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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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hätten diese Tortur nicht überleben dürfen. Aber warum waren noch alle am Leben?
    »Siehst du! Sie hat… verhindert, dass sie… gestorben sind«, sagte An'dean, der Kroans Sprachlosigkeit richtig deutete. »Aber ich habe… vorhin auch… etwas gespürt. Es war, als… ob D'Halas Tränen gerufen hätten.«
    »Dasselbe habe ich auch vernommen«, bestätigte Kroan.
    Der Lärmpegel um Seanzaara nahm zu. Kroan und An'dean bewegten sich wieder zu der Hexe hin.
    Seanzaara befand sich immer noch im Streitgespräch mit den verbliebenen Versammelten. Sie wies darauf hin, dass sie vor wenigen Minuten Kontakt mit den verschollenen Seelen-Tränen hatte. Die meisten der etwa 200 verbliebenen Caltaren beschworen sie, mit ihren Experimenten aufzuhören.
    »Wenn das so weitergeht, dann ist das Mosaik des Todes das Mosaik unseres Todes«, behauptete eine Frau aus der Menge.
    Seanzaara wollte nichts davon hören.
    »Das ist die einzige Möglichkeit, unsere Welt zu retten«, widersprach sie. »Anstatt, dass ihr mir dabei helft, höre ich nur Vorhaltungen.«
    Dem konnte Kroan ausnahmsweise zustimmen. Auch wenn er mit der Art und Weise, wie Seanzaara vorging, nicht einverstanden war.
    »Ich bin dafür, diese Versammlung ganz aufzulösen«, sagte Keanor. »Wichtiger ist doch, dass wir uns zuerst um den Ruf der Seelen-Tränen kümmern.«
    »Dafür müssen wir ins Hochland von B'oran«, ergänzte Kroan. »Und dort kennt sich niemand von uns aus.«
    »Das ist ein Grund«, sagte Seanzaara. »Aber kein Hindernis.«
    Dann versetzten sie sich mittels eines distanzlosen Schrittes zum Hochland von B'oran, ohne weiter auf die Versammelten zu achten.
    ***
    Das Licht der Doppelsonne schmerzte in seinen Augen. Zu dieser Jahreszeit schien mehr die weiße Sonne auf K'oandar. Der Himmel war wolkenverhangen. Die Farben dieser Welt wirkten auf ihn irgendwie verdreckt. Alles sah irreal aus.
    »Das ist ja pervers«, knurrte Luc Avenge und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. »Kein Wunder, dass die Caltaren beim damaligen Einsatz auf der Erde so aggressiv waren.«
    Er trat aus dem magisch erzeugten Weltentor und besah sich die Umgebung. Das Tor ließ er sichtbar erlöschen, dennoch war es nicht verschwunden. Bei einem Elektrogerät würde man diesen Zustand Stand-by-Modus nennen.
    Auf einen Gedankenbefehl von ihm würde das Tor wieder entstehen. Avenge hatte extra an diese Rückversicherung gedacht.
    Er befand sich am Fuße eines Gebirges. Eine weite Hochebene breitete sich vor ihm aus. Am Horizont lag eine Bergkette im Nebel.
    »Wie idyllisch«, murmelte er grinsend und fuhr sich mit der Hand über die dunklen Haare. Seine Augen waren grau, wie immer, wenn er keine Magie anwendete.
    Einige größere Steinhaufen lagen auf der Hochebene. Avenge suchte sich einen dieser Haufen aus und setzte sich darauf. Er wollte zuerst die Umgebung telepathisch sondieren. Die weiteren Schritte würden sich ergeben.
    Nach kurzer Zeit hatte er die nötige Konzentration für diese Aufgabe. Sein Geist flog regelrecht über das Land. Er befand sich hier in einer fremden Umgebung und musste dementsprechend vorsichtig agieren.
    Die ersten Gedankenfetzen vernahm er erst in weiter Entfernung. Einfache Gemüter, die keine Magie verwendeten und deren Leben sich um den Erwerb des täglichen Essens drehte.
    Weiter ging die telepathische Rundreise über K'oandar und lernte diese Welt immer besser kennen.
    Sehr viele Bewohner schien dieser Planet nicht zu besitzen. Avenge hatte Mühe, ein stimmiges Bild über die gegenwärtige Lage zu erhalten. Eins fand er schon nach kurzer Zeit heraus: Viele Caltaren schienen in einer Art Clangemeinschaft zu leben. Man kapselte sich von der nächsten Gruppe ab und versuchte, so gut wie möglich für die eigenen Leute zu sorgen.
    Er schätzte, dass die Caltaren in ihrer technischen Entwicklung mit dem beginnenden 16. Jahrhundert der Erde gleichzusetzen waren.
    Nach einer Stunde beendete er die telepathische Observation. Er packte einige Brote und eine Flasche Wasser aus dem mitgenommenen Rucksack.
    »Brotzeit auf K'oandar«, kommentierte er, nachdem er die letzten Krümel vertilgte. »Übernachtung und Halbpension umsonst.«
    Nachdem er sich gesättigt hatte, wurde er wieder ernst. Erneut begann er mit seinen Beobachtungen.
    Auf einer anderen Hochebene, weit von ihm entfernt, fand gerade eine Anklage statt. Es ging um zwei Männer mit Namen Kroan und An'dean.
    Bei der Nennung der beiden Namen horchte Luc auf. Diese Männer kannte er seit den

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