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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bedacht.
    Er hörte das leise Knirschen und Schmatzen der Reifen, lauschte der Musik des Motors und fühlte sich wohler. Es gab keine direkte Ausfahrt, er brauchte nur den Wagen in eine Linkskurve zu lenken, um den breiten leeren Rand des Parkplatzes zu erreichen.
    Noch fuhr er ohne Licht. Mit Licht hätte er den Schatten vielleicht schon früher gesehen, so aber entdeckte er ihn erst, als er vor und dann neben dem Wagen erschien, weil er sich blitzartig zur Seite gedreht hatte.
    Die Absicht lag auf der Hand. Er wollte an der rechten Fahrerseite die Tür aufreißen, den Wagen entern und töten.
    Jiri zog das Fahrzeug nach rechts.
    Er hörte den Schlag.
    Sogar ein Schrei drang an seine Ohren, dann sah er den Schatten von seinem Fahrzeug wegtaumeln.
    Mit dem Kotflügel mußte er ihn erwischt haben, und das widerliche Wesen fiel zu Boden. Es sah aus wie ein großer Hund mit flammender Schnauze.
    Es wollte wieder hoch.
    Das ging nicht. Sein Bein machte nicht mit. Es mußte bei dem ersten Aufprall in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Jedenfalls hatte das Wesen Schwierigkeiten, wegzukommen.
    Jiri bremste.
    Sein Gesicht glich einer harten Maske. Dann rollte er zurück, schlug das Lenkrad ein und wußte genau, wie er es bewegen mußte, um die Kreatur zu erwischen.
    Er merkte das Holpern.
    Es war wie leichte Schläge gegen die Reifen.
    Erst einmal, dann noch einmal.
    Geschafft!
    Nun schaltete er das Licht ein, sein Blick folgte den breiten Strahlen der Scheinwerfer, die die Nacht kurzerhand aufrissen. Im Moment waren sie für ihn die Hoffnung, daß hinter der Dunkelheit doch noch ein gewisses Licht lag.
    Das wollte er finden.
    Deshalb lebte er.
    Doch zuvor mußte er seine Mission erfüllen. Zumindest einen Teil davon. Alles andere würde sich ergeben.
    ***
    Schnee, wohin wir schauten!
    Eine in helle und graue Schatten eingepackte Landschaft, die uns schon seit Stunden umgab.
    Wir hatten dem Rechnung getragen und uns einen Geländewagen mit Vierradantrieb gemietet. Wir waren bis Newcastle geflogen, hatten bis kurz hinter Stockton den Motorway nehmen können und waren dann bis Richmond gefahren, wo der Yorkshire Dales National Park begann und damit auch eine einmalige, einsame und urwüchsige Landschaft.
    Eine normale Landstraße würde uns zu unserem Ziel Garsdale Head bringen. Die Straße trug die Nummer 684 und konnte nicht als besonders fahrfreundlich eingestuft werden, denn sie führte in noch kältere Regionen hinein, wo es stärker geschneit hatte und die weiße Decke auch liegengeblieben war. Da nicht geräumt worden war, kamen wir nur langsam voran, denn immer wieder tauchten vor uns glatte Abschnitte auf, sei es durch Eis oder durch harschigen Schneematch verursacht.
    Verkehr herrschte kaum. Die Straße kam mir wie ein totes Band vor, das eine ebenfalls tote und schweigende, manchmal sogar geisterhafte Landschaft durchschnitt, mal auf geraden Strecken weiterführte, um sich später in Kehren, Kurven oder Serpentinen um höhere Berge herumzuwinden.
    Es gibt wunderschöne, prächtige Winterhimmel, strahlend blaue Firmamente wie aus Samt und Seide. Besonders in den Alpen oder anderen Gebirgen.
    Das war hier nicht der Fall.
    Der Himmel über uns sah aus wie ein tiefhängendes, mächtiges graues Tuch. Wolkenverhangen schien er uns erdrücken zu wollen.
    Er bildete eine Sinfonie aus grauen Tönen und Schichten. Mal heller, mal dunkler, wobei sich die verschiedenen Farben ineinander schoben und wieder andere Muster bildeten.
    Ein Himmel ohne Sterne, ein Himmel, der den Pessimismus förderte und der nach noch mehr Schnee aussah.
    Ab Richmond hatte Jiri Sabka am Steuer gesessen. Allein schon deswegen, weil er die Strecke viel besser kannte und auch mit ihren Tücken vertraut war. Er hatte zwar zugegeben, sie nur vom Sommer her zu kennen, aber er wußte schon, wo Straßen und Kurven sehr eng waren und sich eventuell Glatteisfallen aufbauen konnten.
    Jiri war nervös.
    Nicht daß er ständig unruhig auf dem Sitz herumgerutscht wäre, nein, ich, der neben ihm saß, merkte es an verschiedenen Kleinigkeiten, die sich zu einem Ganzen summierten.
    Er wischte mehr als gewöhnlich über seine Hosenbeine. Er kaute des öfteren auf seiner Unterlippe.
    Er zuckte mit den Augen, wischte über seine Stirn, stöhnte manchmal auf, weil es ihm zu warm war, obwohl die Heizung nur auf halbe Kraft lief, und fluchte hin und wieder, wenn es meiner Meinung nach nichts zu fluchen gab.
    Irgendwann sprach ich ihn an. Wir rollten über ein vom Wind

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