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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abflugbereit in der Schleuse stand.
    „Bleibt dicht bei uns!" befahl er. „Wenn etwas Unvorhergesehenes passieren sollte, besteht unser oberstes Ziel in der Rückkehr zur MARIACHI."
    Olw machte den Schritt ins Nichts hinaus, ohne zu zögern.
    Er trieb vom Schiff weg wie ein Baumstamm in der Strömung eines trägen Flusses. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann hatte der Zgmahkone seinen Flug mit Hilfe des Rückenaggregats stabilisiert. Er winkte Alaska zu.
    Alaska kippte in die graue Substanz vor der Schleuse.
    Einen Augenblick hatte er das Gefühl, einen nicht endenwollenden Sturz ins Nichts zu erleben, dann zeigte ihm die unverrückbar vor ihm aufragende Außenhülle des Leichten Kreuzers, daß er genau vor der Schleuse im Tunnel hing.
    Romeo und Julia folgten ihm, ihre Shetanmargtteile schienen in dieser Umgebung besonders intensiv zu glühen.
    Alaska sah sich um. Um ihn herum war graue Masse, nur unterbrochen von der überdimensional wirkenden Kugel der MARIACHI. An Alaskas Helmfunkgerät war ein Translator gekoppelt, so daß er sich jederzeit mit Olw verständigen konnte.
    „Wie können Sie in dieser Umgebung irgend etwas erkennen?"
    fragte er verblüfft. ,„Ich erspüre es", versetzte Olw freundlich. Die Aussicht, eventuell bald mit seiner Gefährtin zusammenzutreffen, beflügelte ihn.
    Alaska war noch nicht überzeugt.
    „Werden Sie die beiden Schiffe finden?"
    „Ich führe Sie genau dorthin!" Er sprach mit Nachdruck, obwohl er den Mann mit der Maske längst überzeugt hatte. „Folgen Sie mir."
    Der Flug durch den zusammengeschrumpften Tunnel erwies sich als unproblematisch. Der Transmittergeschädigte war froh, daß er Gefahren, von denen sie bedroht wurden, nicht wahrnehmen konnte. In dieser Beziehung verließ er sich auf Olw.
    Als er zurückblickte, war die MARIACHI nur noch ein dunkler Schemen.
    „Wir verlieren bereits unser Schiff aus den Augen", stellte er verblüfft fest.
    Olw erwiderte: „Ich weiß, aber Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen. Wir werden die zgmahkonischen Schiffe ebenfalls erst dann sehen, wenn wir sie fast erreicht haben."
    Alaska kam sich wie ein Schiffbrüchiger vor, der bei dem Versuch, das rettende Ufer zu erreichen, immer weiter in das Meer hinausschwamm.
    Sie kamen unangefochten voran, so daß Alaska bereits glaubte, das Glück würde ihnen auch weiterhin beistehen.
    Dann ereignete sich ein Zwischenfall. Olw, der ein paar Meter vor dem Terraner schwebte, ließ plötzlich Arme und Beine hängen und flog keinen klaren Kurs mehr.
    „Was ist passiert?" erkundigte Alaska sich besorgt. „Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    Er erhielt keine Antwort. Bestürzt begann er zu beschleunigen und holte den Spezialisten der Nacht ein. Er drehte den Körper des Zgmahkonen herum, bis er ihm ins Gesicht blicken konnte.
    Olw lebte, aber er machte einen geistesabwesenden Eindruck.
    „Olw!" rief Saedelaere. „Olw,hören Sie mich?"
    Es erfolgte keine Reaktion. Einen Augenblick fühlte Alaska ein überwältigendes Gefühl der Einsamkeit, und er hätte am liebsten die Augen geschlossen und sich treiben lassen.
    Wie sollte er sich ohne Olws Hilfe orientieren?
    Romeo und Julia schwebten heran.
    „Könnt ihr irgend etwas feststellen?" rief Alaska den Robotern zu. „Untersucht die gesamte Umgebung."
    „Seit kurzer Zeit empfangen wir zusätzliche Impulse", erklärte Romeo. „Sie kommen von einem der beiden zgmahkonischen Schiffe und reichen etwa sechzig Meilen weit in den Tunnel hinaus."
    Saedelaere wußte nicht, was er davon halten sollte, aber wenn die Roboter recht hatten, konnte er Olw vielleicht retten. Er packte das zweieinhalb Meter große Wesen und zog es mit in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren.
    Der Erfolg gab ihm recht, denn schon nach wenigen Augenblicken begann Olw sich zu bewegen und unverständliche Laute von sich zu geben. Dann sah er Saedelaere vor sich und fand in die Wirklichkeit zurück.
    „Ich war halb bewußtlos", sagte er benommen. „Alles war mir völlig gleichgültig, sogar mein Tod hätte mir nichts ausgemacht."
    Alaska atmete auf. Immerhin war Olw wieder einsatzfähig, und sie konnten zur MARIACHI zurückfliegen.
    Er berichtete Olw von der Entdeckung Romeos und Julias.
    „Es muß eine Strahlung sein, die etwa sechzig Meilen weit in den Tunnel reicht und von einem der beiden Schiffe ausgeht.
    Vermutlich handelt es sich um eine Schutzmaßnahme."
    „Die Roboter und Sie wurden davon nicht betroffen", stellte Olw fest. „Haben Sie eine

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