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0737 - Kreaturen der Finsternis

0737 - Kreaturen der Finsternis

Titel: 0737 - Kreaturen der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in seine Hand. Er umklammerte ihn und überlegte, ob er die Lage des Messers wechseln sollte, um die Waffe an der Klinge anzufassen. Dann hätte er sie auf die Kreatur schleudern können, die Entfernung war günstig, doch in der Dunkelheit war er sich nicht sicher, den anderen auch tödlich zu treffen. Und getötet werden mußte die Kreatur.
    Sie kam weiter vor.
    Er ging zurück.
    Aber er konnte auch ›sehen‹. Anderen Menschen wäre ihr zweites Gesicht verborgen geblieben.
    Jiri jedoch entdeckte unter dem eigentlichen Gesicht die häßliche Schuppenfratze einer Echse, deren Maul offenstand und eine Ansammlung scharfer Zähne zeigte.
    Zwei grüne Augen mit tiefen, roten Punkten, in denen das Ende der Welt leuchtete, fielen ihm zusätzlich auf.
    Etwas klingelte…
    Es war keine Glocke, die angeschlagen worden war, die Kreatur der Finsternis hatte nur eine Waffe aus dem Ärmel rutschen lassen, die in der Dunkelheit auch jetzt für Jiri nicht zu erkennen war. Den Geräuschen nach zu urteilen, mußte es eine Kette sein.
    Jiris rechte Hand zuckte. Das Messer wollte sich selbstständig machen. Es stand wie unter Strom. Es sandte seinem Hirn Signale zu, obwohl der umgekehrte Weg richtiger gewesen wäre.
    Er mußte werfen.
    Da schlug der andere zu. Die Kette wirbelte in Kopfhöhe durch die Luft, sie wurde lang und länger, sie glänzte, als wäre ein schmaler Streifen des silbrigen Mondlichtes in den Raum geflattert.
    Sie war auf ihn gezielt.
    Jiri sprang zur Seite. Im Sprung freute er sich darüber, daß es ihm gelungen war, seine Erstarrung zu überwinden. Er konnte sich endlich frei bewegen.
    Die Kette fehlte. Sie hämmerte dicht neben ihn auf den Steinboden.
    Lange Kratzer blieben zurück, Staub wirbelte hoch, begleitet von silbrigen Funken.
    Jiri wollte sich drehen. Er stemmte sich dabei mit dem rechten Fuß ab, was ein Fehler war, denn auf dem Boden drehte sich das Ende der Kette blitzschnell und erwischte seinen Fuß.
    Womit immer sie bestückt war, es waren harte Messer oder Dornen, die das Schuhleder zerrissen und sich gleichzeitig darin festhakten. Zusätzlich erwischte sie noch Jiris Haut, er spürte die Wunden und auch das Blut, das seinen Strumpf näßte.
    »Ich habe dich!«
    Die Kreatur der Finsternis hatte normal gesprochen. Jiri aber war ihre Stimme wie ein dumpfes Grunzen vorgekommen. Als hätte ein schreckliches Tier aufgestoßen.
    Er riß sich los.
    Er war wütend, es störte ihn auch nicht, daß dabei Leder und dünne Haut in Fetzen ging. Er mußte einfach frei sein, stolperte nach vorn und erreichte den Tisch, gegen den er fiel. Mit beiden Händen stützte er sich dort ab, hörte wie die Kette zurückgezogen wurde und dabei über den Boden kratzte.
    Das törnte ihn wieder an. Dieses Geräusch war so häßlich und widerlich, daß es sich anhörte, als wäre der Teufel dabei, sich zu räuspern. Jiri warf sich mit einem gewaltigen Sprung weiter vor und prallte gegen den Tisch. Der war so schwer und massiv, daß er sich kaum bewegte. Jiri drehte sich.
    Noch in der Drehung hörte er das leise Pfeifen, begleitet von einem häßlichen Lachen.
    Die Kreatur schlug mit der Kette zu.
    Sabka warf sich zur Seite.
    Fehlschlag.
    Nur eine Handbreite von ihm entfernt wischte die Kette vorbei und hämmerte in das Holz, das ihre Dornen aufrissen. Von der Kante splitterte einiges ab.
    Er zog die Kette wieder zurück.
    Jiri Sabka nutzte die Gelegenheit, sackte in die Knie, drehte sich und sprang wieder hoch. Er war wild, gelenkig und auch schnell. Im Schlußsprung und mit zusammengepreßten Beinen erreichte er die Tischplatte, lief auf die Mitte zu und sah, daß die Kreatur wieder ausgeholt hatte, aber noch nicht zuschlug, da sie die Kette erst in der Luft drehte und so über ihren Kopf schwang. Sie wollte genügend Schwung haben, um alles mit einem Schlag beenden zu können.
    Jiri reagierte. Er wußte, daß er sich nicht töten lassen durfte. Er mußte mit dem Messer schneller sein als die Kette.
    Blitzschnell drehte er es herum, hielt die Klinge mit zwei Fingern fest.
    Dann schleuderte er die Waffe.
    Den Flug begleitete sein wilder Schrei. Er hatte nicht genau zielen können und war einzig und allein darauf fixiert gewesen, den Oberkörper zu treffen.
    Der Blitz wuchtete in die Brust der Kreatur! Und zwar in dem Augenblick, als sie zuschlug, doch durch die Stoßbewegung geriet der rechte Arm aus der Richtung. Die Kette jagte zwar auf den Tisch zu, aber sie traf das Ziel nicht.
    Wieder wuchtete sie neben dem Mann in das

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