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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nahm zur Kenntnis, daß die Mauern aus groben Quadersteinen bestanden, die vor Feuchtigkeit glitzerten.
    Ein einziges schmales Rundbogenfenster unterbrach die Eintönigkeit des Mauerwerkes. Den seitlichen Rändern fehlten ganze Steine.
    Don beobachtete weiter. Außerhalb des Fensters breitete sich Helligkeit aus und ergoß sich über einen kahlen, steil abfallenden Hang. Sie befanden sich also in den Bergen, in irgendeinem Kastell oder altertümlichen Haus.
    Der Dämon knurrte. Der mit dem wettergegerbten Gesicht tippte Don daraufhin mit einem Finger an. Don fiel zurück auf die Steinplatte. Er lag auf dem Rücken und guckte nach oben, auf morsche Deckenbalken. Sie sahen aus, als würden sie jeden Augenblick zersplittern und auf sie herabdonnern.
    Der Dämon und die vier drohend aussehenden Kerle begannen wieder aufgeregt miteinander zu schwatzen. Dula lauschte aufmerksam. Don sagte nichts, sondern wartete geduldig auf die Übersetzung. Was blieb ihm anderes übrig?
    Sie lagen auf einer Art Altar - anders konnte man den hohen, recht scharfkantigen Quader nicht bezeichnen. Zwar durften sie sich frei bewegen, doch die Freiheit hatte ihre Grenzen; ein Entrinnen gab es nicht; Don war überzeugt, daß einer der Kerle ihn erneut auf die Platte zurückdrücken würde, falls er sich in Richtung Altarrand zu bewegen wagte.
    Der Dämon gestikulierte und redete auf die vier Besessenen ein. Don betrachtete ihn und war auf eigenartige Weise fasziniert von diesem schaurigen Wesen. Es war klar, daß er sich mit dem Aussehen nicht unter Menschen wagen konnte. Wahrscheinlich befanden sie sich also in dem Schlupfwinkel des Scheusals, einem verfluchten Ort, der von jedem normalen Sterblichen gemieden wurde. „Don", sagte Dula und erschauerte.
    Er legte schützend einen Arm um ihre Schulter und versuchte, sie zu beruhigen.
    „Don", stieß sie noch einmal hervor, „ich soll einem - einem Dämonenkind zum Geschenk gemacht werden. Ich... "
    „Galtxagorri!" brüllte der Dämon und deutete wieder mit bebender Pranke auf den Puppenmann.
    Die Besessenen benahmen sich nun auch aufgebrachter. Sie heulten, fluchten und schüttelten die Fäuste.
    „Galtxagorri - das ist der Name eines guten Hausgeistes", erklärte Dula mit erstickter Stimme.
    „Doch diese dort sehen ihn als einen Feind an. Eben weil er gut ist und nicht böse wie sie. Don, du sollst geopfert werden!"
    Sie schluchzte und zitterte am ganzen Leib.
    Don war entsetzt, schluckte aber die aufkeimende Mutlosigkeit und Verzweiflung herunter. Leise sprach er auf das Puppenmädchen ein. Sie wollte sich aber nicht besänftigen lassen, schüttelte nur immer wieder den Kopf und gab kleine, ängstliche Laute von sich.
    „Euzkadi!" Die Stimme des Dämonen dröhnte. „En vinti, en curdel, en muertari!"
    Er tapste heran, schlug mit der Faust auf den Steinaltar, daß er zu beben begann, und sprudelte ein wahres Stakkato von Wortgebilden hervor.
    „Du sollst nur so lange am Leben bleiben, bis..." Dula geriet ins Stocken. Ratlos und verzweifelt kaute sie sich auf der Unterlippe herum.
    „Nun sag's schon!" bedrängte er sie. „Ich kann die Wahrheit verkraften."
    „... bis das Dämonenkind dir den Hals umdreht", beendete sie den Satz.
    Es hatte sie große Mühe gekostet.
    Wimmernd barg sie das Gesicht in den Händen.
    Der Dämon tippte Don mit einer Pranke an. Don duckte sich, mußte aber einen weiteren Stoß einstecken und rutschte ein Stück über die Steinplatte. Schimpfend rieb er sich den Leib.
    Die vier Besessenen brachen in schauriges, höhnisches Gelächter aus. Der Dämon brüllte amüsiert auf. Dann rief er ihnen wieder etwas zu.
    „Übersetze!" wandte sich Don an das Mandragoramädchen. Er hatte sich wieder aufgesetzt. „Dula, ich bitte dich, nimm dich zusammen und sage mir, was sie da diskutieren!"
    Sie nickte. .Sie sprechen über ein weiteres Geschenk für den Blauen Torto. Über einen hermetischen Kreisel."
    „Einen was?"
    „Himmel, ich weiß doch auch nicht, was damit gemeint ist. Sie nennen es hermetischen Kreisel.
    Und - und sie sagen, der gehört zu mir wie die Hölle zum Teufel."
    „Verdammt!"
    Donald Chapman verzog das Gesicht. Hermetischer Kreisel - Blauer Torto - Geschenke - was hatte dies alles zu bedeuten? Er konnte keine richtige Schlußfolgerung ziehen. Wer war der behaarte Dämon? Der Erzeuger des Blauen Torto? Ein Diener Hekates? Zu welchem Zweck dies alles?
    Der Dämon breitete die Arme aus und heulte furchterregend. Wild flogen die widerwärtigen

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