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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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unter Schock stand.
    »Hast du das auch bemerkt?«, flüsterte sie.
    Die Hexe hielt die Hände mit den Handflächen nach oben, ein caltarisches Nicken.
    »Die Seelen-Tränen«, flüsterte Seanzaara ebenso leise zurück. Laut verkündete sie:
    »Die Anklage wird verschoben! Die Versammlung ist aufgelöst!«
    ***
    »Und du bist sicher, dass es dieser Avenge war?«, vergewisserte sich Teri zum wiederholten Mal. »Nur anhand seiner schwarzen Kleidung kannst du ihn kaum identifizieren…«
    »Ganz sicher war er es«, bestätigte Zamorra. »Die dunkelblonden, zurückgekämmten Haare, seine bleiche Haut und nicht zuletzt die grünen Augen… Teri, das muss Avenge sein!«
    »Gut, wir drehen uns im Kreis. Wie die Katze, die dem eigenen Schwanz hinterher jagt statt dem Spielzeug.« Teri überlegte. Wer sie sah, schätzte sie auf knapp 20 Jahre. Dabei war sie um einiges älter. Wie alt, das hatte Zamorra bis heute noch nicht in Erfahrung bringen können. Sie war eine bildschöne Frau, und ihr roter, sehr knapp geschnittener Overall stand ihr hervorragend.
    Sie erhob sich aus dem bequemen Sessel und ging einige Schritte zur Tür hin und wieder zurück. Zamorra blickte aus seinem Sessel auf, enthielt sich aber eines Kommentars.
    »Als wir in der Vergangenheit waren, was ist uns da aufgefallen?«, fragte Teri.
    »Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst?«, stellte Zamorra eine Gegenfrage.
    »Das weiß ich selbst noch nicht«, bekannte die Silbermond-Druidin. »Irgendetwas muss doch damals geschehen sein, was mir mein Gefühl oder mein Unterbewusstsein sagen will…«
    »Moment mal!« Jetzt hatte sie Zamorra mit ihrer Nervosität angesteckt. »Merlin schickte uns ins Jahr 1582, weil diese Seelen-Tränen dort versteckt wurden.«
    »Aber das Jahr hatte damals nichts damit zu tun«, behauptete Teri. »Das hatten die Caltaren zufällig gewählt.«
    »Sie kamen mit den caltarischen Regenbogenblumen dort an, um die Tränen zu verstecken…«, überlegte Zamorra laut. »Danach…«
    »Stopp!« Teri blickte Zamorra scharf an. »Sie gaben ihren Regenbogenblumen die Bezeichnung Transportblumen…«
    »Ja, und?«
    »Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff!« Mit einem Mal war Teri sehr aufgeregt, ihre Augen leuchteten. »Überlege doch einmal! Die Regenbogenblumen! Vielleicht können wir damit zu Avenge oder nach K'oandar gelangen.«
    Zamorra hieb sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    »Klar, die Regenbogenblumen! Daran habe ich noch nicht gedacht«, gab er zu. »Aber die Transportblumen der Caltaren wiesen Unterschiede zu den unseren auf. Wenn sie anders zu aktivieren sind…«
    »Was wir erst ausprobieren müssen…«
    Zamorra zog sich eine Lederjacke an, die im Westernlook mit Fransen besetzt war und damit ein paar weißmagische Schutzsymbole verdeckte. Schließlich wussten sie nicht, wie das Wetter auf K'oandar war, wenn sie überhaupt bis dorthin kamen, noch, was sie dort erwartete. Deshalb versenkte er schnell noch einige weißmagische Hilfsmittel in den Taschen. Als wichtigste Hilfe neben dem Amulett griff er nach seinem Dhyarra 4. Ordnung und steckte ihn ein. Außerdem schob er noch Horans magisches Armband in eine Tasche.
    Sorgen um eine Giftatmosphäre oder erhöhte Gravowerte machten sie sich nicht. Sie wussten von dem Zusammentreffen mit Kroan und An'dean in der Vergangenheit, dass K'oandar eine Sauerstoffwelt mit erträglichen Schwerkraftwerten war.
    Sie ließen eine Nachricht für Nicole Duval zurück. Zamorras Partnerin sollte erfahren, wie weit sie mit ihren Nachforschungen gekommen waren.
    In einem Kellergewölbe von Château Montagne blühten ganzjährig unter einer freischwebenden Mini-Sonne Regenbogenblumen. Diese fantastischen Pflanzen tauchten in keinem biologischen Lehrbuch auf. Ihre Blüten welkten nie, sie befanden sich das ganze Jahr über in voller Pracht. Wie das funktionierte, blieb bis heute unklar, ebenso, wer die freischwebende Mini-Sonne hier unten installiert hatte.
    Wer zwischen die Blumen trat und eine exakte Vorstellung von seinem Zielort oder seiner Zielperson hatte, trat zwischen den dortigen Blumen wieder ins Freie. Der Transport erfolgte ohne Zeitverlust. Beim Transport war es unerheblich, ob sich das Ziel auf der gleichen Welt befand oder in einer anderen Dimension.
    Teri Rheken und Zamorra traten zwischen die Blütenkelche. Zamorra übernahm dabei die Aufgabe, ihren Zielort an die Regenbogenblumen zu übermitteln.
    Er ließ in seinen Gedanken ein Bild von Avenge und den Seelen-Tränen

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