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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Rampe", sagte er.
    „Wenn wir jetzt die Blaster einsetzen, um durchzubrechen, werden die Aphiliker den Lärm hören", gab Leven Strout zu bedenken.
    Bull musterte ihn grimmig.
    „Ich habe nicht viel übrig für Leute, die stets den Teufel an die Wand malen", knurrte er halb spöttisch, halb ernst.
    „Auch nicht, wenn es zu Recht geschieht?"
    „Dann erst recht nicht", antwortete Bull, und das darauf einsetzende Gelächter nahm ein wenig von der Spannung, die sich in den Leuten aufgestaut hatte.
    Bull wußte, daß alles schnell gehen mußte. Die Wand durfte höchstens zwei Meter dick sein, oder sie würden drüben, auf der anderen Seite des Hindernisses, von den inzwischen herbeigeeilten Aphilikern empfangen werden. Unten, auf der Balustrade in der Zentralhalle, standen noch immer fünf Posten und hinderten Heylin Kratts Leute daran, durch die Halle weiter vorzudringen.
    Diese Leute durfte man nicht vergessen. Wenn der Durchbruch gelang, mußte gewartet werden, bis sie sich vom Gegner abgesetzt hatten.
    Drei Mann traten vor und zielten mit den Mündungen ihrer Waffen auf die Wand. Sie hatten die Blaster auf schärfste Bündelung gestellt und hatten die Absicht, mit den wie Schweißbrenner arbeitenden Geräten Blöcke aus dem Gußmaterial der Wand zu schneiden. Auf diese Weise hoffte man, am schnellsten vorwärtszukommen.
    „Fertig ...!" befahl Reginald Bull. „Feuer...!"
    Aber es kam nicht so, wie er es geplant hatte. Noch bevor die Blaster zu arbeiten begannen, gellte ein wilder Schrei durch den Gang. Jemand rief: „Sie kommen! Deckung!"
    Eine Salve fauchte durch den Gang heran. Sie kam aus der Waffe eines K5-Roboters, der sich soeben um die Gangbiegung geschoben hatte. Bulls Truppe bestand aus kampferprobten Leuten, aber diese Überraschung war zu niederschmetternd, um im Handumdrehen überwunden zu werden. Verwirrung entstand.
    Reginald Bull, der sich am Gangende aufgehalten hatte, kämpfte sich durch die Reihen derer, die hinter ihm standen.
    Männer, die nicht mehr aus noch ein wußten, verstellten ihm den Weg.
    Er trieb sie mit wütenden Faustschlägen auseinander und schrie sie an: „Deckung! Verteilt euch auf die Räume rechts und links! Wehrt euch, ihr Narren!"
    Allmählich begriffen die Leute, was zu tun war. Reginald Bull kauerte in einer leeren Öffnung. Den Gang herab kam eine breite Reihe von Ka-fünfern. Es gab keinen Zweifel: Heylin Kratt hatte Lunte gerochen und zur Verfolgung angesetzt. Der Teufel mochte wissen, wie er die Zentralhalle umgangen hatte, um den Antigravschacht zu erreichen.
    Bull blickte hinüber zur anderen Seite des Ganges. In einer Öffnung, die mit der seinen auf gleicher Höhe lag, hockte Leven Strout, den schweren Blaster im Anschlag. Mit grimmigem Lächeln erwiderte er Bulls Blick. Mitten im Gang lag ein Mann, den die erste feindliche Salve gefällt hatte. Er lebte nicht mehr.
    Reginald Bull riß die Waffe in die Höhe und feuerte. Die Roboter verschwanden hinter einer wabernden Feuerwand.
    Mehrere Explosionen ertönten. Qualm füllte den Gang und nahm dem Schützen die Sicht. Undeutlich sah er die Gestalten weiterer Roboter. Er schoß, seines Zieles nicht mehr ganz sicher, und wußte doch, daß er Heylin Kratt damit keine ernsthaften Verluste zufügte. Die Ruinen der Roboter würden den Gang bald versperren. Inzwischen aber drangen Kratts Leute durch die Wände der den Gang begrenzenden Räume vor - Zwischenwand um Zwischenwand, bis sie mitten in den Hallen standen, in denen die Immunen Deckung gefunden hatten.
    Bull wollte seinen Leuten eine entsprechende Warnung zurufen, als dort, wo die Trümmer der vernichteten Ka-fünfer sich im Qualm türmten, die Entwicklung der Dinge einen neuen Gang zu nehmen begann.
    Er sah deutlich, wie ein noch intakter Roboter, die Waffenarme vom Schuß erhoben, sich plötzlich umwandte und nach rückwärts zu feuern begann. Vor lauter Überraschung kam sein eigener Schuß zu spät. Das Maschinenwesen war bereits wieder im Qualm verschwunden, als er abdrückte, und die Salve ging daneben.
    Aus der Rauchwand drangen plötzlich gellende Schreie.
    Ein wildes Feuergefecht setzte ein. Reginald Bull sah grelle Blitze durch den Qualm zucken, aber er hatte keine Ahnung, gegen wen Heylin Kratts Leute dort kämpften. Immerhin erkannte er die einmalige Chance, die dieser Zwischenfall bot. Jetzt oder nie hatte er mit seinen Leuten die Gelegenheit, sich aus der Falle zu befreien, in der sie der unerwartete Angriff der Aphiliker eingeschlossen

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