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0729 - Die Bestien von Las Vegas

0729 - Die Bestien von Las Vegas

Titel: 0729 - Die Bestien von Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Bewegung. Sonst aber nichts.
    Dann - ein Geräusch.
    Hecheln.
    Nicht nur aus einer Richtung!
    Wie gehetzt blickte Walt um sich.
    Und sie kamen…
    ***
    Im allerersten Augenblick wähnte sich Walt Holladay doch seinem Schäferhund gegenüber.
    Aber er hatte ja nur einen - und aus den Schatten schoben sich vier dieser fast hüfthohen Schemen. Das hieß, vier erfasste sein Blick auf Anhieb. Aus den Augenwinkeln indes nahm er schon in der nächsten Sekunde einen weiteren wahr. Ihr lautloses Auftauchen erweckte in Walt den Eindruck, als formten sie sich aus der Dunkelheit heraus.
    Licht fing sich in starren Augen zu kaltem Glanz.
    Walt fror plötzlich bei über 80 Grad Fahrenheit.
    Kojoten.
    Für Menschen ungefährlich - eigentlich…
    Dieses Wissen verschaffte Walt nicht die mindeste Beruhigung.
    Er hatte davon gehört, dass Kojoten sich in manchen Wohngebieten der Stadt zu einem Problem entwickelt hatten. Weil die Bebauung den Präriewölfen ihr ursprüngliches Revier nahm, strolchten sie eben durch die neu angelegten Straßen und Gärten der Häuser, auf der Suche nach fressbaren Abfällen. Angeblich hatten sie auch schon Katzen und kleinere Hunde gerissen.
    Aber das war in Gegenden, die unmittelbar am Fuße der Berge rings um das Vegas Valley lagen. Sein Haus befand sich weitab des Talrandes. In all den Jahren hatte er noch nicht einen Kojoten in der Nähe gesehen.
    Was nichts daran änderte, dass er es jetzt tat - nicht nur einen, sondern deren fünf! Und, hols der Teufel, er hätte verdammt noch mal darauf gewettet, dass im Dunkeln außerhalb des Lichtscheins noch ein paar lauerten.
    Und in der Trommel des 38ers steckten gerade mal sechs Patronen…
    Walt visierte kurzerhand das ihm am nächsten stehende Tier an. Und zog durch.
    Der trockene Knall ließ den Kojoten zucken wie ein Peitschenhieb. Dadurch verfehlte das Geschoss seinen Schädel knapp, fuhr ihm aber immerhin in die Schulter.
    Das Tier heulte auf, kurz nur. Verstummte dann, als würde ihm die Schnauze von unsichtbarer Hand zugehalten. Und es fiel nicht. Seine Läufe zitterten kurz, doch dann stand es wieder sicher da, als würde es von frischer Kraft gespeist.
    Walt Holladay kam nicht dazu, sich darüber zu wundern. Der Fluch, der ihm auf den Lippen lag, geriet zum wortlosen Aufschrei, als die Kojoten ihn angriffen!
    Wie auf ein Kommando hin setzten sie sich gleichzeitig in Bewegung, jagten mit länger werdenden Sätzen auf ihn zu, und dann sprang der Erste ihn auch schon an.
    In dessen Richtung wies zufällig die Mündung des Revolvers. Walt drückte ab. Sah, wie die Kugel dem Kojoten in die Brust drang, wie Blut das helle Fell dort augenblicklich dunkel färbte und das Tier zu Boden ging…
    Ebenso sah er aber, wie es sich sofort wieder aufrichtete und seine Attacke fortsetzte. Es schnappte mit weit aufgerissenen Kiefern nach seinem Schenkel.
    Während er das Biest mit einem Tritt abwehrte, duckte er sich und entging damit einem weiteren, der mit offenem Maul nach seiner Kehle hatte schnappen wollen, nun aber stattdessen ungeschickt gegen Walts Schulter prallte. Er versetzte dem Tier einen Stoß, der es in den Pool klatschen ließ.
    Der dritte Schuss trieb den dritten Angreifer nach hinten, aber auch der kam umgehend wieder auf die Pfoten.
    Walts erster klarer Gedanke war: Zurück ins Haus!
    Er wirbelte herum. Erstarrte.
    Zwei Kojoten bewachten die Treppe, hockten reglos wie aus Stein gehauen auf der oberen Stufe.
    Spitze Zähne gruben sich in Walts rechten Oberschenkel!
    Schmerz, Wut und Angst gleichermaßen ließen ihn aufbrüllen. Seine Faust mit dem 38er fuhr wie ein Vorschlaghammer nach unten. Er konnte spüren, wie die Schädeldecke des Tieres unter dem Revolverknauf knackend brach. Die Kiefer klappten wie auf Knopfdruck auseinander und gaben sein blutendes, wie in Flammen stehendes Bein frei.
    Um ihn her herrschte jetzt ein Gewühl aus pelzigen Leibern und Knurren und Hecheln. Schuss Nummer vier brach ihm eine Bresche, und er stürmte los, dem rückwärtigen Bereich des Grundstücks zu.
    Er hoffte, dass Amy nicht aufwachte. Und wenn doch, dass sie im Haus blieb und die Polizei rief, aber um Himmels willen nicht ins Freie kam, ob mit oder ohne Waffe!
    Walt rannte ins Dunkel. Schrammte mit Wange und Schulter über den rauen Stamm einer Palme, strauchelte, fing sich, lief weiter.
    Hinter ihm - das Knirschen von Pfoten auf Stein und Sand. Heiseres Bellen und Heulen, das in seinen Ohren nach geflüsterten Worten klang, die er nicht verstand, wie das

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