0730 - Wege ins Nichts
machen, dazu habe ich zu lange geschlafen."
„Werden wir innerhalb des Tunnels auf zgmahkonische Schiffe treffen?" fragte Saedelaere gespannt.
„Ich hoffe nicht", antwortete Olw. Seine Antwort schien zu beweisen, daß er nicht viel Vertrauen in die Möglichkeiten des terranischen Schiffes setzte.
Plötzlich verdunkelten sich die Bildschirme. Einer der Raumfahrer in der Zentrale stieß einen erschrockenen Ruf aus.
„Beruhigen Sie die Besatzung!" forderte Olw den Mann mit der Maske auf. „Dieser Effekt wird nicht lange anhalten, sondern nur während des Übergangs in den Tunnel wirksam sein."
Die MARIACHI begann von innen heraus zu dröhnen. Es war ein unheimliches Geräusch, das an Alaskas Nerven zerrte. Die Lichter begannen zu flackern, Vibrationen durchliefen das Schiff.
„Kein Grund zur Beunruhigung!" rief Alaska in den Interkom.
„Olw hat gerade erklärt, daß dies Erscheinungen sind, wie sie bei jedem Eintritt in einen Tunnel vorkommen."
Er hoffte, daß seine Stimme überzeugend klang, denn er selbst glaubte nicht an die Harmlosigkeit des Vorgangs.
Die Lichter flackerten stärker. Die Kontrollen und die davor sitzenden Raumfahrer sahen verzerrt aus. Alaska Saedelaere spürte, daß das Cappinfragment in seinem Gesicht sich heftig bewegte. Es zuckte und zog sich wie unter Krämpfen zusammen.
Merkwürdigerweise strahlte es nur gering. Instinktiv griff Alaska nach seiner Maske und hielt sie fest.
Dann war der Übergang geschafft. Auf den Bildschirmen war wieder etwas zu sehen: Ein grauer Raum, in dem die MARIACHI scheinbar bewegungslos hing. Ein Teil der Instrumente besann wieder zu arbeiten, das Dröhnen und Vibrieren ließ nach und hörte schließlich ganz auf.
Olw lehnte sich im Sitz zurück.
„Eine Zeitlang dachte ich, wir könnten es mit diesem kleinen Schiff nicht schaffen."
„Das sagen Sie uns jetzt!" rief Kosum aufgebracht.
Alaska wünschte, er hätte eine Idee, wie es nun weitergehen sollte. Er mußte sich weiterhin völlig auf Olw und Dobrak verlassen.
Der Zgmahkone war aufgestanden und streckte sich.
„Es dauert einige Zeit, bis ich mich orientiert habe", gab er bekannt. „Innerhalb dieses Tunnels stehen mehrere Objekte.
Sobald ich sie identifiziert habe, setzen wir den Flug fort."
„Wie tief können wir mit diesem Schiff in den Tunnel eindringen?" erkundigte sich Kosum.
„Bestenfalls bis in die Mitte", sagte Olw. „Dann werden die Triebwerke nicht mehr fähig sein, den Druck, der von der Greiko-Galaxis ausgeht, zu neutralisieren."
Inzwischen hatte Dobrak damit begonnen, Daten zu sammeln und sie an Romeo und Julia zu übermitteln. Das Robotpärchen sollte alle möglichen Auswertungen sofort vornehmen, die schwierigeren Aufgaben würde dann SENECA übernehmen.
„In der vorderen Hälfte des Tunnels", sagte Olw nach einiger Zeit, „stehen zwei zgmahkonische Schiffe."
6.
Entweder war Stroovmitter nicht so skrupellos, wie er sich den Anschein gab, oder die Ereignisse hatten ihm begreiflich gemacht, daß es diesmal um mehr ging als den Kampf um die Nachfolgeschaft eines Null-bewahrers.
Er verwirklichte die Drohung nicht, sondern fesselte Py an einen Sitz.
Dabei sagte er nachdenklich: „Du hast ein altes Gesicht - ein erfahrenes Gesicht!"
Py fühlte, daß ihr das Blut in den Kopf stieg. Stroovmitter war nahe daran, die Wahrheit zu erraten.
„Ich bin müde", sagte sie hastig.
Stroovmitter hockte sich vor ihr nieder und sagte mit erzwungener Geduld: „Nun wollen wir darüber reden, was tatsächlich passiert ist. Was hat Jatton eigentlich vor?"
Er schien immer noch anzunehmen, daß an Bord von Jattons Schiff alles in Ordnung war. Py wußte, daß es keinen Sinn hatte, diese Version aufrechtzuerhalten, denn zumindest das würde Stroovmitter als Unwahrheit erkennen.
„Ich weiß nicht, was Jatton vorhat", erklärte Py. „Ihm und seinen Helfern ergeht es nicht besser als den Zgmahkonen hier an Bord."
„Und was soll die Ursache für diesen Vorgang sein?" fragte Stroovmitter.
„Im Tunnel passieren immer wieder unerklärliche Dinge!"
„Pah!" machte der Mann. „Und wie erklärst du dir deine Immunität?"
Py schwieg.
„Du bist für alles verantwortlich", erkannte der Zgmahkone. „Die Frage ist nur, warum du es tust."
Py ergriff die Flucht nach vorn.
„Wie sollte ich die Ausschaltung zweier Besatzungen denn bewerkstelligen?"
„An Bord von Jattons Schiff gibt es wahrscheinlich einen Projektor", vermutete Stroovmitter. Er richtete sich auf und umkreiste
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