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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesetzgebenden Körperschaft und dem Volk des Solaren Imperiums verliehen wurde. Sie können sich seiner durch den Tod oder durch ein von dem zuständigen Gremium akzeptiertes Rücktrittgesuch entledigen. Sie stehen lebendig vor mir, also scheidet die erste Möglichkeit aus.
    Und ein Rücktrittsgesuch haben Sie, glaube ich, auch noch nicht eingereicht, oder?"
    „Nein", grollte Bull. „Aber der Titel klingt so wertlos ..."
    „Das ist das Schlimme an euch Ungläubigen", dröhnte Ironsides Stimme, wobei er lustig mit den Augen zwinkerte: „Ihr gebt die Hoffnung zu früh auf, werft die Flinte zu rasch ins Korn!"
    Ohne weitere Worte brachen Bull und der Mönch auf. Im Laufe der nächsten Stunden lernte Reginald Bull zunächst, daß die Organisation „Logik des Glaubens" auf der Ebene der ehemaligen Tiefgeschosse und Keller ein Verkehrssystem angelegt hatte, das mit den öffentlichen Transportmitteln der irdischen Großstädte keinen Vergleich zu scheuen brauchte. Es gab hier unten mit Rollsteigen ausgelegte Gänge, breite Straßen, über die mit Anti-gravtriebwerken ausgestattete Fahrzeuge huschten, gleitende Rampen und Antigravschächte. Der Verkehr, der sich hier abspielte, war dicht und dennoch wohlgeordnet. Die üblichen Anlaufschwierigkeiten der Aphilie, die daher rührten, daß jeder auf Kosten des ändern seinen Vorteil zu erringen suchte, schienen sich hier nicht auszuwirken.
    „Ihre Leute sind ohne Ausnahme Aphiliker, nicht wahr?"
    forschte Bull.
    „Ich bin die einzige Ausnahme ... soweit ich weiß", bestätigte Ironside. „Sie müssen bedenken, daß zu meiner Organisation in allen größeren Städten der Erde insgesamt achtzehn Millionen Menschen gehören. Ich kann sie einfach nicht alle kennen."
    „Achtzehn Millionen ...?" staunte Bull. „Wie halten Sie die alle bei der Stange?"
    „Durch die Logik des Glaubens", antwortete Ironside ernst.
    „Und was ist das?"
    „Darüber wollen wir uns später unterhalten. Vorerst gibt es einiges zu besichtigen."
    Im Laufe des Tages sah Reginald Bull Werkhallen, in denen Personal-Identifizierungskodegeber nach den Spezifikationen der offiziellen Fertigung hergestellt wurden. Funkstationen, von denen aus über komplizierte Kodegeräte, Zerhacker und Raffer ein ungestörter Funkverkehr mit anderen Stützpunkten der Organisation unterhalten wurde, große, mit Sonnenlampen erhellte Hallen, auf deren mit echtem Gras bewachsenen Böden gesund aussehende Kühe weideten, Obstgärten, die ebenso unter dem Glanz künstlicher Sonnen lagen, und schließlich Schulungsräume, in denen neue Mitglieder in den Grundsätzen und Leitmotiven der „Logik des Glaubens" unterwiesen wurden.
    Am späten Nachmittag zogen die beiden Männer sich in Vater Ironsides Privatquartier zurück, das bemerkenswert spartanisch eingerichtet war und - in eigenartigem Gegensatz zu dem großen Kruzifix, das eine der kahlen Wände beherrschte -in der Hauptsache technische Gerät enthielt, Kommunikationsmechanismen zumeist, mit deren Hilfe sich der Mönch über die Ereignisse außerhalb seiner Wohnung auf dem. laufenden hielt.
    Eine kleine, primitive Servierautomatik fuhr erfrischende Getränke auf. Ironside sagte: „Sie haben Fragen, nehme ich an."
    „Nur eine", antwortete Bull.
    „Und die heißt...?"
    „Wie haben Sie das alles fertiggebracht?"
    Ironside zögerte zunächst mit der Antwort.
    „Die einfachste Erklärung würden Sie nicht akzeptieren", sagte er schließlich: „Ich habe Hilfe gehabt, mächtige Hilfe. Da Sie damit nichts anfangen können, muß ich in Einzelheiten gehen.
    Sie wissen, was die Aphilie propagiert? Die Vernunft beherrscht die Welt, der Vernünftige sein Schicksal!"
    Reginald Bull nickte.
    „Ja, ich kenne die Schlagworte."
    „Denen, die in der Tat vernünftig sind, besagen sie viel und scheinen die reine Wahrheit zu enthalten. Es gibt Menschen, deren Bewußtsein fast nur noch aus Intellekt besteht. Menschen, die im Leben des Alltags die unvernünftigen Triebe unterdrücken und ausschließlich rational handeln können. Für diese Menschen sind die Schlagworte gemacht. An ihnen werden sie wahr.
    Aber wie viele Menschen gibt es, deren Intellekt nicht so großartig ausgestattet ist?
    Wie viele Menschen gibt es, in deren Bewußtsein beim Verlust der Emotionalität der Instinkt die Herrschaft übernahm ?.
    Wie viele Menschen, die nicht rein vernünftig handeln können, die in jeder Sekunde ihres wachenden und schlafenden Daseins Angst empfinden? Die sich gejagt vorkommen?"
    Er

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