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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie? Ich will auch erfahren, was Ihnen auf der Fahrt widerfahren ist, denn Hanita hat bestimmt recht gehabt, als sie andeutete, wie sehr sie sich verändert haben. Sind es die Schatten gewesen, die Ihnen begegneten? Waren es drei Schattenwesen, die Sie stoppten?«
    »Hör auf…«
    »Nein, ich höre nicht auf. Ich habe recht, ich spüre es, daß ich recht habe, und Sie werden mir erzählen, wie es dazu gekommen ist. Wer Sie so verwandelt hat.«
    Vielleicht hätte sie es getan, vielleicht auch nicht. Ein anderes Ereignis lenkte mich ab.
    Es waren Schritte.
    Nicht hier unten, ich hörte die Geräusche am Ende der Treppe aufklingen. Begleitet wurden sie von einem Knirschen, dann erschien eine Gestalt auf den letzten Stufen, und meine Augen wurden groß, als ich sie erkannte.
    Es war Bill Conolly!
    Ich wollte seinen Namen rufen, dazu kam es nicht mehr, denn wenig später sah ich meinen Freund genauer an.
    Es war Bill, daran gab es nichts zu rütteln. Leider hatte er sich verändert. Nicht körperlich, er sah aus wie immer. Es war seine steife Haltung, die mich irritierte und dann die Tatsache, die ich kaum glauben wollte.
    Seine Pupillen bestanden nur mehr aus schwarzen Kreisen, und er sprach mit einer Stimme, die nicht ihm gehörte.
    »Hi, John…«
    ***
    Suko hatte sich von Bill getrennt, obwohl er nicht wußte, ob dieser Plan gut gewesen war. Rückgängig machen konnte er ihn nicht, er wollte das Beste versuchen.
    Suko durchsuchte mehrere Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite. Sie alle sahen irgendwie gleich aus, auch wenn sie sich oftmals von der Größe her unterschieden.
    Sie waren nicht möbliert, der Teppichboden war bereits verlegt und abgedeckt worden.
    Suko durchsuchte auch die Bäder.
    Nirgendwo fand er eine Spur von »Leben«.
    Trotzdem ging er davon aus, daß in diesen Mauern etwas existierte. Es mußte ihm feindlich gesonnen sein, sonst hätte er sich nicht diesem kalten Gefühl hingeben können.
    Ein Feind in der Nähe, der unsichtbar war.
    Für Suko war es zu merken, zu spüren, zu riechen und auch zu schmecken. Aus dem Unsichtbaren hervor wurde er beobachtet, und dann, wenn er die Schatten sah, überkam ihn der schnelle Eindruck, als würden sich diese bewegen. Entweder vor ihm fliehen oder sich aber noch tiefer in Wände und Boden zu drängen.
    Wo konnten sich Schatten verbergen? Wie kreativ waren sie? Schatten sind dunkel, und wo Licht ist, da waren sie ebenfalls. Aber sie konnten sich auch umstellen, denn die Schatten, die der Spuk produzierte, waren andere.
    Sie brauchten kein Licht, um existieren zu können. Sie waren einfach zur Stelle.
    Je mehr Zimmer Suko unter die Lupe nahm, um so unwohler wurde ihm. Er hatte längst das Gefühl, in einer Falle zu stecken oder zumindest aus dem Unsichtbaren hervor unter Kontrolle zu stehen, und das traute er dem Spuk ohne weiteres zu.
    Noch ein Zimmer, dann hatte er diesen Flur geschafft. Schon beim ersten Hinsehen fiel ihm auf, daß die Tür sich in der Größe von den anderen unterschied. Sie war etwas höher und auch breiter. Als er sie öffnete und Licht gemacht hatte, wunderte er sich über die warmen Töne, die ihm entgegenwehten.
    An den Wänden hatten sich die Lampen ebenso erhellt wie an der Decke. Das gesamte Zimmer wie auch der Flur und der separat liegende Schlafraum waren in dieses Licht getaucht. Suko hatte bei seinem Eintritt den Zentralschalter bedient.
    Er wunderte sich.
    Die Möblierung stand.
    Sessel, eine Couch, ein Tisch, ein Sekretär, der hohe Kleiderschrank, der beigebraune Teppichboden, es war eigentlich alles perfekt eingerichtet worden und wirkte trotzdem sehr kalt. Vielleicht deshalb, weil noch die Bilder an den Wänden und auch die Blumen fehlten.
    Der Inspektor hatte seine erste Überraschung schnell überwunden und wußte nun, in welch einen Raum er geraten war. Es war das Zimmer, das man als Demonstrationsobjekt ausgesucht hatte, für Besucher, die sich umschauen wollten und die dann später als Gäste zurückkehren sollten. Das war kein normales Doppelzimmer, sondern eine Junior Suite.
    Eines allerdings hatte diese Junior Suite mit den Doppelzimmern gemeinsam. Sie war ebenfalls leer.
    Weder ein Mensch noch ein Schatten kreuzte Sukos Weg.
    Mehrere Fenster ließen tagsüber das Licht hinein. Jetzt verfing sich die warme Innenbeleuchtung in den Scheiben und verwehrte dadurch einen Blick nach draußen.
    Suko schaltete das Licht aus, tauchte ein in die düstere Umgebung, wartete, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt

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