre. »Ich stehle nichts. Ich schaue mir nur etwas an.«
    »Jeden anderen würde ich jetzt in Notwehr erschießen«, sagte der andere, ebenfalls dunkelhäutige Mann. »Aber weil du's bist - erschieße ich dich eben in zehn Jahren, Bruder.«
    »In vierzig!«, verlangte Ombre.
    »Okay - in zwanzig. Einverstanden?«
    »Nein.«
    »Auch egal. Mach hier nur keinen Scheiß, Mann.« Der Gewehrträger verschwand wieder in der Dunkelheit.
    »Ein sehr aufmerksamer Nachbar. Ihr kennt euch?«, fragte Zamorra, der sich wunderte, dass der andere sich nicht mal für ihn interessiert hatte.
    »Ich kenne ihn nicht, aber wie es aussieht, kennt er mich«, sagte Ombre mürrisch. »Du wolltest mir dieses Loch zeigen mit dem Dämonentor.«
    »Du stehst direkt davor.«
    »Und mein Amulett sagt nichts dazu.«
    »So wie es auch den Unterschied zwischen Illusion und Ratte nicht erfasst hat…«
    Cascal knurrte etwas Unverständliches. Einen Moment lang schien es, als versuche er, an seiner magischen Silberscheibe zu manipulieren und Einstellungen an den verschiebbaren

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