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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie damit einverstanden. »Gut«, murmelte sie dann, »nach Hause. Was kommt danach? Wirst du mich noch einmal in den Arm nehmen und dann verschwinden?«
    Er senkte den Blick. »Rita, ich…«
    »Also doch!«
    »Ja, verdammt, ja, und ich will dir auch sagen, weshalb. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen. Sie suchen doch mehr nach mir als nach dir. Sie wissen, daß ich die Gabe habe, sie zu erkennen, und deshalb müssen sie mich auch töten. Sie sind nicht unbesiegbar. Wer den Blick für sie hat, der bedeutet eine Gefahr.«
    »Ich nicht?«
    »Ich hoffe nicht; Rita. Nicht in der Zukunft. Du kannst sie nicht sehen, Liebes.«
    »Aber das Mißtrauen bleibt!« flüsterte sie, »das verfluchte Mißtrauen. Ich kann keinem mehr ins Auge sehen. Selbst meinen Eltern nicht, wenn man strenge Maßstäbe anlegt.«
    Jiri hätte sie gern getröstet, nur wußte er nicht, wie das geschehen sollte, denn im Prinzip hatte sie recht. Sie konnte keinem anderen mehr in die Augen schauen. Ihr Leben würde fast so wie das seine verlaufen. »Es ist so schwer«, sagte er, »aber ich kann es nicht ändern. Vielleicht schaffst du es auch, dich irgendwann einmal daran zu gewöhnen, daß es sie gibt. Daß sie unter uns weilen. Daß sie unter uns geweilt haben und immer unter uns weilen werden. Diese Kreaturen der Finsternis, die Unholde Luzifers, die Bestrafung der Menschheit im nachhinein.«
    Rita schüttelte sich. »Weißt du, wie sich das anhört? Nach dem Untergang, beinahe wie das Ende der Welt. Als wäre es soeben durch deine Worte eingeleitet worden.«
    »So schlimm darfst du es nicht sehen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es sie nicht erst seit heute gibt. Ich kenne den Zeitpunkt ihres Entstehens nicht, jedenfalls liegt er lange, sehr lange zurück. Und trotzdem hat sich die Welt und haben sich auch die Menschen entwickeln können. Das berechtigt auch jetzt zu Hoffnungen. Die Menschen werden weiterhin existieren.«
    »Fragt sich nur wie.«
    »Es hat immer gute und schlechte Menschen gegeben. Hoffen wir, daß die guten überwiegen.«
    Sie schüttelte sich. »Das… klingt plötzlich so endgültig.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich wollte dich auch nach Hause bringen!«
    Rita schwieg, nachdem sie die Worte gehört hatte. Ihr Herz klopfte schneller. Sie wußte, daß sie sich genau vor diesem einen Satz gefürchtet hatte. Er hatte kommen müssen, aber sie hatte sich noch an einen dünnen Strohhalm geklammert und war unter Umständen davon ausgegangen, daß Jiri seine Pläne nicht weiter verfolgte und zumindest für eine gewisse Zeit bei ihr bleiben würde.
    Sie stöhnte auf.
    Er legte seine Hand auf ihre Schulter. »Bitte, Rita, du mußt mich verstehen.«
    »Ja, ist schon gut.« Sie konnte kaum sprechen. Tränendruck baute sich in ihrem Hals auf.
    »Ich komme wieder.«
    »Das sagen sie alle.«
    »Ich sage es, um dieses Versprechen zu halten, Rita. Ich habe hier noch etwas zu erledigen. Nicht nur, daß ich dich wiedersehen will, nein, ich weiß, daß sie sich in diesem Ort konzentrieren und hier auch eine Heimat gefunden haben. Nur bin ich allein zu schwach, um gegen sie antreten zu können. Ich muß versuchen, Verbündete zu finden, die mir zu Hilfe eilen können.«
    »Wo willst du das tun?«
    »Ich habe da eine Idee.«
    »Gut, du kannst dann gehen.« Rita senkte den Kopf. Sie wollte sich abwenden, er aber hielt sie fest.
    »Nicht so hastig, Rita. Ich bringe dich nach Hause.«
    »Und dann?«
    »Wir werden sehen.«
    Die beiden nahmen nicht die offizielle Straße, als sie den Ort betraten. Sie hielten sich an Schleichwege, die es ebenfalls hier gab. Sie huschten vorbei an düsteren Häusern, an Gartenzäunen, unter Bäumen hinweg und vermieden es, die Ortsmitte zu betreten, wo das Fest im vollem Gange war.
    In der Stille klang die Musik doppelt laut. Die fröhlichen Menschen sangen mit, sie klatschten rhythmisch in die Hände, sie tanzten, sie lachten und jubelten.
    Lichterketten waren kreuz und quer über die Straßen gezogen worden, wo das Fest stattfand. Sie schimmerten wie bunte Sterne in der Dunkelheit und bewegten sich schaukelnd im schwachen Wind. Dort hatte die Dunkelheit keine Chance mehr, aber wo sich die beiden jungen Leute bewegten, hockte sie noch tief.
    »Wo wohnst du eigentlich?« fragte er.
    »Geh zum Supermarkt.«
    »Da…?«
    »Nicht direkt.«
    Sie war sehr schweigsam, und Jiri Sabka hatte gespürt, daß sie sich innerlich bereits von ihm abgewandt hatte. Er konnte nicht bei ihr bleiben, mußte seine Aufgabe angehen, denn er war

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