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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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halten.
    Heute war nicht Normalerweise! Seine ausgestreckte Hand blieb leer.
    Das Meer aus zerstörtem K'oandarboden wogte auf. Es bildete kleine Wellen, die an das noch unzerstörte Ufer schlugen. Teri und Zamorra traten einige Schritte zurück, um auf sicherem Grund zu stehen. Erstaunt bemerkten sie, dass die Wellen größer wurden.
    »Wahnsinn! So etwas habe ich noch nie gesehen«, kommentierte Teri das grandiose Schauspiel.
    An’dean erschien neben ihnen. Er hatte sich mittels distanzlosem Schritt hierher versetzt.
    »Seanzaara schickt… mich«, sagte er. »Kommt sofort zurück, bevor… euch das Nichts des… Schlundes verschlingt.«
    Zamorra drehte sich um, er zeigte mit der Hand zu dem riesigen Krater.
    »Mein Amulett ist verschwunden!«, rief er. »Ich muss es suchen.«
    »Aber doch nicht… dort!« An'dean war entsetzt über Zamorras Starrköpfigkeit.
    »Wo denn sonst?«, lautete Zamorras Frage. Er öffnete den Verschluss seiner Jacke, steckte die Hand in die Seitentasche und umschloss den Dhyarra.
    »Auf dem… Hügel«, antwortete der Gesichtslose.
    »Ich glaube, An'dean hat recht. Gehen wir wieder hoch zu den anderen«, schloss sich Teri an. Sie stand einige Meter hinter Zamorra und betrachtete angeekelt das Zerstörungswerk des Schlundes.
    »Aber Merlins Stern ist noch nicht hier«, wandte Zamorra ein.
    »Er wird dich beim nächsten Ruf auch dort oben finden«, war sich die Druidin sicher.
    »Ich habe ihn schon gerufen…«, erklärte Zamorra.
    Teris Augen wurden groß. »Oh-Oh, das ist aber gar nicht gut!«
    Im nächsten Augenblick kam eine haushohe Welle aus dem Schlund auf sie zu. An'dean und Teri Rheken verschwanden mittels ihrer magischen Begabung. Teri war zu weit von Zamorra entfernt, dass sie ihn in den zeitlosen Sprung mitnehmen konnte, als sie aus einem Reflex heraus handelte. Erst als sie auf dem Hügel neben Keanor stand, kam ihr zu Bewusstsein, das die Welle gerade dabei war, Zamorra zu überspülen.
    Verdammt, ich habe ihn im Stich gelassen!, hämmerten die Gedanken hinter ihrer Stirn.
    Sie wollte erneut hinunterspringen, um Zamorra zu helfen. Während sie sich konzentrierte, bemerkte sie, dass jemand sie an ihren Schultern schüttelte.
    »Tu es nicht!«, wurde sie von Keanor angeschrien. »Sonst geht es dir so wie ihm!«
    Mit schreckgeweiteten Augen sah die Silbermond-Druidin auf die Stelle, an der sie vor wenigen Sekunden gestanden hatte - und an der sich Zamorra noch aufhalten musste.
    Das Ufer war dort von der Welle des Schlunds überschwemmt worden.
    Nur ein blau-grün-graues Schimmern verriet noch, wo der Meister des Übersinnlichen gestanden hatte und jetzt sein Leben aushauchte…
    ***
    »Zamorra soll tot sein?« Der uralte Mann mit den ewig jungen Augen zuckte zusammen, als er Teris Trauergedanken empfing. Es war fantastisch, aber er hatte über die Entfernung von vielen Lichtjahren Telepathie-Verbindung mit K'oandar.
    »Das glaube ich nicht! Er ist schon aus so vielen Gefahren, die tödlich schienen, wieder herausgekommen…«
    Er verstummte, als ihm klar wurde, dass er sich selbst Trost zusprechen wollte. Seine ewig jungen Augen funkelten nicht mehr. Sie verblassten und ließen ihn dadurch so alt aussehen, wie er in Wirklichkeit war.
    Tief atmete er ein und versuchte, die Trauer für die nächsten Minuten abzuschütteln.
    Er hatte eine von D’Halas Tränen aus Avenges Versteck entwendet, um damit die drohende Entropie auf der Erde zu stoppen. Es hatte ihn eine Menge Arbeit gekostet, mit der Träne zu arbeiten, aber schlussendlich war er erfolgreich gewesen.
    »Aber das ist noch nicht alles«, murmelte er. »Der Zerstörungsvorgang wurde gestoppt, doch der Boden, der zerstört wurde, muss erst noch entseucht werden… Sonst war beim kleinsten magischen Funken alles umsonst!«
    Und wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, dann zahle ich den Caltaren ihre Hilfe mit Zins und Zinseszins zurück! Sie wissen zwar noch nichts davon, dass sie mir mit ihren »Leihgaben«, geholfen haben, aber bisher konnte noch niemand sagen, dass ich undankbar bin…
    Bedauernd schaute er auf die ausgeglühte Seelen-Träne. Sie leuchtete nicht mehr in Pastelltönen aus sich heraus. Eine schmutziggraue Farbe zeigte an, dass sie nicht mehr lebte. Kurz darauf wurde sie durchsichtig und verwehte wie Rauch im Wind.
    »Schade, wirklich sehr schade«, sagte er traurig. »Aber dein Tod war nicht umsonst, das verspreche ich dir…«
    Wie wird Nicole Duval reagieren, falls Zamorra wirklich tot ist? Nein,

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