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0737 - Kreaturen der Finsternis

0737 - Kreaturen der Finsternis

Titel: 0737 - Kreaturen der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er ging auf den stämmigen Eichenschrank zu und öffnete von den drei oberen Türen die in der Mitte.
    Dort stand zwischen dem Porzellan die Dose, in der das Geld steckte. Er holte es hervor und zählte es nicht einmal nach. Allein durch Fühlen ertastete er, daß die Summe größer sein mußte als die aus seinem Zimmer.
    Jiri drückte die Klappe zu, nahm den Koffer hoch und wandte sich um. Er wollte das Haus endgültig verlassen.
    Genau zwei Schritte weit kam er.
    Dann sah er die Gestalt vor der Tür.
    Sofort wußte er Bescheid.
    Es war eine Kreatur der Finsternis und wahrscheinlich der Mörder seiner Eltern…
    ***
    Es kam zu einigen Ungereimtheiten im Londoner U-Bahn-Verkehr, weil dieser eine Zug nicht mehr fahren konnte. Die Fahrgäste waren auf andere Züge verteilt worden. Da klappte die Zusammenarbeit der Kollegen mit der U-Bahn-Polizei hervorragend, und ich kam mir manchmal vor wie ein Dirigent. Natürlich erschienen auch Reporter, aber diese wurden abgewimmelt, bevor sie noch auf Griffweite an den Wagen herangekommen waren.
    Hin und wieder warf ich einen Blick auf das Fenster, hinter dem sich Sabkas Gestalt abzeichnete.
    Der Mann sah aus, als würde er schlafen oder tief in Gedanken versunken sein. Er hatte den Kopf gegen die Scheibe gelegt und starrte ins Leere.
    Es war vorbei…
    Für ihn jedenfalls, nur stellte ich mir die Frage, ob so ein Mörder aussah.
    Okay, man schaut einem Menschen nie hinter die Stirn. Es gab Killer, die sahen äußerlich aus wie Playboys, waren die tollsten Typen, aber innerlich waren sie verrottet.
    Bei Sabka hatte ich nicht das Gefühl. Außerdem verhielt er sich so, wie sich kein ›richtiger‹ Mörder verhalten würde. Er nahm alles so gelassen, so stoisch hin, als hätte es für ihn keine andere Möglichkeit gegeben.
    Hinzu kam noch etwas anderes. Und da hatte er in mir den perfekten Zeugen.
    Ich hatte den Mord miterlebt. Aber ich hatte auch gesehen, was sich hinter der menschlichen Maske abzeichnete. Wahrscheinlich die gesamte brutale Wahrheit. Daß dieser Tote nur rein äußerlich ein Mensch gewesen war und mehr nicht. Tief in seinem Innern steckte ein mächtiger Dämon, der all seine Handlungen diktierte, der sich der menschlichen Fassade bedient hatte und sicherlich davon ausging, grausame Taten zu begehen.
    Eine Kreatur der Finsternis.
    So hatte es mir Sabka gesagt, mehr auch nicht. Ich würde ihm viele Fragen stellen müssen.
    Der Chef der Mordkommission kam zu mir. Wir kannten uns gut und brauchten uns nichts vorzumachen. Er wippte auf den Ballen und strich sein flachsblondes Haar zurück, das tauselig auf seinem Kopf wuchs und nie zu einer Frisur zu kämmen war. »Der Fall liegt klar, John. Er ist eindeutig.«
    »Stimmt.«
    »Sie waren Zeuge der Tat. Sie haben den Mörder gesehen, aber Sie wollen nicht, daß ich ihn verhafte.«
    »Auch richtig.«
    »Dann kümmern Sie sich um ihn?«
    Ich lächelte und nickte. »Ja, das ist meine Sache.«
    Der Kollege lächelte. »Eigentlich müßte ich froh darüber sein. Können Sie mir sagen, warum ich es nicht bin. Jeder freut sich doch, wenn ihm Arbeit abgenommen wird. Aber bei mir bleibt etwas zurück.«
    »Ein ungutes Gefühl?«
    »Genau.« Er hob die Schultern. »Sogar mehr als das. Ich kenne Ihren Job, John. Wenn dieser Tote ein normaler Mensch gewesen wäre, hätten Sie doch anders reagiert - oder?«
    »Kann sein. Ist er denn kein normaler Mensch? Haben Sie an ihm etwas anderes entdeckt? Sie können ihn auch mitnehmen, ich habe nichts dagegen.«
    »Zumindest sieht er aus wie ein normaler Mensch.«
    »Sie werden auch nichts anderes finden.«
    »Und was haben Sie dabei zu tun, John?«
    »Ich war mit seinem Mörder verabredet.«
    »Ja, stimmt. Wußten Sie denn, daß dieser Mann einen anderen Menschen umbringen würde?«
    »Nein.«
    »Dann decken Sie einen Mord?«
    Ich nickte, dann schüttelte ich den Kopf. »So eng dürfen Sie das nicht sehen. Für Sie bleibt es dabei, daß ich mich um die Aufklärung kümmere. Nicht alles, was man mit den eigenen Augen sieht, ist auch immer das, was man zu sehen bekommt.«
    »Komische Philosophie.«
    »Gebe ich zu. In diesem Fall kann ich Ihnen nicht mehr sagen, Kollege. Tut mir leid.«
    »Gut, gut, John. Ich kenne Sie ja. Wenn Sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, werden Sie nicht davon lassen können. Das ist mir schon klar. Ich kann also davon ausgehen, daß Sie die Leiche freigeben? Meine Männer können Sie mitnehmen.«
    »Dem steht nichts im Wege.«
    »Danke, Kollege, sehr

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