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0729 - Laurins finsteres Reich

0729 - Laurins finsteres Reich

Titel: 0729 - Laurins finsteres Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Thema Trudi aus. Ich wollte ihr einfach nicht sagen, daß sie sich verändert hatte und jetzt zur anderen Seite gezählt werden mußte. Sie würde es schon früh genug erfahren, denn ich war davon überzeugt, daß ich Trudi irgendwann gegenüberstehen würde. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Margot Lechner senkte den Kopf. Sie schaute auf ihre Schuhe und bewegte zitternd die Lippen.
    »Sie… sie sind böse«, flüsterte sie. »Diese Gnome sind so verdammt böse. Ich begreife das nicht. Ich habe Angst, ich…«
    »Das brauchen Sie nicht, Margot. Ich werde Sie schützen.«
    »Das können sie nicht. Karl haben Sie auch nicht beschützen können. Er ist für mich verloren.«
    »Er hat Fehler gemacht, Margot.«
    »Ja, aber…«
    Ich blieb vor ihr stehen und ging in die Knie, um sie anzuschauen. »Wissen Sie was, Frau Lechner? Ich bringe Sie jetzt nach oben. Sie werden in ein anderes Zimmer gehen, wo Sie sicherer sind. Einverstanden damit?«
    »Die kommen doch überall hin«, flüsterte sie. »Es gibt keine Mauern für diese kleine Brut.«
    »Da haben Sie schon recht. Aber diesmal bin ich hier. Ich werde Ihnen einen Riegel davorsetzen.«
    Sie schaute mich skeptisch an. »Sie wollen bei mir bleiben? Nicht zu den anderen Menschen gehen?«
    »So ist es.«
    »Aber sie haben ebenfalls Schutz verdient, Herr Sinclair. Warum nur immer ich?«
    »Es ist schon gut so, glauben Sie mir.« Natürlich hatte ich meine Gründe. Ich übte diesen Job schon lange genug aus, um auch seine Regeln zu kennen. Dabei dachte ich vor allen Dingen an die Person der Trudi Lechner, jetzt auch Diablita.
    Sie kannte mich, und sie kannte die Person, die in mir wiedergeboren war, Hector de Valois. Ich hatte ihr in der Vergangenheit schon einmal gegenübergestanden. Sie war vernichtet worden, ihr Geist hatte sich einen anderen Körper gesucht, und ich ging einfach davon aus, daß er nichts vergaß.
    Trudi wußte, wo sich ihr eigentlicher Feind aufhielt. Sie mußte mir an den Kragen, bevor sie daranging, das Dorf und damit seine Menschen zu übernehmen.
    So folgerte und rechnete ich, wobei ich auch zugab, daß ich mich täuschen konnte, doch dieses Risiko mußte ich einfach eingehen. Daran führte kein Weg vorbei.
    Als ich wieder in die Augen der Frau schaute, erkannte ich den Schmerz darin, aber auch eine gewisse Hoffnung, daß sie als letzte aus der Familie überlebte.
    Ich schob meine Hand unter ihren Arm. »Kommen Sie bitte, meine Liebe, kommen Sie.«
    »Soll ich wirklich hochgehen?«
    »Ja, es ist besser.«
    »Wie Sie wollen.«
    Behutsam zog ich Margot Lechner in die Höhe. Sie zitterte. Ihre Schritte verlangsamten sich noch mehr, als wir uns der Tür näherten. Wahrscheinlich fürchtete sie sich vor dem Anblick ihres veränderten Mannes.
    Wie die Kälte des Todes wehte der Schnee in den Raum. Er blieb nicht liegen, weil es zu warm war.
    Wo er getaut war, lag eine blanke Pfütze auf dem Boden.
    Margot Lechner hielt ich an einem Arm fest. Mit der freien Hand öffnete ich die Tür. Ich ging vor ihr, ohne sie loszulassen, weil ich ihr den Blick auf ihren Mann ersparen wollte.
    Rechts von uns lag die Treppe. Da in der oberen Etage kein Licht brannte, verschwammen die höherliegenden Stufen in einem dunstigen Grau. Ich wollte nicht stolpern, deshalb suchte ich den Schalter, fand ihn auch und machte Licht.
    Die Treppe lag leer vor uns. Mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen. Ich hatte auch damit gerechnet, daß dort oben einer dieser verdammten Zwerge lauerte.
    Ich lenkte die Frau durch Worte ab. Sie sollte nicht zurück auf ihren Mann schauen, das war einfach nicht gut für sie. Willig ließ sie sich von mir die Stufen hochführen.
    Die Treppe endete dort, wo der obere Flur begann. Ich mußte wieder nach rechts gehen. Meine Schuhsohlen schleiften über den dünnen Belag eines Teppichbodens.
    Mehrere Zimmer standen zur Auswahl. Ich schaute immer nur gegen die geschlossenen Türen und hörte, wie Margot mir erzählte, daß sie hier oben Räume an Urlauber vermietete.
    »Wollen Sie in einem dieser Zimmer warten?«
    »Nein, das nicht. Ich möchte in mein Schlafzimmer.« Sie löste sich von mir und ging vor. Auf der rechten Seite blieb sie vor der zweitletzten Tür stehen. »Hier… hier ist es.«
    »Gut.«
    Sicherheitshalber trat ich zuerst ein. Doppelbett, Schrank, die alte Kommode, alles war aus dunklem Holz. Auf dem Bett lagen die hohen Kissen und Oberbetten. Da machte es noch Spaß, sich hinzulegen und einzuschlummern. Leider war es sehr kalt, die Heizung

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