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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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er sich irrte. Es war nicht sein Gedächtnis, das ihm diesen Pestodem auftischte.
    Die Monster waren hier!
    Verzweifelt versuchte der Kranke, sich im Bett aufzurichten. Er wollte um Hilfe rufen. Aber seine Kehle war immer noch wie zugeschnürt. Über seinem Bett befand sich ein Klingelknopf. Aber da Chamundi noch niemals in einem Krankenhaus gewesen war, wusste er damit nichts anzufangen.
    Oder hatten seine überreizten Nerven ihm einen Streich gespielt?
    Wenn diese Bestien hier waren, musste er sie doch auch sehen können. Ihre kleinen, unförmigen Körper. Die heimtückischen Blicke aus den schwarzen Augen. Die messerscharfen Zähne. Die gekrümmten Krallen…
    Ich muss mich täuschen, sagte sich Chamundi. Da ist nichts!
    Sein Krankenzimmer war zu kärglich eingerichtet, um Versteckmöglichkeiten zu bieten. Sein Bett stand an einer Schmalseite des Raums. Links neben ihm die Tür. Rechts, auf der anderen Seite, das Fenster. Es gab außerdem noch einen Schemel als Nachtschrank, zwei PlastikBesucherstühle und einen schmalen Spind. Doch die Tür des Schranks stand offen. Der Spind war leer.
    Das ist nur ein böser Traum!, dachte der Alte. Die Gefahr ist vorbei! Bestimmt kann ich bald mit der Demon Police sprechen. Und dann…
    Chamundi konnte nicht weiterdenken. Denn nun bewegte sich etwas in seinem Zimmer. Das Schiebefenster war einen Spalt weit offen. Von draußen drang New-Delhi-Verkehrslärm in das Krankenzimmer. Aber das war nicht so schlimm.
    Viel entsetzlicher fand der Alte den Anblick der Monsterkrallen, die über die Fensterbank tàsteten. Und dann das Fenster höher schoben.
    Chamundi kam sich wirklich vor wie in einem Albtraum. Doch das hier war harte Wirklichkeit. Deutlich konnte er den Gestank wahrnehmen, der von Sekunde zu Sekunde unerträglicher wurde.
    Nun war das Fenster bereits halb geöffnet. Chamundi versuchte zu schreien. Doch es kam nur ein erstickter Krächzlaut über seine Lippen.
    Das Monster packte mit beiden vorderen Extremitäten die Fensterbank. Und dann ließ es sich in den Raum fallen. Mit einem leisen Geräusch landete es auf beiden Hinterkrallen.
    Gleich darauf glitt noch ein zweites Ungeheuer durch das Fenster in das Krankenzimmer. Die zwei Kreaturen öffneten ihre stinkenden Mäuler. In ihren kleinen Augen blitzte die Lust am Töten.
    Sie kamen auf das Bett zu, in dem der alte Mann lag…
    ***
    Gandhi Hospital, New Delhi, Indien
    Asha Devi parkte ihren Jeep im absoluten Halteverbot.
    »Vielleicht sollte ich doch mal in den Staatsdienst wechseln«, flachste Nicole. »Wenn ich bedenke, was für Vorrechte man dann hat…«
    Die Dämonenjägerin hatte nur eine lustige Bemerkung machen wollen. Aber Asha Devi bekam den Spruch sofort in den falschen Hals. Was allerdings weder Nicole noch Zamorra wunderte.
    »Ich bin nicht zum Spaß bei der Demon Police! Ich bin eine Auserwählte, ein Liebling der Götter - kapiert das endlich! Es ist meine heilige Aufgabe, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen!« .
    »Das haben wir schon verstanden«, brummte Zamorra friedlich. »Aber du musst dich nicht immer so aufplustern.«
    »Was meinst du mit aufplustern?«
    »Du musst ständig im Mittelpunkt stehen, Asha. Merkst du das denn nicht selbst? Und wenn nicht alle nach deiner Pfeife tanzen, dann wirst du zur wilden Furie.«
    »So ist das eben, wenn man als Liebling der Götter auserwählt wurde«, gab die Inspectorin arrogant zurück und wandte sich dem Hospital-Eingang zu.
    Nicole deutete hinter ihrem Rücken auf Asha und tippte sich an die Stirn. Zamorra quittierte die Geste mit einem Grinsen.
    Das Gandhi Hospital war ein riesiges, modern eingerichtetes Klinikum. Trotzdem - oder gerade deswegen -schien es hoffnungslos überfüllt zu sein. Teilweise herrschte eine Atmosphäre wie auf dem Basar.
    Nachdem Asha Devi den Weg zu der Station erfragt hatte, wo der unbekannte alte Mann lag, bahnte sie für sich und die Gäste aus Frankreich einen Weg.
    Bei vielen Wartenden genügte schon der Anblick der Polizeiuniform, um sie zu Ausweichmanövern zu veranlassen. Bei den übrigen verschaffte sich Asha Devi durch Unheil verkündende Blicke und drohende Gesten Respekt.
    »Wer hier krank wird, braucht Geduld«, meinte Nicole.
    Die indische Polizistin zuckte mit den Schultern. »Wir sind neuerdings im Klub der Milliardäre - bevölkerungsmäßig. Über eine Milliarde Menschen leben inzwischen in Indien. Das ist zum Beispiel der Grund, warum alle Busse ständig überfüllt sind.«
    »Oder alle Krankenhäuser«,

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