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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spezialisten der Nacht fordern könnten - aber er konnte es auch nicht völlig ausschließen.
    Auch Sapuhn empfand die zwölf Schläfer als Belastung und wäre sie gerne losgeworden. Zunächst jedoch mußten Wissen und Fähigkeiten der Spezialisten auf Zgmahkonen übertragen werden, an deren Loyalität gegenüber der Regierung nicht gezweifelt werden konnte.
    Das Schiff, das in wenigen Augenblicken starten sollte, stand auf dem größten Raumhafen von Grojocko. Im Zwischenraum wartete eine Flotte von dreißig Regierungsschiffen, die an dem Unternehmen teilnehmen sollten. Keiner der Nullbewahrer rechnete mit größerem Widerstand durch Jatton und die mit ihm verbündeten Außenseiter, aber die Diktatoren gingen kein Risiko ein.
    Die letzten Fernsehaufnahmen wurden gemacht, dann begann der Start des Schiffes. Als es die Schwerkraft von Grojocko überwunden hatte, traf eine Funkbotschaft von Beobachtungsschiffen ein, die in der Nähe des Schwarzen Nichts patrouillierten.
    Die Nachricht besagte, daß der Greiko-Tunnel soeben zusammengebrochen war.
    Cerlw stieß eine Verwünschung aus, und Teilest sagte betroffen: „Jetzt kommen wir nicht mehr in den Tunnel hinein!"
    „Wir müssen Geduld haben", besänftigte Wemmti die sechs anderen.
    „Früher oder später wird sich der Tunnel wieder öffnen. Zwar bleibt er für uns solange gesperrt, aber Py kann ihn auch nicht verlassen."
    Der bittere Beigeschmack eines erneuten Fehlschlags blieb erhalten.
    Sapuhn fühlte, daß sie auf einen spektakulären Erfolg angewiesen waren. Außerdem wurde es Zeit, daß sie die Dinge wieder in den Griff bekamen. Der Ausfall der Kelosker begann sich auf das Hetos auszuwirken.
    Die Nullbewahrer würden bald ihre gesamte Konzentration benötigen, um die Ordnung im Hetos aufrechtzuerhalten.
    Vom Standpunkt Pys aus erfolgte der Zusammenbruch des Tunnels in dem Augenblick, da Stroovmitter sie aufforderte, sich gemeinsam mit ihm in die Zentrale zu begeben, wo er eine Funknachricht an die Nullbewahrer auf Grojocko abstrahlen wollte.
    Der Effekt für das Schiff war auch für Stroovmitter spürbar: Es gab einen heftigen Ruck, und der durch die Transparentkuppel des Observatoriums sichtbare Teil des Tunnels änderte seine Farbe.
    Stroovmitter hatte lange genug im Tunnel gelebt, um die Anzeichen richtig zu deuten. Er wußte auch, daß jetzt ein Funkverkehr zwischen dem Schiff und Planeten im Zwischenraum praktisch unmöglich geworden war. Auch das Schiff selbst war an seinen Platz gebunden, es konnte erst wieder Fahrt aufnehmen, wenn der Tunnel sich wieder öffnete.
    „Ich habe Zeit", sagte Stroovmitter mehr zu sich selbst. „Ich kann warten."
    Py wußte, daß nun auch das Schiff mit Olw an Bord irgendwo im Tunnel festsaß. Obwohl sie nicht genau wußte, unter welchen Bedingungen Olw in den Tunnel gekommen war, hatte sie sich von ihm Hilfe erhofft. Nach wie vor bestand eine Chance, daß Olw und sie zusammenkommen konnten: Mit der entsprechenden Schutzausrüstung konnten sich Individuen auch innerhalb zusammengebrochener Tunnel bewegen. Ein Dimensionstunnel löste sich niemals vollständig auf, seine Eigenenergie reichte immer aus, um einen engen Schlauch zu stabilisieren. Größere Objekte konnten sich unter diesen Verhältnissen nicht bewegen, sie waren an den Platz gefesselt, an dem sie sich im Augenblick des Zusammenbruchs gerade befunden hatten.
    „Vielleicht hast du etwas mit dem Zusammenbruch zu tun", verdächtigte Stroovmitter seine Gefangene.
    Py erwiderte seinen Blick gelassen. Sie wußte jetzt, daß er sie für seine Zwecke brauchte, deshalb befürchtete sie nicht mehr, daß er sie töten oder quälen würde.
    Vielleicht erhielt sie durch den Zusammenbruch des Tunnels eine Gelegenheit, Stroovmitter zu überwältigen.
    Sie kehrten in die Zentrale zurück. Die äußeren Umstände hatten am Zustand der Besatzungsmitglieder nichts geändert.
    Wenn nicht bald eine Änderung eintrat, waren die Zgmahkonen dem Hungertod preisgegeben, denn keiner von ihnen besaß noch den Willen, sich mit Nahrung zu versorgen.
    Auch Stroovmitter schien sich über die apathischen Raumfahrer Gedanken zu machen.
    „Ich weiß, daß du für ihren Zustand verantwortlich bist", sagte er düster. „Ich rate dir, es nicht zum Äußersten kommen zu lassen."
    Py entschloß sich, die Wahrheit zu sagen.
    „Ich bin nicht in der Lage, irgend etwas zu ändern. Ein Teil meines Gehirns wurde von den Nullbewahrern von Grojocko aus aktiviert. Nur sie können die Besatzung

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