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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allein und isoliert von den anderen, die nicht an den Vhrato glaubten. Sie machten uns zum Gespött nicht nur der Terraner, sondern auch aller anderen Völker, die dort vertreten waren. Unsere kleine Kirche wurde eines Nachts niedergebrannt, und das war der Zeitpunkt, an dem wir uns zur Flucht entschlossen. Einige von uns waren der Meinung, im Raum seien wir dem Vhrato näher als auf dem Planeten.
    So trieben wir das kleine Schiff auf und starteten. Wir waren eine kleine, glückliche Gemeinde, und wir wußten, daß wir richtig handelten. Ich will nicht vergessen zu erwähnen, daß man uns sogar verfolgte, weil man uns die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mißgönnte. Aber wir konnten ihnen entkommen.
    Nach zwei Linearetappen, die ich ohne technische Hilfsmittel jetzt nicht mehr rekonstruieren kann, fiel der Linearantrieb aus.
    Wir hatten keine Techniker an Bord, also flogen wir mit einfacher Lichtgeschwindigkeit weiter. Vor uns, etwa sieben Lichtjahre entfernt, stand eine gelbe Sonne, und die letzten möglichen Messungen hatten ergeben, daß sie von unbewohnten Planeten umkreist wurde - oder wird. Obwohl wir ohne Energieverbrauch flogen, gingen die Reserven zu Ende.
    Klimaanlagen, Heizung, Lufterneuerung und die notwendigsten technischen Einrichtungen verschlangen zuviel.
    Wir begannen zu begreifen, daß wir verloren waren.
    Doch wir geben die Hoffnung nicht auf. Vater De Monde liest uns täglich aus dem ,Buch des Vhrato' vor, das er selbst verfaßte.
    Seine Worte geben uns Kraft und stärken den Glauben.
    Die Lebensmittelvorräte würden noch einige Zeit reichen, aber wir frieren, und die Atemluft wird stieckig. Die Funkanlage ist längst ausgefallen, so daß wir auch keinen Notruf aussenden können.
    Ich habe heute einen Entschluß gefaßt, denn ich kann das Leiden meiner Brüder und Schwestern nicht mehr länger mitansehen.
    Ich werde die Luke öffnen, damit die Luft aus dem Schiff entweichen kann. Vater De Monde soll noch seine letzte Predigt halten, denn heute - das ist der achte September 3510, - ist es soweit.
    Sie sind alle in ihre Kabinen gegangen, um zu schlafen. Ich bin allein in der Zentrale. Vor mir, sieben Lichtjahre entfernt, sehe ich die gelbe Sonne, die unsere Rettung bedeutet hätte. Der Vhrato ist nicht gekommen.
    Ist unser Glaube deshalb falsch gewesen?
    Mit dem letzten Rest der noch vorhandenen Energie werde ich die Luke öffnen können.
    Ich weiß nicht, wer diese kurze Aufzeichnung finden wird, und wann. Vielleicht wird eine Ewigkeit vergehen, vielleicht nur Monate. Laßt unser Schiff so, wie es bald sein wird. Es wurde unser Sarg, und die Ruhe der Toten soll nicht gestört werden. In einer Minute werden wir tot sein...
    Vater Perandez Doran Oberhaupt der Sekte von der Wiederkehr des Vhrato."
    Ras Tschubai klappte das dünne Buch zu und legte es neben sich auf den Tisch.
    „Das geschah vor siebzig Jahren, Senco. So lange glauben Menschen bereits an den Vhrato. Es wird Zeit, ihnen die Wahrheit zu sagen."
    Der Emotionaut nickte langsam vor sich hin.
    „Jeder Glaube verlangt Opfer", sagte er schließlich. „Doran und seine Anhänger hätten früher oder später ihre Welt verlassen, wenn vielleicht auch aus anderen Motiven. Sie waren Außenseiter ihrer Gesellschaft. Das soll nicht bedeuten, daß ich ihren Tod nicht bedauere, ich will damit nur ausdrücken, daß wir künftig vorsichtiger sein müssen. Ich gebe dir recht: wir müssen aufhören mit dem Gespensterspiel, doch ich fürchte, es ist heute noch zu früh dazu. Lösen wir erst das Hauptproblem und ergänzen die Vorräte. Dann hören wir, was Atlan zu sagen hat, er kennt sich mit den neuen Verhältnissen besser aus als wir."
    „Ist die zweite Etappe programmiert?"
    Anrat lächelte.
    „Wir sind bereits unterwegs ..."
    Insgesamt unternahmen sie drei gezielte Linearflüge, dann erreichten sie ihr Ziel.
    Vor ihnen stand eine dunkelrote und schwachleuchtende Sonne von geringem Durchmesser im Raum.
    Die Sonne Kennkant wurde von drei Planeten umlaufen, der zweite hieß Sormora und war eine feuchtheiße Urwelt mit tropischem Klima. Seine Oberfläche bestand aus riesigen Sumpfmeeren, verfilzten Urwäldern und zahllosen tätigen Vulkanen. Im Wasser entstand das erste Leben.
    Niemand hätte vermuten können, daß die Terraner ausgerechnet auf dieser Welt eine so wichtige Nachschubbasis errichtet hatten. Sie hatten dafür ein Gebiet gewählt, das festen Boden und keine vulkanische Tätigkeit garantierte.
    Tief unter der Oberfläche von Sormora

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