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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hufeisenförmigen Kommandopult Platz genommen.
    Stimmen schwirrten wie in einem Bienenstock durcheinander.
    „Entfernung zu Boscyks Stern dreitausend Millionen Kilometer."
    Das sind ungefähr zwanzig Astronomische Einheiten, schoß es Ras Tschubai durch den Kopf. Das war früher zwanzigmal die Entfernung Terra-Sol gewesen, oder ungefähr die einfache Entfernung Uranus-Sol. Doch das lag schon 120 Jahre zurück.
    „Bremsmanöver abgeschlossen", meldete der Maschinenraum.
    „Geschwindigkeit beträgt 20.000 Kilometer in der Sekunde."
    „Kurskorrektur", befahl Atlan. Er sah hoch und begegnete Ras Tschubais Blick. Als dieser zustimmend nickte und dabei unwillkürlich grinste, fuhr Atlan fort: „Kurs fünfundvierzig Grad zur Umlaufbahn des zweiten Planeten, Olymp. Da Olymp in unterer Konjunktion zur SZ-2 steht, werden wir so in Planetennähe kommen."
    „Wollen Sie Olymp geradewegs anfliegen, Atlan?" fragte Ras Tschubai erschrocken.
    „Keineswegs", erwiderte Atlan. „Ich möchte das Raumschiff nur näher heranbringen, damit wir bessere Ortungsergebnisse bekommen. Sind Sie damit einverstanden, Senco Anrat, daß wir uns Olymp bis auf eine Million Kilometer nähern?"
    „Wenn keine unmittelbare Gefahr durch SVE-Raumer droht - ja", antwortete der Emotionaut unter seiner SERT-Haube, mittels der er das riesige Raumschiff allein durch seine Gedankenströme steuerte.
    Im Augenblick waren jedoch keine schwierigen Manöver durchzuführen, so daß er den Autopiloten einschalten konnte und sich nicht voll auf seine Aufgabe konzentrieren mußte.
    „Ortung", verlangte Ras Tschubai.
    „Negativ", kam prompt die Antwort.
    Der Mutant war vor Überraschung sprachlos.
    „Ist das die Möglichkeit?" fragte er. Und ins Mikrophon sagte er: „Ich möchte eine Positionsmeldung über alle SVE-Raumer, die im Raumgebiet des Systems von Boscyks Stern verteilt sind."
    „Verstanden", antwortete der Ortungsspezialist. „Aber die Ortung ist bezüglich des gesamten Sonnensystems negativ. Wir konnten im Raum von Boscyks Stern nicht eine einzige Strahlungsquelle anmessen, wie sie für die SVE-Raumer typisch ist."
    „Vielleicht hat sich die Hyperfrequenz der SVE-Raumer in den letzten 120 Jahren geändert", vermutete Senco Anrat. „Dann wären die in unseren Computern eingespeicherten Daten überaltert.
    Eine andere Antwort auf die negative Ortung wäre, daß die Laren-Schiffe im Raum von Olymp einen neuen Ortungsschutz besitzen."
    „Die erste Möglichkeit ist auszuschließen", erklärte Ras Tschubai. „Denn eine veränderte Hyperfrequenz wäre uns in den letzten Monaten nicht entgangen."
    „Die zweite Möglichkeit ebenfalls", fügte Atlan hinzu. „Wir hätten es herausgefunden, wenn die Laren einen neuartigen Ortungsschutz besäßen. Sie brauchen einen solchen gar nicht, denn sie fühlen sich in der Milchstraße auch so sicher genug."
    „Dann bleibt nur noch eine Möglichkeit", sagte Ras Tschubai.
    „Die Laren haben ihre Wachflotte von Olymp zurückgezogen."
     
    *
     
    Die SZ-2 näherte sich ungehindert dem zweiten Planeten von Boscyks Stern. Obwohl die gesamte Mannschaft unter Alarmbereitschaft stand und Senco Anrat gewärtig war, innerhalb von Sekundenbruchteilen mit Höchstwerten zu beschleunigen, waren alle an Bord erleichtert, daß diese Maßnahmen nicht ergriffen werden mußten.
    Es tauchten keine Larenschiffe auf.
    Und es konnten nicht einmal Walzenschiffe der Überschweren geortet werden.
    „Vielleicht hat sich die gesamte Flotte bei unserem Eintreffen in den Ortungsschutz der Sonne zurückgezogen", vermutete der Ortungschef.
    „Unsinn!" sagte Atlan. „Ein solches Manöver wäre uns nicht entgangen.
    Aber es kann nichts schaden, mal näher an Boscyks Stern heranzufliegen.
    Allerdings würde das viel Energie verschlingen, weil wir zur Durchquerung der Korona die Schutzschirme auf Höchstleistung schalten und gleichzeitig alle Ortungsmöglichkeiten nützen müssen."
    „In diesem Fall können wir es uns nicht leisten, mit Energie zu geizen", erwiderte Senco Anrat. „Unsere Sicherheit hängt davon ab."
    Ras Tschubai sah, wie sich der Emotionaut unter der SERT-Haube konzentrierte. Seine Gedanken - und Befehlsimpulse wurden vollpositronisch an die Ausführungsmechanismen weitergeleitet - er wurde praktisch eins mit dem riesigen Schiff.
    Die SZ-2 beschleunigte auf 100.000 Kilometer in der Sekunde und mehr, ging kurz in den Linearraum, nur um in unmittelbarer Nähe von Boscyks Stern wieder in den Einsteinraum

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