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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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möchte alles wissen und viel lernen." Abrupt wandte sie sich um und schaute ihm in die Augen. „Don, was meinst du? Stecken noch mehr so schreckliche Kerle in der - in dem ... Wie heißt es doch?"
    „In der Burgruine." Er hob die Schultern. „Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Laß uns weitergehen! Wir müssen eine menschliche Behausung suchen, damit wir wenigstens ein Versteck vor den Besessenen haben und während der Nacht nicht jämmerlich erfrieren."
    „Gut. Ich kann wieder laufen", erwiderte sie tapfer.
    Sie verließen das Plateau über eine Art Pfad, der zuerst unterhalb eines Grates entlang verlief, später tiefer führte und sie auf den Grund eines Talkessels brachte. Schweigend wanderten sie weiter. Die Dunkelheit senkte sich nun vollends herab. Eine schmale Mondsichel spendete dürftiges Licht; es reichte jedoch wenigstens aus, um den Untergrund und einige Einzelheiten der näheren Umgebung zu erkennen.
    Don führte das Mandragoramädchen durch Wälder, über Hänge und auf Wegen entlang, die ein Mensch von normaler Größe nur unter Lebensgefahr hätte beschreiten können. Manchmal bewegten sie sich über tiefen Abgründen, doch jeder noch so schmale Felssims nahm sich für sie wie ein bequemer Pfad aus.
    Einmal legten sie eine Rast ein.
    „Don", sagte Dula, „weißt du denn nicht, wie das Gebirge heißt? Und wo es liegt? In welchem Land? In deinem Land?"
    Er schüttelte den Kopf. „Das ganz gewiß nicht. Ich schätze, daß wir von den britischen Inseln ziemlich weit entfernt sind. Es ist zwar kühl, aber nicht so kalt wie in meiner Heimat. Vielleicht befinden wir uns in einem Mittelmeerstaat. Dies könnten Ausläufer der Alpen sein. Oder ein Teil des Apennin. Vielleicht die Abruzzen. Was gibt es denn da noch? Das Dinarische Gebirge, Balkan und Pindos. An die Karpaten glaube ich weniger. Wir könnten uns auch im Hochland von Kastilien, den Pyrenäen oder der Sierra Nevada befinden. Möglich ist alles. Ferner wäre da noch das AtlasGebirge in Nordafrika ..."
    „So viele Namen!" warf sie ein. „Wenn ich doch wüßte, welche Sprache die Scheusale sprachen." „Mach dir keine Sorgen darüber. Wir kriegen schon noch heraus, wohin man uns entführt hat. Hauptsache, wir sind erstmal aus der Patsche heraus."
    Ihre Hand suchte seinen einen Arm, seine Schulter. „Ach, Don!"
    Den Puppenmann durchlief es warm. Sein Herz schlug schneller. Nur noch eine winzige Hürde hielt ihn davon ab, ihr seine Zuneigung zu gestehen. Nie hätte er gedacht, nach seiner Verwandlung durch den Puppenmacher Roberto Copello jemals wieder eine Gefährtin zu finden. Copello hatte ihn nach einer Reihe teuflischer Experimente maßstabsgerecht verkleinert und sein Geheimnis dann mit in den Tod genommen. Für Don bestand keine Chance, jemals wieder die Größe eines normalen Menschen zu erlangen.
    Doch jetzt war Dula bei ihm. Die Zeit für eine Liebeserklärung war gekommen. Und doch zauderte er. Das beruhte keineswegs auf Schüchternheit. Don war vor seiner Mutation ein richtiger Casanova, ein Schürzenjäger gewesen. Nein, daran lag es nicht. Er war nur der Meinung, daß dieser Augenblick wenig geeignet für ein Gespräch über ihre gegenseitigen Gefühle war. Er spürte die Faust im Nacken, die Faust des Bösen, der Verdammnis - des Todes. Die Ruhe und Ausgeglichenheit, die man für eine zärtliche Unterhaltung benötigte, fehlte ihm. Sie mußten ein Versteck finden, ein sicheres Refugium. Dann vielleicht sagte er es ihr.
    Sie streiften stundenlang durch die Gegend, nach seiner Schätzung zwei oder gar drei. Ihr einziger Vorteil war, daß es nicht regnete oder gar schneite. Der Himmel war jedoch bedeckt. Kein Stern funkelte, und vor die Mondsichel schoben sich hin und wieder Wolken. Der Wind nahm zu. Ein Wetterumschwung kündigte sich an.
    Endlich sahen sie ein Licht. Schwach schimmerte es in der Ferne. Sie strebten darauf zu und gerieten auf einen ziemlich flach ansteigenden Hang. Auf einem terrassenartigen Absatz zeichneten sich schwach die Konturen eines Hauses ab. Das Haus war niedrig. Das Dach reichte an zwei Seiten fast bis auf den Boden hinab.
    Don und Dula vernahmen das dünne Bimmeln von Glöckchen. Ab und an blökte ein Schaf, meckerte eine Ziege. Das Anwesen eines kleinen Bergbauern lag vor ihnen. Wärme, Geborgenheit erwartete sie, vielleicht etwas zu essen, etwas zu trinken.
    Sie beschleunigten ihren Schritt.
    „Es wäre nicht klug, sich den Bewohnern zu zeigen", erklärte er ihr leise. „So gern ich es

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