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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Vorauskommando in einem Beiboot auf den Planeten zu schicken."
    „Diesen Vorschlag wollte ich selbst schon unterbreiten", sagte Atlan. „Wenn sich die Großlage nicht gravierend verändert, dann soll der Bericht des Spähtrupps unsere weiteren Schritte bestimmen."
    „Was auch immer passiert - nach Olymp müssen wir", sagte Ras Tschubai.
     
    5.
     
    Die fliegenden Robotkameras der Laren waren immer gegenwärtig.
    Sie hatten den Lastenschweber wie Insekten umschwärmt, als er das zehn Meter lange Floß zu Wasser gelassen hatte. Sie waren dabeigewesen, als der Überschwere Jerz Kantoenen mit seinem sechsköpfigen Team im Prunkgleiter eingetroffen war.
    Und sie hatten das Ereignis aufgenommen, als Kantoenen das Floß auf den Namen „Maylpancer" taufte.
    Schließlich waren es die fliegenden Robotkameras, die die Fernsehübertragung des nachfolgenden Spektakels garantierten, das Kantoenen vor Beginn seiner Expedition inszenierte.
    Es wurde ein gewaltiges Feuerwerk abgebrannt. Leuchtraketen stiegen hoch in den Himmel empor und explodierten dort in bunten Farbenmustern, die sich in raffinierter Weise zu gigantischen Bildnissen zusammensetzten.
    Im Himmel über dem Oranak-Delta entstand das überdimensional leuchtende Gebilde des Floßes „Maylpancer", wie es gegen die Stromschnellen des Flusses ankämpfte. Dieses Bild wurde von einer Landkarte abgelöst, die den Verlauf des Oranak von den Quellen im Westen bis zum Delta im Osten anzeigte. Danach stand für Minuten eine maßstabgetreue Nachbildung der Milchstraße am nächtlichen Himmel, ein Lichtpunkt schoß wie ein Komet aus der Peripherie der Galaxis und verglühte irgendwo - und jedermann wußte, daß damit das Verschwinden der Erde in der Unendlichkeit des Kosmos gemeint war ... Bevor die flimmernde Galaxis ebenfalls verglühte, ballten sich die Leuchtpartikel zu einem Globus, auf dem die sieben Kontinente von Olymp deutlich zu erkennen waren.
    Zum Abschluß des Feuerwerks schrieb eine vorprogrammierte Leuchtrakete folgende Worte in den Himmel: ES GEHT KEINE WETTE MEHR!
    Das war zugleich auch das Startzeichen für Jerz Kantoenens Expedition. Das zehn Meter lange Floß mit dem primitiven Deckaufbauten und dem infernalisch tuckernden Außenborder setzte sich gegen die Strömung des Oranak in Bewegung.
    Die Robotkameras der Laren hielten diesen denkwürdigen Augenblick im Bild fest. In Trade City erlebten Tausende Überschwere dieses Ereignis vor dem riesigen Bildschirm des Stadions mit.
    Sie hatten sich den Eintritt etwas kosten lassen, und sie hatten noch viel größere Summen flüssig gemacht, um gegen oder für Jerz Kantoenen zu setzen. Der „Wettmeister" von Olymp wollte in dreizehn Tagen zu den Quellen des Oranak und wieder zurück zum Delta fahren. Ein schier unmögliches Unternehmen. Aber wer Kantoenen kannte, wußte, daß er schon ganz andere Wetten gewonnen hatte.
    Also wäre es nur vernünftig gewesen, auf ihn zu setzen. Doch die Quote war mit 1:1,5 nicht gerade attraktiv.
    Deshalb setzten die weitaus meisten gegen ihn. Das Risiko war zwar größer, die Quote mit 1:20 aber auch viel verlockender.
    Jerz Kantoenen hatte es wieder einmal geschafft, seine wettfreudigen Artgenossen zu ködern.
    Im Stadion von Trade City stimmten die Überschweren, die weitaus in der Überzahl waren, und die kaum nennenswerte Minderheit der Angehörigen anderer Völker ein Jubelgeschrei an, als sich das zerbrechliche Floß in Bewegung setzte.
    Die erste Begeisterung wich aber bald einem immer stärkeren Unmut, weil plötzlich die Bildqualität der Übertragung desto schlechter wurde, je mehr der Atom-Außenborder des Floßes auf Touren kam. Manchmal war die Qualität der Bilder so schlecht, daß man kaum mehr als einige verschwommene Farbflecken erkennen konnte.
    Über Lautsprecher wurde bekanntgegeben, daß dies auf einen Konstruktionsfehler des Floßantriebs zurückzuführen sei: Der ungenügend abgeschirmte, primitive Reaktor sandte Strahlungen aus, für die die fliegenden Robotkameras anfällig waren.
    Eine weitere lapidare Erklärung lautete, daß diesem Übel leider nicht abgeholfen werden könne, weil die Wettbedingungen ein Auswechseln des überalteten Antriebs gegen eine moderne Konstruktion nicht zuließen. Die einzige Hoffnung auf eine bessere Bildqualität bestand darin, daß die Laren die Störanfälligkeit ihrer fliegenden Robotkameras beheben konnten.
    Somit verlagerte sich der Unmut der Wettbegeisterten von Jerz Kantoenen auf die Laren. Dazu wäre es aber

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