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0737 - Asha Devis Höllenfahrt

0737 - Asha Devis Höllenfahrt

Titel: 0737 - Asha Devis Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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sagte Shiva und deutete auf den Dreizack, dessen Spitzen immer noch leuchteten. »Die drei Spitzen des Trisula verkörpern drei Aspekte der Göttlichkeit: Schöpfung, Bewahrung und Zerstörung. Damit die Harmonie bewahrt bleibt, müssen alle drei Eigenschaften zum Tragen kommen.«
    »Was bedeutet das?«, forschte Zamorra.
    »Du wirst neues Leben schaffen, Zamorra. Das ist die Schöpfung. Du wirst das Gleichgewicht von Gut und Böse wieder hersteilen. Das ist die Bewahrung. Und du wirst zerstören, nämlich die übermächtig gewordenen Kräfte der Dunkelheit« Der Gott machte eine Handbewegung, als wolle er die Erklärung beiseite schieben. »Doch nun genug geredet! Du wirst dringend gebraucht! Komm!«
    Der Dämonenjäger griff mit der rechten Hand nach dem Dreizack. Shiva nahm Zamorra bei der Linken und zog ihn hinter sich her - in die Unsichtbarkeit.
    Jedenfalls waren das Trugbild des Gottes und Zamorra vor Nicoles Augen plötzlich verschwunden. Es war kein Dimensionstor aufgegangen, soweit man es erkennen konnte. Auch magische Energie war für die erfahrene Dämonenjägerin nicht spürbar.
    Shiva und Zamorra waren einfach verschwunden, als wären sie niemals dort gewesen.
    Nur Merlins Stern war in der Zehntelsekunde des Verschwindens auf den Teppiohboden gefallen.
    Nicole ging in die Knie, hob das Amulett auf und hängte es an der Kette sich selbst um den Hals.
    Sie drückte ihrem Gefährten die Daumen, dass alles gut ging…
    ***
    Kurz vorher
    Asha Devi blickte auf.
    Ravana, der grausame Dämonenkönig der Rakshasas, hockte immer noch auf seinem Felsenthron. Von dort aus hatte er einen Panoramablick auf die Kampfarena, die zu seinen Füßen entstanden war.
    »Du sollst ja so eine gute Kämpferin sein, Asha Devi«, sagte der Schwarzblütige verächtlich. »Nun, wir werden sehen… Da!«
    Er streckte einen seiner Arme aus und warf eine Waffe vor Asha Devi in den Sand. Es war eine Art Entersäbel, kurz und mit sehr breiter Klinge.
    Instinktiv griff die Polizistin nach der Blankwaffe. Obwohl sie den Säbel von einem Dämon bekommen hatte, war es ein gutes Gefühl, sich endlich wieder verteidigen zu können. Insgeheim wusste Asha Devi natürlich, dass ihr Pseudokörper nur funktionierte, wenn Ravana es wollte.
    Aber sollte sie vielleicht klein beigeben?
    Niemals!
    Während der Dämonenherrscher ihr den Säbel zugeworfen hatte, war das Tor in der Arenawand noch weiter in die Höhe gegangen.
    Eine Gestalt stapfte in den Sand des Kampfplatzes.
    Asha Devi riss die Augen auf.
    Sie hatte erwartet, dass Ravana ein Ungetüm auf sie hetzen würde. Eine blutrünstige, mutierte Dämonenbestie, die nur aus Reißzähnen und Klauen bestand.
    Aber das war nicht der Fall.
    Ein Mann trat ihr entgegen. Er trug die traditionelle Tracht eines Kalaripayat-Kämpfers. [7] Sie bestand eigentlich nur aus einem Lendenschurz, und einer eisernen Klaue an der rechten Hand. Damit konnte man dem Gegner besonders gemeine Verletzungen zufügen. Einige Narben auf dem kahl geschorenen Schädel des Mannes waren der beste Beweis dafür.
    Die Dämonenpolizistin schnaubte verächtlich.
    Ravana hatte es lustig gefunden, ihrem Gegner die Gesichtszüge von Nakula Kumar zu geben - einem Mann, mit dem Asha Devi einst eine Affäre gehabt hatte.
    Bildete Ravana sich ein, sie mit so etwas schocken zu können?
    Über diese Frage konnte Asha Devi später philosophieren. Denn nun griff der Kämpfer, der wie ihr Ex-Liebhaber aussah, an!
    Die Inspectorin wusste, dass sie es mit einem Dämon zu tun hatte. Entsprechend gnadenlos ging sie vor.
    Sie hieb nach dem Kopf des attackierenden Unholds. Sie empfand nichts außer unendlichem Abscheu gegenüber den Schwarzblütigen.
    Sie war jetzt in der Hölle und diesen Kreaturen ausgeliefert. Aber trotzdem würde sie kämpfen bis zum Untergang!
    Der dämonische Kämpfer wich ihrem Säbelhieb aus. Er schlug eine Art Purzelbaum, landete aber sofort wieder auf seinen Füßen.
    »Meine kleine Asha…«, sagte der Schwarzblütige mit Nakula Kumars Stimme. »Was soll das denn? Du kannst doch so zärtlich sein, wenn du willst…«
    Die Polizistin fletschte die Zähne. Sie musste sich eingestehen, dass die Worte sie verletzten. Obwohl sie vom Verstand her genau wusste, dass alles nur Illusion war.
    Der echte Nakula Kumar würde ganz bestimmt nicht in der Hölle sein. Sie hätte von seinem Tod erfahren. Wahrscheinlich rannte er in diesem Moment durch die Innenstadt von New Delhi, mit der Aktentasche schlenkernd und mit dem Handy

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