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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die anderen. „Ich breche sofort auf und kann nur hoffen, daß meine Hilfe für Don nicht schon zu spät kommt. Jetzt eine Bitte, Thomas: Kann einer von euch den hermetischen Kreisel in das Kloster Roncesvalles bringen? Ich meine, er müßte natürlich getrennt von mir reisen."
    „Denn an dich wird sich der Dämon, der den Kreisel in seinen Besitz bringen will, sicherlich wieder heranmachen", konstatierte Becker.
    „Da ist es nicht angebracht, das hermetische Gefäß mit sich herumzutragen", sagte Peter Plank spontan. „Erst wenn wir bei Don Chapman sind, können wir das Ding vorzeigen und den Tausch vollziehen."
    „Was soll das heißen?" wollte der Großmeister wissen.
    „Daß ich mich freiwillig für den Botenjob melde."
    „Einwände?" fragte Dorian.
    „Keine", entgegnete Thomas Becker. „Ich brauche euch wohl keine Predigt zu halten, alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Nur einen Ergänzungsvorschlag habe ich vorzubringen: Ich begleite dich, Dorian. Ich benötige eine Viertelstunde, um die nötigsten Vorbereitungen zu treffen." Der Dämonenkiller bewegte abwehrend eine Hand. „Nein, nein. Du wirst hier dringender gebraucht. Ich schätze - Peter und ich werden die Aufgabe auch allein bewältigen."

    Dorian Hunter hatte den Tempel der Magischen Bruderschaft verlassen und steuerte zwei Querstraßen davon entfernt auf einen Taxistand zu, als das Erwartete eintrat. Ein Wagen rollte von hinten an ihn heran. Er hielt ein paar Meter vor ihm an der Bordsteinkante, eine große schwarze Limousine. Der hintere rechte Schlag schwang auf und pendelte leichthin und her.
    Niemand winkte ihm zu, niemand rief, und doch wußte Dorian, daß das Fahrzeug für ihn bestimmt war. Man wartete auf ihn. Dorian enttäuschte die Unbekannten in der Limousine nicht und steuerte entschlossen darauf zu. Er setzte einen Fuß auf das Trittbrett und den anderen gleich ins Innere der Kabine. Dann ließ er sich ins Polster sinken und zog den Schlag zu.
    Am Steuer saß ein hagerer Mann. Dorian stellte fest, daß seine Haut am Hals und am Kinn mit unzähligen kleinen Narben übersät war. Wahrscheinlich war das ganze Gesicht auf diese Weise entstellt. Der Mann drehte sich nicht um, trat nur aufs Gaspedal und ließ den Wagen anrucken.
    Anders verhielt sich der, der neben Dorian im Fond hockte. Das war ein kleiner Bursche mit weißem Gesicht und eigenartig gefärbtem Haar; es ließ sich nicht erkennen, ob es blond, weiß, brünett oder eine Mischung aus den drei Farbrichtungen war. Der Mann hatte Basedow-Augen und einen großen, scharfgeschnittenen Mund. Bei seinem Anblick drängte sich der Vergleich mit einem Frosch auf.
    Er musterte den Dämonenkiller ungeniert von oben bis unten und grinste. „Willkommen, Hunter! Ich sehe, du hast mit unserem Erscheinen gerechnet."
    „Wer seid ihr?"
    „Das kannst du dir doch denken. Frage nicht so dumm!"
    „Ich will mich genauer ausdrücken: Wem seid ihr untertan?"
    „Das geht dich einen Kehricht an."
    Dorian reagierte nicht auf die unverschämte Redeweise des kleinen Burschen. Er fixierte ihn scharf und erwiderte: „Hast du dich jemals mit dem Gedanken beschäftigt, daß man sich von einem Dämon lossagen kann?"
    Der Froschähnliche richtete sich ruckartig auf und zischte drohend. „Fang nicht so an, Hunter! Das können wir nicht leiden. Wir wollen ein Geschäft abwickeln. Du kannst uns ebensowenig bekehren wie eine Hure aus der Kaiserstraße."
    Auch da hat es schon Erfolge gegeben, wollte Dorian zurückgeben, doch er ließ es lieber. Es hatte wenig Zweck, sich jetzt mit zwei relativ unwichtigen Nebenfiguren zu befassen, wo er doch Don aus der Patsche helfen und den Dämon stellen wollte.
    „Also", sagte er, „ich habe ja bereits erwähnt, daß ich mit dem Handel einverstanden bin."
    „Wo ist der hermetische Kreisel?"
    „An einem Ort, der so sicher ist wie in Abrahams Schoß."
    „Du mußt ihn aber mitbringen, damit du ihn dort abliefern kannst, wohin wir dich bestellen", versetzte der Kleine drohend. „Wage es nicht, mich, der ich hier drin wohne", er klopfte sich gegen die Brust und knurrte boshaft, „wage es nicht, mich zu hintergehen!"
    „Der Kreisel wird beim Übergabetermin vorgezeigt werden", erklärte der Dämonenkiller förmlich. „Also schön. Du kommst nach Burguete, Hunter!"
    „Burguete? In den Pyrenäen?"
    „Ja"
    „Ich fliege also am besten bis nach Bayonne auf der französischen Seite der Berge und reise von dort aus auf dem Landweg weiter", überlegte Dorian

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