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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sonst...", wollte der Mann protestieren, doch Bull ließ ihn nicht ausreden.
    „Da unten lagern die gefährlichsten Waffen, die es in diesem Augenblick auf der Erde gibt. Wir können von Glück sagen, daß uns das Arsenal - und damit der Planet - noch nicht um die Ohren geflogen ist. Ich bin nicht bereit, ein weiteres Risiko einzugehen. Wir halten diese Stellung. Wir können nicht hinunter, aber auch die Aphiliker können den Raum nicht in Besitz nehmen. Daran werden wir sie hindern."
    Ein paar Minuten vergingen. Der Qualm drang nicht mehr in so dichten Schwaden wie zuvor durch die Öffnung, aber im Innern der Halle war der Dunst noch immer dick. Ein dritter Roboter wurde kurzzeitig sichtbar ... allerdings nicht kurzzeitig genug für die wachsamen Augen der Verteidiger. Bevor er sich zurückziehen konnte, erlitt er das Schicksal seiner beiden Vorgänger.
    Kurze Zeit später drang durch den Dunst eine Stimme herauf, eine unangenehme, harte Stimme, der die Natur die Qualität verliehen hatte, weithin hörbar zu sein. Sie kam durch die Öffnung, die der Einsturz der Wand geschaffen hatte.
    „Ergebt euch, ihr Narren!" rief die Stimme kalt. „Ihr seid von allen Seiten eingeschlossen. Eure Niederlage ist gewiß!"
    Ein grimmiges Lächeln spielte um Reginald Bulls Lippen. Diese Stimme kannte er. Er hatte sie oft genug in Nachrichtensendungen gehört.
    „Das ist Heylin Kratt, der Adjutant des Oberschurken persönlich", raunte er seinen Männern zu.
    Laut aber rief er in den Dunst hinab: „Gib dir keine Mühe, Kratt! Hier hast du es mit Männern zu tun, nicht mit aphilischen Memmen. In der Halle, die du durch dein Guckloch sehen kannst, lagern Waffen, mit denen ich die Erde in kleine Fetzen zerreißen kann. Bevor ich mich euch ergebe, werde ich das tun!"
    Heylin Kratt antwortete nicht. Es war eine Patt-Situation eingetreten, die beide Seiten mit Unbehagen erfüllte. Die Angreifer deswegen, weil sie Reginald Bulls Drohung ernst nehmen mußten ... und Reginald Bull, weil er am besten wußte, daß er seine Drohung niemals würde wahr machen können.
    Er entsann sich der Verteidiger, die auf der anderen Seite des Zentrums den Feind hinzuhalten versuchten, und rief über Mikrokom nach Leven Strout. Der aber meldete sich nicht.
    Von seinem Standort aus übersah Leven Strout durch den Spalt eines leicht geöffneten Schottes den leeren Raum, in dem Sulliman Cranoch mit dem feindlichen Unterhändler saß und Zeit herauszuschinden versuchte. Er hörte den dumpfen Klang ihrer Stimmen, konnte jedoch kein Wort verstehen.
    Plötzlich sah er, wie der feindliche Major stutzte. Er hob den linken Arm und führte das Handgelenk in die Nähe des Ohrs.
    Leven Strout war nicht sicher, was er tat, aber der Donner der Explosion und die Erschütterung des Bodens, die er vor kurzem wahrgenommen hatte, hatten ihn mißtrauisch gemacht.
    Er handelte instinktiv.
    „Sully!" rief er laut. „Verhandlung sofort abbrechen! Komm hierher!"
    Sulliman Cranoch mochte ein verschrobener Eigenbrötler zu sein, aber er hatte die Fähigkeit, Anweisungen auf Anhieb zu verstehen und zu befolgen. Der aphilische Major hatte das Handgelenk noch am Ohr - seinem Mikrokom lauschend, wie Leven Strout die Sache sah - da schoß Cranoch in die Höhe.
    Da er vermutete, daß der Aphiliker ihn nicht ungeschoren entkommen lassen würde, tat er für seine Sicherheit noch ein Übriges, indem er dem Major einen trockenen, kurzen Haken gegen den Kiefer donnerte, woraufhin der Aphiliker nach hinten kippte und vorerst lang ausgestreckt und reglos liegenblieb.
    Cranoch hetzte in langen, weiten Sätzen auf das Schott zu.
    Aber auch der Feind hatte offenbar seine versteckten Posten aufgestellt: Cranoch hatte erst die Hälfte des Weges zurückgelegt, da fauchte ein armdicker Blasterstrahl hinter ihm her. Er war hastig gezielt und fuhr zunächst zwei Meter seitwärts an dem Laufenden vorbei. Bevor der unsichere Schütze sein Ziel korrigieren konnte, hatte Leven Strout den Punkt angepeilt, von dem die Salve kam, und nahm sie unter Dauerfeuer. Das Schott glitt auf, Sulliman Cranoch sprang durch die Öffnung und befand sich somit vorläufig in Sicherheit. Von der gegenüberliegenden Seite des Raumes kam kein Feuer mehr, und der k.o.- geschlagene Major lag immer noch bewußtlos am Boden. Leven Strout überdachte blitzschnell die Möglichkeiten des weiteren Vorgehens. Seine blitzschnelle Reaktion auf das merkwürdige Verhalten des Majors hatte Sulliman Cranoch wahrscheinlich das Leben gerettet,

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