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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leute zurückzudrängen. Bull war noch nicht weit gekommen, da hörte er aus der Ferne schon das wütende Fauchen der Strahlwaffen.
    Er fand Leven Strout und vier Begleiter an einer Gangkreuzung, hinter einer Barrikade, die sie aus defekten Feindrobotern errichtet hatten. Die Wasserstofftanks der Mikromeiler, aus denen die Maschinenwesen ihre Lebensenergie bezogen, waren geleert worden, so daß auch bei einem Volltreffer keine Explosionsgefahr mehr bestand.
    Bull warf sich in Deckung.
    „Wie lange können Sie noch?" wollte er von Strout wissen.
    Der stämmige Mann zuckte mit den Schultern.
    „Unsere Verluste halten sich vorerst in Grenzen", antwortete er.
    „Aber ich fürchte, daß die Aphiliker in Kürze neue Roboter auffahren werden, denen wir mit unserem Störgeneratoren nichts mehr anhaben können. Dann geht das Theater erst richtig los."
    Reginald Bull nickte grimmig.
    „Lassen Sie Ihre Leute die Stellungen vorsichtig räumen, daß der Feind nichts davon merkt", befahl er. „Lemurische Roboter sollen die Verteidigung übernehmen."
    Leven Strouts Augen leuchteten kurz auf.
    „Haben Sie einen Durchschlupf gefunden?" fragte er.
    „Wir müssen einen suchen", antwortete Bull. „Ein feindlicher Stoßtrupp ist uns irgendwie in den Rücken gekommen. Ich möchte den Weg finden, den diese Leute benützt haben, allerdings vermute ich fast, daß sie nicht durch einen der regulären Eingänge gekommen sind, sondern direkt durch den Meeresboden."
    Strout war sichtlich überrascht.
    „Technisch wäre es kein Problem", sagte er. „Aber um einigermaßen zielsicher vorgehen zu können, hätten sie die Anlage des Stützpunkts kennen müssen. Und das ist..."
    Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen. Reginald Bull nickte gewichtig.
    „Richtig", pflichtete er bei, „das muß man annehmen. Ich weiß nicht, woher die Aphiliker ihre Kenntnis beziehen. Aber wenn sie wirklich durch den Meeresboden gekommen sind, dann kann man nicht mehr daran zweifeln, daß sie genau wußten, was sie hier vorfinden würden."
    Leven Strout gab die entsprechenden Befehle. In den Stellungen der Verteidiger wurden die lemurischen Roboter instruiert, dem Feind bis zum Letzten, Widerstand zu leisten.
    Dann begann der Rückzug. Unterwegs erläuterte Reginald Bull Strout und seinen Unterführern den aus der Not geborenen Plan.
    „Der Feind hat bislang noch keinen Versuch gemacht, auf anderen Etagen vorzudringen", erklärte er. „Der gesamte Stoßtrupp scheint sich auf dem Niveau des Bodens der Zentralhalle zu befinden. Sollte meine Hypothese richtig sein, wonach die Aphiliker durch den Meeresboden vorgestoßen sind, dann glaube ich den Weg zu kennen, den sie genommen haben.
    Es gibt da einen Spiralförmig gewundenen Gang, der aus dem Zentrum des Arsenals bis hinauf in die oberste Etage des Stützpunkts führt.
    Dort mündet er auf einen Platz, der knapp zweihundert Meter unter dem Grund des Ozeans liegt. Es muß nach meiner Ansicht möglich sein, diesen Gang von einer höheren Ebene, etwa drei bis vier Stockwerke über unseren Quartieren, zu erreichen. Damit wären wir dem Feind im Rücken und könnten ungehindert nach oben vorstoßen."
    „Und was dann?" erkundigte sich Leven Strout. „Wenn die Aphiliker durch das Ozeanbett gekommen sind, dann haben sie draußen irgendwo ein paar Tauchboote liegen. Vermutlich ist das obere Ende des Bohrlochs durch ein Energiefeld gegen die Wassermassen abgesichert. Sobald wir aus dem Loch hervorkriechen, sitzen wir wie die Enten auf dem ... auf dem ..."
    Er suchte vergebens nach einem passenden Vergleich, aber jeder wußte auch so, was er meinte.
    „Das ist ein Risiko, das wir auf uns nehmen müssen", gab Bull dem Einwand statt. „Allerdings halte ich es nicht für allzu groß.
    Heylin Kratt rechnet nicht damit, daß sein Bohrloch entdeckt wird.
    Unter diesen Umständen wäre er ein Narr, wenn er zusätzliche Truppen mitgenommen hätte, um das Loch zu schützen. Ich rechne damit, oben ein paar Boote unter einem Energieschirm vorzufinden. Aber die Besatzung an Bord der Fahrzeuge wird minimal sein."
    Hinter ihnen war das Fauchen schwerer Blaster zu hören - ein Zeichen, daß die lemurischen Roboter auf dem Posten waren.
    Nach kurzer Zeit erreichten sie das Gelände der OGN-Quartiere. Sylvia trat aus dem Meßraum.
    „Ich weiß noch immer nicht, woher die Strahlung kommt", sagte sie müde und verdrossen. „Aber sie wird von Minute zu Minute schlimmer."
    Vor kurzer Zeit hatte sich, von den kämpfenden

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