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0729 - Laurins finsteres Reich

0729 - Laurins finsteres Reich

Titel: 0729 - Laurins finsteres Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war es überhaupt nicht.
    Es hatte sich etwas verändert.
    Er hatte es verändert.
    Auf dem Tisch vor ihm und mit den Spitzen auf mich gerichtet, lag eine Auswahl von Messern.
    Hinzu kam noch etwas. Jemand mußte ihm meine Beretta gelassen oder zurückgegeben haben, denn er hielt sie mit beiden Händen fest und hatte die, Mündung auf mich gerichtet…
    ***
    Natürlich war ich, durch diesen Anblick getroffen, stehengeblieben, was Lechner aber nicht paßte.
    Sein breiter Mund bewegte sich. Es sah so aus, als wollte ein Frosch reden. »Komm nur näher, Sinclair. Komm in die Küche. Komm in dein Grab…«
    Der letzte Satz gefiel mir immer weniger. Mir war also eine Falle gestellt worden, und ich rechnete stark damit, daß dieser Plan von Trudi/Diablita stammte. Margot Lechner war für sie der Joker gewesen. Sie hatte genau gewußt, daß ich mich um sie kümmern würde.
    »Es hat Sie also erwischt«, sagte ich.
    Der Zwerg nickte. »Klar, es hat mich erwischt. Aber glaube nur nicht, daß ich mich unwohl fühle. Ich werde ein anderes Leben beginnen. Ich werde viel mehr sein als früher. Doch bevor dies alles in die Reihe kommt, müssen meine Freunde und ich gewisse Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, dich.«
    »Verstehe.«
    Er bewegte seine Waffe. »Schließ die Tür ruhig hinter dir. Wir sind ganz allein.« Er hatte in einem Tonfall gesprochen, der bei mir auf Unglauben stieß.
    Ich schielte nach links, wo das zerbrochene Fenster lag.
    Dort tat sich nichts.
    Kein Gesicht, keine Gestalt, nur der Schneewirbel führte seinen irren Tanz auf.
    Es war kein Bluff. Dieses Wesen vor mir hatte es einfach nicht nötig zu bluffen. Es gab einen großen Plan, und der würde eben erfüllt werden, basta.
    »Du kannst dich auch setzen, Sinclair. Ich will sogar, daß du dich setzt. Mach schon!« Jedes Wort hörte sich an, als würde der Zwerg dabei noch nach Luft schnappen.
    Der Stuhl ihm gegenüber war noch frei. Ich zog ihn heran und ließ mich nieder.
    Zwei glänzende Augen schauten mich über die Platte hinweg an. »Vermißt du deine Pistole?«
    »Kann schon sein.«
    »Die wirst du nie mehr bekommen. Wir werden sehr bald mit dir fertig sein, dann sehen wir weiter. So und nicht anders will es unsere Königin Diablita.«
    »Wo ist sie?«
    »Nicht hier, aber nahe genug.«
    »Wie schön. Und deine anderen Artgenossen?«
    »Auch im Ort!« flüsterte er.
    Das war zwar eine Antwort, aber trotzdem keine. Sie konnten überall stecken. Ich fing an, mich in meiner Haut immer unwohler zu fühlen. Gleichzeitig dachte ich darüber nach, wie ich diesen kleinen bösartigen Gnom überwinden konnte. Es würde nicht einfach werden. Eine Kugel war verdammt schnell, und die Beretta-Mündung blieb starr auf mich gerichtet, so daß ich keine Chance sah.
    Noch war er allein. Gleichzeitig dachte ich an die neue Diablita. Ich war trotz allem gespannt darauf, ihr gegenüberstehen zu können. Für mich wäre das ideal gewesen. Ich trug noch mein Kreuz und ging einfach davon aus, daß ich sie damit erwischen konnte.
    Leider kommt es nur selten so, wie man es sich selbst wünscht. Auch ich hatte wieder dieses Pech, denn nach einer Weile hörte ich Geräusche aus dem Flur. Ich hatte auch den Eindruck, als würde unter der Tür her ein kalter Luftzug wehen.
    War die Haustür geöffnet worden?
    Auch der Zwerg vor mir hatte etwas von der Unruhe mitbekommen. Er bewegte sich auf seinen Kissen hin und her, verengte die Augen und kniff die Lippen noch fester zusammen.
    Ich stellte keine Frage, dafür konzentrierte ich mich auf einen bestimmten Plan.
    Eines stand fest. Dieser Zwerg durfte keine Verstärkung bekommen. Wenn das passierte, war ich verloren. Meiner Ansicht nach waren seine Kumpane dabei, in das Haus einzudringen, oder sie hatten es schon geschafft. Zu viele Füchse sind des Hasen Tod. Ich wollte auf keinen Fall den Hasen spielen.
    Auch Lechner hatte gemerkt, daß sich etwas außerhalb dieses Raumes veränderte. Er konzentrierte sich darauf, eine gewisse Unruhe erfaßte ihn, er bewegte seinen Kopf stärker als den Körper. Die aufgestapelten. Kissen sollten das Gleichgewicht halten, was ihnen allerdings schwerfiel, so kippte Lechner einmal nach rechts, dann nach links und konnte sich nie so recht fangen.
    Ich hatte bereits meine Hände unter den Rand der Tischplatte gelegt. Okay, der Tisch war schwer, aber das spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Ich würde ihn hochwuchten müssen, eine andere Chance gab es da nicht.
    Als ich hinter mir das Geräusch der

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