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0734 - Dem Wahnsinn nahe

0734 - Dem Wahnsinn nahe

Titel: 0734 - Dem Wahnsinn nahe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tatsächlich aber bestand sie ebenfalls nur aus Wellblech und aus altem Holz.
    Ich lächelte knapp und freudlos. »Da rührt sich ja nichts.«
    »Das Elend macht sie stumm. Ihr Schicksal hatte sie apathisch werden lassen. Bisher sind diese Verfluchten noch nicht von Fremden oder Offiziellen gesehen worden. Sie sind der einzige, der Sie zu Gesicht bekommen wird. Ich muß Ihnen ehrlich gestehen, daß ich meine Meinung geändert habe. Wenn Sie Reporter sind, gehen Sie damit an die Öffentlichkeit. Ich schaffe es nicht, denn ich bin verloren, aber Sie könnten der Mann sein, der es bringt. Das spüre ich. Sie stecken voller Energie. Sie werden es sich ansehen müssen und anschließend so schnell wie möglich flüchten, bevor der Mann mit dem kalten Gesicht erscheint. Versprechen Sie mir das?«
    »Sicher.«
    Schweigend setzte Olson seine Weg fort. Es waren ja nur ein paar Schritte.
    Vor uns duckte sich die Hütte. Sie fiel nach vorn hin ab und sah aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Auch hier umgab uns der Gestank. Das Zeug brannte mittlerweile in meinen Augen. Auch durch Wischen bekam ich es nicht weg.
    Der Eingang war nicht offen. Ein schmutziger Lappen hing davor, den Olson bereits umklammert hatte, ihn aber noch nicht zur Seite zog, sondern erst den Kopf drehte.
    »Beten Sie, Sinclair.«
    »Warum?«
    »Weil man diesen Anblick nur ertragen kann, wenn man glaubt.«
    »Kann sein.«
    Als er sah, daß ich es nicht tat, duckte er sich und zog den Lappen zur Seite.
    Vor mir betrat er die Hütte. Ich blieb ihm dicht auf den Fersen. Schon bald spürte ich die Wolke, die uns entgegenwehte. Sie war schrecklich, sie war ein einziger Schwaden, in dem sich zahlreiche Gerüche vereinigten.
    Es war mir persönlich unmöglich, einen bestimmten Geruch herauszufinden. Hier stank es nach Abfall, nach Verwesung und nach uraltem Moder sowie verfaultem Fleisch.
    Ich schüttelte mich und hielt den Atem an. In der Düsternis war nichts zu erkennen, höchstens die Schatten, die auf dem Boden lagen und sich nicht rührten.
    Der Schwede war stehengeblieben. »Es sind drei«, flüsterte er mir zu. »Drei…«, sagte er stockend, »ehemalige Menschen, wenn Sie verstehen. Ich möchte sie nicht mehr so bezeichnen.«
    »Mutationen«, sagte ich.
    Olson nickte. »Das… das könnte hinkommen. Ja, da haben Sie schon recht. Es ist der beste Ausdruck.«
    »Dann bitte.«
    »Sie haben eine Lampe, nicht?«
    »Ja.«
    »Schalten Sie das Ding ein.« Seine Stimme zitterte, und er bewegte ständig seine Hände. Er öffnete sie, er schloß sie, er wischte Schweiß von seinen Handflächen ab und schielte auf mich.
    Ich hielt die Leuchte in der Hand.
    »Strahlen Sie nach vorn.«
    Das tat ich auch.
    Als klarer und scharfer Tunnel zerriß der Lampenstrahl die drückende Finsternis. Wie ein Messer schnitt er hinein und holte das bedrückende Grauen hervor.
    Ich hielt den Atem an.
    Durch Zufall war der Kegel auf ein Gesicht gefallen. Was ich da sah, brachte mich fast zum Weinen, und ich dachte auch daran, daß mir das gleiche Schicksal bevorstehen konnte…
    ***
    Nein, ich spürte kein Entsetzen, obwohl ich stumm war, aber nicht vor Entsetzen, sondern vor Mitleid. In der Tat hatte ich mit diesen Kreaturen Mitleid. Sie waren so grauenhaft, so einmalig schrecklich, und das Schlimmste für mich war, daß sie noch lebten.
    Es war kein richtiges Gesicht. Ein Kopf ja, doch aus der Stirn wuchs eine Hand. Die Beine sah ich ebenfalls nicht, sie hatten ihren neuen Platz an den Hüften bekommen, und die Augen saßen schief.
    Sie schauten mich an.
    Sie zuckten nicht einmal, obwohl sie das helle Licht traf. Diese arme Kreatur nahm nichts mehr wahr, und ich sah den Fluch des Teleportings direkt vor mir.
    Das war der erste.
    Ich bewegte meine Hand nach rechts, so daß der Lichtbalken den zweiten ›Menschen‹ traf.
    Mitten aus seiner Brust schaute mir das Gesicht entgegen. Ein Gesicht mit einer Nase, mit einem Mund, mit dunklen Augen, in denen eine fürchterliche Qual stand.
    Die Augen bewegten sich, die Lippen ebenfalls. Schleim sickerte durch den Mundspalt. Er tropfte nicht immer nach unten. Ein Teil von ihm hatte sich bereits an den Lippen festgesetzt und war zu einer weißlichen Schorfschicht geworden.
    Arme und Beine waren normal, aber aus dem Hals wuchs etwas hervor, das wie ein in die Länge gezogener Tropfen aussah und mit einem Kopf nichts gemein hatte, obwohl auf ihn einige dunkle Haarbüschel klebten.
    Der Strahl wanderte weiter.
    Diesmal zitterte er, was

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