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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich spürte.
    Da wurde ihm klar, daß die Kreatur unter der Rampe gelauert haben mußte.
    Es war zu spät.
    Dem Druck folgte ein harter Ruck. Jiri konnte ihm nichts entgegensetzen. Er fiel, stützte sich ab, um nicht mit dem Kopf auf den harten Boden zu schlagen.
    Unter dem Dunkel der Rampe drang ein fauchendes Keuchen hervor. Dort lauerte die Kreatur und wollte töten. Mit aller Gewalt arbeitete sie daran. Sie zerrte den Mann in das tiefe Dunkel hinein, um ihn dort zu vernichten.
    Jiri wehrte sich nicht. Er ließ alles mit sich geschehen, er wollte die Kreatur in Sicherheit wiegen.
    Sie stank.
    Es war der Geruch nach Elend, nach Grauen, nach Düsternis und Nacht. Nicht direkt zu beschreiben, auch nicht für jeden spürbar, aber dennoch vorhanden.
    Er tauchte unter die Rampe.
    Er wurde herumgedreht, denn die Kreatur wollte ihn von vorn töten und ihm dabei ins Gesicht schauen.
    Er sah sie.
    Nein, er konnte nicht mehr zusammenschauern, obwohl sie ihre menschliche Gestalt vollends über Bord geworfen hatte. Sie war nur mehr ein stinkender, glatter Körper, den er nicht sah und nur roch.
    Aber das Gesicht konnte er erkennen.
    Es leuchtete in einem finsteren Grün, umgeben von schwarzen, nebelartigen Schatten.
    Eine Schnauze wie bei einem Pavian. Nur mit viel schärferen Zähnen bestückt und hellen, weißen Augen. Dampf drang aus dem Maul, als sich die Kreatur vorbeugte. Aufrecht konnte sie nicht stehen, dazu war die Decke der Rampe nicht hoch genug. Sie mußte also knien und sich nach vorn beugen.
    Als die Krallen der kurzen Arme sein Gesicht zerfetzen und sich Zähne in seinen Hals bohren wollten, stach er zu. Er hatte das Messer ziehen können, es gekantet und dann mit der Spitze nach oben in den häßlichen, haarlosen Körper gewuchtet.
    Tief drang es ein.
    Er drehte die Klinge sogar noch.
    Blut schoß ihm entgegen wie ein dunkler Wasserfall. Die Kreatur zuckte einige Male. Sie warf auch den Kopf zurück. Aus dem häßlichen Maul quollen stinkende Dampfschwaden, dann rutschte sie von ihm ab und fiel zur Seite.
    Bewegungslos blieb sie liegen.
    Auch Jiri bewegte sich nicht.
    Er badete in seinem eigenen Schweiß. Sein Atem pumpte und drang stoßweise aus seinem Mund.
    Die Augen brannten. Ihm war schlecht wegen des Gestanks, aber auch wegen der Tatsache, schon wieder getötet zu haben. So leicht steckte er es nicht weg.
    Jiri tastete nach seinem Messer und zog es aus der Brust der Kreatur. Bei dieser Bewegung zuckte sie noch einmal auf, und Jiri befürchtete schon, sie nicht tödlich erwischt zu haben.
    Es war nur ein Muskelkrampf, der dieses Zucken verursacht hatte. Sabka war beruhigt. Vorsichtig kroch er unter der Rampe hervor, den Messergriff zwischen die Zähne geklemmt. Er sah in dieser Pose so wüst aus wie Rambo, doch an ihm wollte er sich bei Gott kein Beispiel nehmen.
    Vor der Rampe drückte er sich hoch.
    Darunter war es sehr stickig und heiß gewesen. Nun spürte er den leichten Nachtwind, der sanft gegen sein Gesicht strich und damit begann, es zu kühlen.
    Er ließ sich Zeit für eine Entspannung, und er horchte in die Stille hinein.
    Nichts tat sich, und er hörte nur seinen eigenen Atem. Wieder fuhr er seine ›Sensoren‹ aus, weil er damit rechnete, daß sich noch eine zweite Kreatur in der Nähe aufhielt. Oft kamen sie zu zweit, damit der eine dem anderen Rückendeckung geben konnte.
    Hier nicht.
    Jiri Sabka schritt vorsichtig auf den Wagen zu, akustisch begleitet vom leisen Tappen seiner nackten Füße, wenn sie den noch tageswarmen Untergrund berührten.
    Nichts zu sehen.
    Nichts zu fühlen und zu hören.
    Neben dem Fahrerhaus blieb er stehen. Wichtige Dinge trug er bei sich - in den Taschen der Badeshorts verborgen. So auch den Tür- und den Zündschlüssel für den Wagen.
    Sabka lächelte kantig, als er ihn in das Schloß steckte. Kurze Zeit später saß er im Fahrerhaus und schloß die Tür so leise wie möglich hinter sich zu.
    Er starrte durch die Scheibe. Der vertraute Geruch des Fahrerhauses umgab ihn. Es roch nach dem Leder der Sitze und einfach auch nach ihm selbst.
    Es tat gut…
    Er besah sich den zweiten Schlüssel, der im Dunkeln glänzte, und suchte das Zündschloß. Schon beim ersten Versuch glitt der flache Schlüssel hinein.
    Dann die Drehung.
    Der Motor stotterte zweimal, lief dann rund, eine dicke Auspuffwolke quoll aus der Röhre am Heck des Fahrzeugs, und Jiri legte den ersten Gang ein.
    Er fuhr los.
    Nicht schnell, sondern langsam, sehr vorsichtig und auf Sicherheit

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