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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Vorteile«, sagte Bhavani. Er war gekränkt in seiner Ehre als Monster-Produzent. »Niemand bringt sie mit Ssacah in Verbindung. Sie können unter unseren Feinden Angst und Schrecken verbreiten - und nichts an ihnen erinnert an den Kobra-Kult.«
    Paisa hatte da so seine Zweifel. Er traute es einem weißmagischen Mistkerl vom Schlage eines Zamorra durchaus zu, eine Linie von diesen dämlichen Balas bis zu Bhavanis Villa zu ziehen. Aber er hielt jetzt ganz diplomatisch seine Klappe.
    Schließlich hatte Bhavani eine gute Idee gehabt. Es war wirklich teuflisch genial, den Ssacah-Keim per Virus im Internet verbreiten zu wollen.
    Daher sah Paisa großzügig über die idiotische Spielerei mit diesen stinkenden Kobolden hinweg…
    ***
    New Delhi, Indien, Gebäude der Demon Police
    Zamorra war erstaunt.
    In seiner Vorstellung hatte er die Demon Police für einen ziemlich bizarren und überspannten Haufen gehalten. Das großspurige Auftreten von Asha Devi hatte nicht gerade dazu beigetragen, diesen Eindruck zu mildern.
    Doch das Gebäude, das er nun zusammen mit Nicole Duval betrat, wirkte nicht gerade wie das Hauptquartier einer Gurkentruppe.
    Auf den ersten Blick herrschte normaler Polizeialltag. Männer und Frauen in Uniformen liefen geschäftig hin und her. Einige Beamte hackten auf Computern herum, andere telefonierten lautstark auf Hindi, Urdu, Bengali oder in einer anderen der vielen indischen Sprachen.
    Aber es fehlten die Verdächtigen, die man in allen anderen Polizeidienststellen der Welt erblicken konnte, wenn sie zu ihren Zellen geschleppt wurden.
    »Was die wohl machen, wenn sie einen Dämon verhaften?« Nicole dachte laut nach. »Ob sie hier weißmagisch versiegelte Zellen haben?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er hatte in Gedanken noch einmal seine letzte Begegnung mit Ssacah Revue passieren lassen.
    Der Dämonenjäger war von Commander Nick Bishop, dem letzten Hohepriester des Ssacah-Kultes, in die Dimension des Kobra-Dämons gelockt worden. [5] Eine eigene Welt unter düsterrotem Himmel. Bishop war dabei nicht uneigennützig vorgegangen. Es kam ihm auf die Macht an, die er nicht einmal mit seinem Herrn und Meister Ssacah teilen wollte. Er hatte vorgehabt, Ssacah und Zamorra aufeinander zu hetzen. Und das hatte auch geklappt. Aber nicht so, wie Bishop es sich vorgestellt hatte.
    Es zwar zum Kampf zwischen dem Dämonenjäger und dem Kobra-Dämon gekommen, wobei Zamorra in Ssacahs Dimension Merlins Stern nicht einsetzen konnte. Stattdessen hatte er Ssacah mit einem Blaster beschossen, weil Feuer nun einmal manche Dämonen vernichten kann. Unterstützt wurde er von der rätselhaften Eva, die ihre magischen Kräfte gegen Ssacah gebündelt hatte.
    Doch ausschlaggebend war möglicherweise der indische Gott Shiva gewesen. In Tigergestalt hatte er sich auf Ssacah gestürzt. Außerdem war es ihm zu verdanken, dass Zamorra und seine Gefährten in die normale Welt zurückkehren konnten.
    Danach hatte der Parapsychologe lange darüber spekuliert, ob Ssacah nun wirklich tot war oder nicht. Die Telepathin Monica Peters berichtete, dass sie Ssacahs Aura nicht mehr spüren könne und daher glaubte, dass er tot sei.
    »Chef?«
    Zamorra riss sich aus seinen Erinnerungen, als er diç Stimme seiner Gefährtin hörte. Nicole Duval stand direkt neben Zamorra. Sie trug ein kurzes, luftiges Seidenkleid, das zu den Temperaturen in New Delhi passte. Die Perücke des Tages hatte einen brünetten Farbton. Die Kunstlocken fielen bis auf die Schultern.
    Die Französin berührte den Ärmel von Zamorras Baumwollanzug.
    »Hattest du gerade eine Vision oder sowas?«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf.
    »Nein, Cherie. Nur eine lebhafte Erinnerung an Ssacah. Und an Shiva…«
    Das war allerdings auch kein Wunder, sagte sich Zamorra. Die wichtigsten Götter Indiens waren in Form von Statuen und Bildern allgegenwärtig. Auch dadurch unterschied sich das Hauptquartier der Demon Police erheblich von einer normalen Polizeistation…
    Die Gäste aus Europa waren für einige Augenblicke im Eingangsbereich stehen geblieben. Ein Polizist, der durch seinen Turban, seine kurzen Hosen und seinen Dolch als Sikh zu erkennen war, kam auf sie zu.
    »Sahib, Memsahib. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir wollen zu Inspector Devi.« Zamorra antwortete auf Englisch. In dieser Sprache war er auch angesprochen worden.
    Der Sikh wedelte mit der Hand, als ob er sich verbrannt hätte.
    »Folgen Sie mir bitte.«
    Sie stiegen eine Treppe hinauf. Zamorra

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