Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0729 - Die Bestien von Las Vegas

0729 - Die Bestien von Las Vegas

Titel: 0729 - Die Bestien von Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
Vom Netzwerk:
wirre Sprachenkonglomerat einer Heerschar von Touristen aus aller Herren Länder!
    Sein Fuß stieß gegen ein nachgiebiges Hindernis.
    Diesmal fiel er, stürzte mit Gesicht und Händen in lauwarme Nässe. Zugleich nahm er einen metallenen Geruch war. Blut. Und selbst im schwachen Licht erkannte er, worüber er gestolpert war - Nero!
    Über den Kadaver seines Hundes, beziehungsweise über dessen Rumpf. Der Kopf nämlich lag abgerissen so vor ihm, dass Walts Blick den gebrochenen des Tieres traf.
    Natürlich hatte er angenommen, dass diese verfluchten Bestien seinen Hund getötet hatten, aber die Gewissheit traf ihn doch sehr viel härter als die bloße Ahnung.
    Herrgott, was war nur in diese Viecher gefahren?! Es war ja gerade so, als stecke ihnen der Teufel selbst im Leibe!
    Gar nicht so abwegig, diese Idee…, sagte eine schrecklich nüchterne Stimme irgendwo tief in ihm. Immerhin scheinen sie auch unverwundbar zu sein - oder unsterblich zumindest…
    »Quatsch!«
    Vielleicht - vielleicht auch nicht…, flüsterte die Stimme, so kalt, dass ihm schauderte.
    In seinem Kopf stürmte ein konfuser Gedanke auf den anderen ein. Sie verwickelten sich wie zu einem Knäuel, das rasend durch seinen Schädel wirbelte, immer schneller und schneller.
    Dann überließ sich Walt Holladay nur noch seinen Reflexen und erwachenden Überlebensinstinkten, die ihn selbst zum Tier machten.
    Jedoch nur zu einem, Tier, das gegen viele stand…
    ***
    Der Hundezwinger befand sich in der linken hinteren Ecke des Grundstücks. Er bestand aus zwei stabilen Maschendrahtgittern, die Grundstücksmauern bildeten die anderen beiden Wände. Das ›Dach‹ war ebenfalls aus Maschendraht.
    Wie er es in den Zwinger geschafft hatte, wusste Walt Holladay nicht. Als die Tür hinter ihm zuschepperte, erwachte er wie aus einer Trance. Aber seine zerfetzten Hemdsärmel, das Blut, das ihm von den Armen über die Hände lief und zu Boden tropfte, und die Schmerzen verrieten ihm, dass ihn die Biester auf dem kurzen Weg zum Zwinger mindestens einmal böse erwischt haben mussten.
    Jetzt schossen sie förmlich heran, sprangen. Es sah aus, als flögen sie geradewegs auf ihn zu.
    Mit seinem ganzen Gewicht stemmte sich Walt gegen die Zwingertür, mit den Fingern fummelte er durch das Drahtgitter hindurch, und irgendwie brachte er es fertig, den Riegel vorzuschieben, der die Tür versperrte.
    Genau in dem Augenblick prallte der erste Kojote mit schrecklicher Wucht gegen das Gitter der Tür!
    Aber der Riegel hielt.
    Walt erlaubte sich ein Seufzen einer Erleichterung, die er nicht wirklich verspürte…
    Weitere Tiere warfen sich wie irrsinnig gegen das Gitter. Die gesamte Konstruktion geriet unter dem brutalen, selbstverachtenden Ansturm ins Wanken. Metall klirrte und klapperte.
    Mit Zähnen und Krallen verhakten sich die Kojoten im Maschengeflecht, rutschten letztlich doch ab, sprangen aber sofort wieder hoch, kläffend, knurrend, geifernd.
    Walt hob den Revolver, richtete ihn in die nur drei Fuß entfernt tobende Meute und drückte ab, wohl wissend, wie sinnlos es war, sich diese Bestien mit einem Schuss vom Leibe halten zu wollen. Er versuchte es trotzdem - weil er einfach irgendetwas tun musste , wenn er nicht vollends den Verstand verlieren wollte!
    Der Hammer schlug mit einem Klick! ins Leere.
    »Dammit!« Walt schleuderte den 38er gegen das Gitter. Offenbar hatte er auch die letzten beiden Kugeln verschossen, ohne sich daran erinnern zu können.
    Was jetzt? Verdammt, was jetzt?
    Er war in relativer Sicherheit, vorerst. Aber er konnte nicht ewig hier drinnen bleiben, und dann war da noch Amy…
    Inzwischen war sie zweifellos wach. Was, wenn sie aus dem Haus kam, um nach dem Rechten zu sehen und…
    »Walt?«
    Wie aufs Stichwort hörte Walt Holladay den Ruf seiner Frau über das Kläffen der Kojoten hinweg.
    »Amy!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Geh ins Haus!«
    »Walt, was ist denn los, um Gottes willen?«
    »Die Hölle!«, schrie er zurück. »Die Hölle ist hier los! Hau ab, Amy, schnell!«
    »Aber…«
    »Tu, was ich sage, Gott verdammich!«
    »Walt…?«
    »Ins Haus, Amy! In die Garage - setz dich ins Auto, schließ dich ein und fahr weg! Und ruf die Cops!«
    »Was…?«
    »TUS EINFACH!«
    Er glaubte zu hören, wie die Hintertür des Hauses zufiel, hoffte und betete, dass Amy es geschafft hatte und jetzt tat, was er gesagt hatte.
    Die Polizei musste her, klar, was sonst? Die Cops mussten diese Viecher in Stücke schießen. Das würde ihnen

Weitere Kostenlose Bücher