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0739 - Varneys Rache

0739 - Varneys Rache

Titel: 0739 - Varneys Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Sie haben überall Feuer gelegt. Die Hütte unserer Schnapsdrossel hier brennt auch. Wie müssen hier raus!«
    »Okay«, sagte Nicole, und zog den widerstrebenden Niculescu von seinem Sofa hoch. Nicht die Spur von Panik zeigte sich in ihrem ebenmäßigen Gesicht, nur äußerste Konzentration.
    Sie nahmen den schwankenden Bürgermeister in ihre Mitte und eilten auf die Straße. Hier und da bildeten sich Löschketten, aber angesichts der Vielzahl der Brandherde hätten man genauso gut versuchen können, die Flammen auszupusten.
    »Mein Dorf brennt«, lallte Constantin Niculescu. »Mein Dorf. Wir haben nur einen Feuerwehrwagen…«
    Zamorra sah ihn. Er war bei der Kirche im Einsatz. Das Gotteshaus hatte ebenfalls Feuer gefangen. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Gegen eine Horde von Vampiren konnten sie antreten. Doch gegen diese Feuersbrunst waren sie machtlos.
    Etwas landete hinter Zamorra auf dem Boden. Der Bürgermeister schrie gellend auf, als er Zamorra und Nicole aus den Armen gerissen wurde. Der Parapsychologe wirbelte herum. Er sah nur noch, wie eine dunkle Gestalt mit einem gewaltigen Sprung auf dem Dach des Hauses landete. Den schreienden Bürgermeister hielt sie fest umklammert.
    ***
    Zamorra überlegte nicht lange. Mit einem Satz war er zurück im Haus. Hitze und Rauch schlugen ihm entgegen, als er die Treppe in großen Sprüngen hinaufstürmte. Das Feuer hatte den Flur im ersten Stock noch nicht erreicht, aber das Schlafzimmer, in dem er in der Nacht zuvor zum ersten Mal auf Varney getroffen war, brannte lichterloh.
    Der Rauch kratzte in Zamorras Lungen und nahm ihm die Sicht. Der Parapsychologe hielt die Luft an und orientierte sich kurz. Wo ging es aufs Dach? Zamorra hoffte inständig, dass das Feuer den Weg noch nicht abgeschnitten hatte. Endlich fand er den Zugang. Eine Luke über einer schmalen Stiege am Ende des Flurs führte nach draußen.
    Die Luke klemmte. Zamorra musste sich mit aller Kraft dagegenstemmen, bis sie schließlich nachgab. Hastig kletterte er aufs Dach und sog gierig die frische Luft ein.
    Von oben sah das brennende Dorf aus wie nach einem Bombenangriff.
    Diese Menschen verlieren alles, was sie haben, dachte Zamorra. Varney hat dieses Dorf zum Tode verurteilt.
    Im selben Moment brach wenige Meter vor ihm ein Teil des Dachs ein. Hohe Flammen schlugen aus dem, was einmal das Schlafzimmer gewesen war.
    Und dann sah Zamorra den Vampir.
    Er stand hinter dem brennenden Schlafzimmer auf der gegenüberliegenden Seite des sanft geneigten Daches. Wie ein Bräutigam die Braut trug Varney die leblose Gestalt des Bürgermeisters aut seinen Armen. Die blutverschmierten Lippen waren zu einem sardonischen Lächeln verzogen.
    »Professor Zamorra, welche Ehre. Schöne Aussicht von hier oben, findest du nicht?«
    »Lass ihn los, Varney«, rief Zamorra und hob den Blaster. Doch es war nicht mehr als eine Drohgebärde. Vielleicht lebte der Bürgermeister noch. Die Gefahr, ihn mit dem Laser zu treffen, war viel zu groß. Zumal Zamorra gesehen hatte, mit welcher Geschwindigkeit sich Varney bewegen konnte.
    »Der arme, alte Mann hier ist kein unschuldiges Opfer, Dämonenjäger. Er hat meine Familie umgebracht.« Der Untote riss den schlaffen Körper des Bürgermeisters hoch. »Aber zu meiner Familie wird er bestimmt nicht gehören.«
    »Nein!«, schrie Zamorra und sprang vor. Doch es war zu spät.
    Varney warf Constantin Niculescu durch das sich rasch ausbreitende Loch in das brennende Schlafzimmer. »Ruhe sanft!«
    Zamorra schrie auf vor Wut. Aber immerhin hatte er jetzt freie Schussbahn. Er riss den Blaster hoch.
    »Sei kein Narr. Meine Aufgabe hier ist erfüllt. Ich brauchte nur noch etwas Wegzehrung«, zischte der Vampir.
    Zamorra drückte ab, als das Dach unter ihm nachgab. Er spürte die alles verzehrende Hitze der Flammen unter ihm.
    Merde, das warsl, schoss es ihm durch den Kopf.
    Im Fallen nahm er eine Bewegung war. Wie ein Raubvogel stürzte sich Varney auf ihn!
    ***
    Atemlos beobachtete Nicole das Geschehen auf dem Dach, während um sie herum das Chaos tobte. Von ihrer Position aus konnte sie sehen, dass das Feuer auf immer mehr Räume der ersten Etage Übergriff.
    »Verdammt, komm da runter, Cheri«, flüsterte sie. In diesem Moment brach das Dach unter Zamorra ein. Ein unwillkürlicher Schrei entwich Nicoles Kehle.
    Das darf nicht wahr sein, dachte die Dämonenjägerin. Dann sah sie zwei eng umschlungene Körper über die Dachkante stürzen.
    Nicole stockte der Atem.
    Es war Varney! Er

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